Gestern hat der Zeugwart beschlossen, dass er heute früh sein Fahrradtraining umsetzen will. Da schließe ich mich an. Vor der Arbeit trainieren ist genau mein Ding. Und bei -12°C ist es bei uns richtig gefroren draußen. Alles ist vereist und ehe ich mich beim Lauftraining lang lege, fahre ich lieber auf der Rolle. Mit dem Zeugwart durch Watopia. Er fährt dabei sein Trainingsprogramm und ich fahre einfach so. Er erstellt für uns ein Meet-up und so sind wir quasi verabredet und pedalieren zusammen los. Wie draußen, nur wärmer, in kurz-kurz und komplett ohne Autos. Gerade Letzteres finde ich extrem angenehm. Der Zeugwart hat eine Strecke in Watopia ausgesucht. Eine der Fantasiewelten auf Zwift. Ich bin hier noch längst nicht jede Strecke abgefahren.

Also gibt es für mich in Watopia auch immer etwas zu entdecken. Ich glaube allerdings, wenn Zwift einen Wettbewerb ausrufen würde, in dem es um ergänzende Designs der Welten ginge, könnten sie sich vor Ideen kaum retten. Und sicherlich wären viele der Ideen, die Nutzer liefern würden, auch absolut umsetzbar, ohne viele Umstände. Ich zum Beispiel würde vorschlagen, dass die zahlreichen Bögen und Tunnel, die öfter zu durchfahren sind, auch mal Dinosaurier Brustkorbskelette sind. Und nicht nur Betonbrücken und Pfeiler. In den Fantasiewelten auf Zwift kann man sich doch diesbezüglich total austoben.

Während der Zeugwart und ich durch Watopia cruisen und ich mich immer mal wieder in seinen Windschatten hänge, fallen mir noch mehr tolle Ideen ein um die Fantasiewelten noch bunter und wilder zu gestalten. Gerade bei so Computerspielen sind, meiner Meinung nach, keine Grenzen gesetzt. Schließlich kann man so ein Computerspiel Design auch blitzschnell ändern. Das hat ja bei der weihnachtlichen Beleuchtung in der Adventszeit auch ganz gut geklappt. Und jedem, der viel Zeit zum Training auf seinem Rollentrainer* verbringt, dürfte Abwechslung in der Grafik ja sicherlich nur recht sein.

Der Zeugwart hat immer sein Programm vor Augen und weil ich dran bleiben will, ohne die Gummibandfunktion auszureizen, mache ich es irgendwie ein bisschen mit. Ich fahre mal vorneweg, mal hänge ich hinten dran und so vergeht die Zeit wirklich wie im Flug. Richtig toll finde ich das. Fast, als würden wir draußen fahren, denn auf dieser Strecke gibt es für mich wirklich viel zu entdecken. Und zusätzlich zu dem, was ich entdecke, überlege ich mir, wie cool es wäre, wenn noch ein paar Veränderungen einprogrammiert würden.

Surfer auf dem Meer zum Beispiel. Oder Ebbe und Flut mit unterschiedlichen Ansichten. Springende Delphine. Oder Zugvögelschwärme zum Winter- und Frühlingsanfang. Ich kann wirklich froh sein, dass ich so wenig Ahnung von Computern und der Programmierung von sowas habe. Das frisst sicherlich jede Menge Zeit!

Nach 45 Minuten steigen der Zeugwart und ich vom Fahrrad ab und nach der Dusche geht’s dann auch direkt an den Schreibtisch. Das war ein richtig guter Start in den Tag. Und eine prima Alternative zum Laufen auf rutschigen, gefrorenen Wegen in der Dunkelheit.