Seitdem ich wieder nach einem Trainingsplan trainiere, habe ich das Gefühl, dass sich meine Pulswerte verändert haben. Ich kann schneller laufen und der Puls ist ein bisschen niedriger, als sonst. Da es auf dem Weg zum IRONMAN 70.3 Duisburg auf jeden Fall auf jeden Meter ankommt und die Zeit knapp ist, nutze ich die Möglichkeit, alles richtigzumachen. Der Coach hat angeboten eine Diagnostik durchzuführen, weil er in den Räumlichkeiten von movea med dazu jetzt die Möglichkeit hat. Ich bin für heute um 10h bestellt und auch wirklich pünktlich da. 

Movea med in Frankfurt

Die neue Physiotherapiepraxis im Oederweg bietet neben Physiotherapie und Chirotherapie auch Heilpraktik und für mich über den Coach heute eben auch die Möglichkeit zu einer Leistungsdiagnostik. Ich ziehe mich vor Ort um und bin dann in meinen Fahrradklamotten auch gleich für den Einsatz bereit. Bei einer Leistungsdiagnostik geht’s ja darum, festzustellen, wie fit ich so bin. 

Es gibt kein richtig, oder falsch, kein gut oder schlecht. Nur ein so ist es. 

Und damit können wir dann arbeiten. Der Coach so, dass er mir den Plan passend erstellt und ich, indem ich die Vorgaben dann umsetze. Der Coach hat schon alles vorbereitet, als ich umgezogen aus der Umkleide komme und dann stellen wir nur noch das Fahrrad auf mich ein. Einklicken klappt prima, meine Flasche kommt ans Rad und dann verbindet der Coach sein Messgerät mit meinem Garmin Pulsgurt*. Wie eine Leistungsdiagnostik abläuft, das weiß ich. Es ist jetzt nicht allgemein bekannt, aber ich habe schon ein paar hinter mir und kenne die Abläufe deshalb im Groben.   

Diagnostik auf dem Rad

Wir legen los und meine Aufgabe besteht einfach nur darin, in die Pedale zu treten. Auf einem Fahrrad ist das jetzt nicht besonders ungewöhnlich. Allerdings wird es bei mir selten so schwer, wie während der Diagnostik. Vielleicht ist die Ermittlung des FTP Werts damit zu vergleichen? Da stellt sich der Rollentrainer bei Zwift ja auch immer automatisch schwerer, wenn man den ERG Modus eingestellt hat. Hier ist es der Coach, der die Wattzahl schwerer einstellt und nach einer festgelegten Zeit dann auch gleich den Blutstropfen am Ohr abnimmt. 

Wie auch im richtigen Leben, ist es bei mir auch bei der Leistungsdiagnostik so, dass erst alles ganz gut funktioniert. Ich kann prima treten und brauche meine Puste auch nicht komplett. Der Hammer kommt aber und die Anstrengung damit natürlich auch. Denn meine Leistungsfähigkeit ist selbstverständlich begrenzt, und zwar ganz ordentlich. Das Messgerät stellt ziemlich viel Laktat in meinem Blut fest. Wie spannend. Ich fühle mich gar nicht danach, obwohl man Laktat auf so eine kurze Zeit hin natürlich nicht fühlen kann. 

Bis ich nicht mehr treten kann, dauert es nicht besonders lange. Die Werte für die anearobe Schwelle hat der Coach bis dahin längst erhalten. Eine Ausbelastung findet er trotzdem eine gute Idee. Ich steige im Anschluss zitternd vom Rad und gehe duschen. Obwohl so eine Diagnostik nicht sehr lange dauert, und wenn man nicht so super fit ist, dann ja eh noch weniger lange, steigt man für gewöhnlich ziemlich geschafft vom Rad. Kurzzeitig überlege ich mir sogar, ob ich es schaffe in die Dusche zu gehen. Das klappt aber, erfreulicherweise. 

Auswertung

Während der Coach das Programm mit meinen Werten füttert und die Daten, die er während der Leistungsdiagnostik ermittelt hat, auswertet, ziehe ich mir die komplett durchgeschwitzten Klamotten aus und gehe duschen. So eine Dusche ist wirklich Gold wert. Ich bin immer wieder erstaunt, wie nass geschwitzt man eigentlich sein kann. Auch nach der Dusche bin ich noch richtig geschafft. Ich trinke und versuche meine Energie irgendwie wieder zuzuführen. Dass ich schon mal so platt gewesen bin, nach so einer Diagnostik, das wüsste ich jetzt nicht. 

Der Coach erklärt mir meine Werte und ich weiß jetzt, dass sie sich tatsächlich um ein paar Schläge verändert haben, seit dem letzten Mal. Das kann Tagesform abhängig sein, oder das Training bringt etwas. Natürlich bin ich davon überzeugt, dass das Training etwas bringt. Erschöpft laufe ich zurück zum Auto und fahre nach Hause. Hier verbringe ich den Nachmittag abwechselnd mit Essen und Beine hochlegen. Morgen steht nämlich eine ordentliche Radausfahrt auf dem Trainingsplan und im Moment fühlen sich meine Beine auf keinen Fall nach Fahrrad fahren an. Ich bin gespannt, wie es morgen sein wird.