Bei der Teamausfahrt gestern Abend hab ich keine 20km geschafft. Nach Feierabend noch auf der Rolle zu fahren, hat mich sowieso viel Kraft gekostet. Und dann war ich ja auch noch komplett alleine. Während also über 10.000 Leute auf Zwift gleichzeitig Fahrrad fahren, sehe ich keine Menschenseele. Da ich aber für den Ironman VR6 noch den 20km Radpart absolvieren möchte, fahre ich heute noch mal Rad. Bei -12°C und Wind tue ich das auf der Rolle. Bei uns ist alles hart durchgefroren und die Waldwege sind mittlerweile ziemlich glatt gegangen. Je mehr Menschen es in den Wald zieht, desto glatter werden die Wege. Und desto mehr Müll findet sich dann auch am Wegesrand. Manchmal reicht schon Einer für die Müllmasse, aber wenn es viele sind, dann lässt man eben doch mal eher etwas fallen.

Weil es ja jeder macht.

Nachdem der Zeugwart und ich letztes Wochenende zum Müll sammeln unterwegs waren, bin ich im Kontakt zum Bauhof unserer Stadt. Dort durfte ich mir Müllsammelgreifer und auch Müllsäcke abholen. Die Mitarbeiter vom Bauhof sind froh, wenn sich jemand engagiert und mit hilft die Stadt etwas sauberer zu machen. Dazu gehört für mich auch das Naturschutzgebiet und die angrenzenden Felder. Wo die Idioten ihren Müll fallen lassen, ist nämlich recht vielfältig. Cool auf jeden Fall vom Bauhof uns die Sachen zur Verfügung zu stellen. Da arbeitet man miteinander. Richtig klasse finde ich das.

Meinen Radpart des Ironman VR6 absolviere ich nun heute ohne Gruppenausfahrt. Ich finde aber trotzdem immer mal Mitfahrer, an die ich mich anhängen kann. In einem richtigen Triathlon gibt’s ja auch kein Windschatten fahren und virtuell ist eh immer anders, als in Wirklichkeit. Dass ich allerdings ein Wettkämpfer bin, davon kann eh keine Rede sein. Ich glaube, für mich ist es immer nur die Abfolge der unterschiedlichen Disziplinen und die Infrastruktur, die mich an einem Wettkampf reizt. Ob ich da besonders schnell mache, oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich habe da eh nicht so die umfangreichen Variationen drauf, denke ich.

In einem Wettkampf gibt’s eben eine Wechselzone, alles ist abgesperrt und durch die Zuschauer wird es eben zu einem ganz besonderen Ereignis. Ich weiß nicht, ob ich einen Wettkampf ohne Zuschauer ähnlich cool fand. Ein Training auf abgesperrten Strecken wäre das dann. Und das ist aber auch nicht zu verachten, weil Fahrrad fahren ohne Autokontakt eben doch das Allerbeste ist. Deshalb mag ich Zwift auch ganz gerne. Oder FulGaz, oder wie sie alle heißen, diese Anbieter. Auf meinem Rennrad in einer virtuellen Welt Rad fahren, das ist ziemlich gut. Nicht unfallgefährlich und zusätzlich kann ich jederzeit absteigen und auf die Toilette gehen oder eine Flasche nachfüllen. Und noch eine bestimmte Strecke zurück nach Hause fahren, das muß ich auch nicht. Weil ich jederzeit einfach zu Hause bin.

Trainingstechnisch gefällt mir das ziemlich gut. Vor allem der Punkt, dass es keinerlei Autos und damit auch keine gefährlichen Situationen gibt. Online ist der Fahrradfahrer sicher. Fast so sicher, wie in einem Wettkampf, obwohl es da auf abgesperrten Strecken auch schon pikante Situationen gegeben hat. Bei der Challenge Roth ist mal ein Autofahrer rückwärts aus seinem Grundstück rausgefahren, direkt passend, als Jan Frodeno angefahren kam. Das war brenzlig und ich glaube, es ist hauptsächlich deshalb gut gegangen, weil Jan Frodeno eben besonders gut Fahrrad fahren kann. Das lernt er natürlich nicht auf Zwift.

Radbeherrschung kommt vom Fahren. Und zwar vom draußen fahren.

Ich freue mich deshalb, wenn die Infektionszahlen wieder sinken, die Krankenhäuser nicht mehr so überlastet sind und das Wetter nicht mehr so eisig ist. All das sind meine ganz persönlichen Kriterien um mein Rad auf die Straße bzw. auf die Feldwege zu bringen.  Heute fahre ich aber erst mal die 20km für den Radpart vom Ironman VR6 Rennen auf Zwift. Das Ironman Virtual Race 6 ist eine Sprintdistanz und mit 1,5km laufen vorher und 5km laufen im Anschluß absolut machbar. Das nächste virtuelle Rennen in der Ironman VR Serie wird umfangreicher.

Beim VR7 der nächsten Woche geht’s um eine Mitteldistanz. Die komplette Distanz ist innerhalb von einer Woche, also von Montag bis Sonntag zu absolvieren. Man darf maximal 6 Einheiten am Tag durchführen und muß insgesamt auf die Distanz kommen. Ich habe mich mal angemeldet. Ob das was wird, das weiß ich aber noch nicht. Für Montag ist schon mal Eisregen angekündigt, da werde ich sicherlich nicht laufen gehen. Aber Rad fahren, das könnte ich ja machen.