Wenn so ein Team über den ganzen Erdball verstreut ist, dann ist Zusammenhalt schwierig. Denkt man sich so. Zumindest schwieriger, als wenn alle in der gleichen Stadt wohnen, oder aus der gleichen Region kommen. Das höre ich öfter mal, wenn ich erzähle, dass ich Mitglied im Team Zoot Europe bin. Zu groß, zu weit verstreut, zu unpersönlich und kaum Kontakt, denkt mein Gegenüber oft. Tatsächlich habe ich mit dem Team allerdings deutlich mehr Kontakt, als mit einem Triathlon Team hier vor Ort. Wir trainieren oft zusammen im Team Zoot. Wegen der Zerstreutheit natürlich vor allem auf dem Rad.

Anders als mit dem Triathlon Team hier im Umkreis (und ich war in mehreren Mitglied), ist die Auswahl der Mitstreiter online natürlich deutlich höher. Und virtuell kann man eben auch mit deutlich stärkeren oder schwächeren Athleten mitfahren, ohne, dass das eigene Training darunter leidet. In der vorweihnachtlichen Ausfahrt haben wir uns für den heutigen 1. Weihnachtsfeiertag zur gemeinsamen Ausfahrt verabredet. Gemeinsame Ausfahrten mit dem Triathlon Team in der Realität? Da fand immer mal wieder eine statt, aber es war nicht übermäßig und auf gar keinen Fall jede Woche. 

Jetzt ist das etwas anderes. Mit dem Team Zoot fahre ich jede Woche gemeinsam Rad. Und letzte Woche haben wir entschieden, dass wir auch heute, am 1. Weihnachtsfeiertag, gemeinsam Rad fahren wollen. Keine riesige Gruppe, aber immerhin 10 Teamkollegen und ich, treffen uns also heute und trainieren gemeinsam. Jeder kann in der virtuellen Ausfahrt seine eigenen Trainingsvorgaben umsetzen und ein eigenes Workout fahren. Oder einfach die Strecke abfahren, das geht natürlich auch. Wir wählen uns auf den Discord Server ein und starten die Videos. Auf diese Art und Weise haben wir wirklich erstaunlich viel Kontakt als Team. 

Und zwar nicht nur über Europa hinweg, sondern auch weltweit. Heute nehmen nämlich auch Teamkollegen aus Amerika an unserer Weihnachtsausfahrt teil. Für die ist die Uhrzeit, an unserem Nachmittag zwischen Kaffee trinken und Abendessen, erstaunlich, weil doch in Amerika die Geschenke am Vormittag ausgepackt werden. Aber gut, das macht ja eh jeder anders und wie er oder sie möchte. Beim Zeugwart und mir zum Beispiel gibt’s keine Geschenke. Das Team hat aber jede Menge sportlicher und nicht so sportliche Geschenke zu Weihnachten bekommen und die werden natürlich nun im Videochat begutachtet, besprochen und bestaunt. 

Eine tolle Sache und wir schaffen es so nicht nur, dass wir uns super gut vom Training und der Anstrengung ablenken. Wir lernen uns auch so deutlich besser kennen, als wenn man draußen fährt und auf den Verkehr achten muss. Bei dem heutigen Training, was der Coach in den Plan geschrieben hat, nutze ich den ERG Mode, bei dem der Rollentrainer von Zwift ganz genau angesteuert wird. Ich muss mich so wirklich um gar nichts weiter kümmern, was bei so viel Kommunikation und Geschenken wirklich perfekt ist. Der Christmas Day, bzw. der 1. Weihnachtsfeiertag, ist so aus sportlicher Sicht auch perfekt abgedeckt. 

Und aus der Team-Perspektive heraus sowieso. Ich steige heute sehr zufrieden vom Rollentrainer ab und freue mich sehr, dass ich Mitglied in diesem tollen Team bin. Und ich weiß jetzt auch, dass einige Schenker für die Geschenke an ihre Sportler einen Blick in meinen Geschenkebeitrag geworfen haben. Wie passend.