Mit dem Team fahre ich dienstags morgens oft auf der virtuellen Trainingsplattform Zwift ins Büro. Mit Teamkollegen aus aller Welt ist es möglich mein Training durchzuführen und gleichzeitig mit Gesellschaft unterwegs zu sein. In meinen Trainingsplan hat der Coach nach dem gestrigen Ruhetag und der Entlastungswoche ein Zwift Workout reingeschrieben, dass sich Jon’s Mix nennt. Ich finde, dass das ganz nett klingt und der Typ, der als Namensgeber fungierte, hat ganz sicher nicht allzu krass trainiert. Hoffe ich. 

Jon’s Mix findet sich bei Zwift in den Workouts bis 60 Minuten und ich ziehe mir den einfach ins Meet-up hinein, ehe es los geht. Für die frühmorgendliche Uhrzeit sind wir ganz schön viele Zooter heute Morgen. Das frühe Training liegt anscheinend nicht nur mir. Es kommt eben immer darauf an, wie es zeitlich und vom persönlichen Rhythmus so am besten passt. Ich bin ein ganz guter Morgensportler, weil ich das Gefühl super finde, wenn ich den Sport schon früh gemacht habe. Meistens bin ich nach der Arbeit auch zu geschafft, um noch Kraft zum Sporteln zu finden. 

Als es heute früh los geht, beginnt mein ausgewähltes Workout gleich mit. Wie üblich geht’s mit Einfahren los und das Programm wird langsam schwerer. Im Anschluss gibt’s bei Jon’s Mix drei Leistungsspitzen. Weiter geht’s dann mit kurzen 10 Sekunden maximal Belastungen und kürzer werdenden Pausen dazwischen. Weil ich keine Ahnung habe, wiege ich mich selbst dann in Sicherheit, dass es zum Ende hin nur noch zwei 10-minütige Blöcke gibt und das Programm ja dann gleich rum ist. Nun gut. So ist das eben, wenn man keine Ahnung hat. Wie mich das Programm damit gleich fertig machen wird, das ahne ich nicht. 

Jon’s Mix – der Wolf im Schafspelz

In der Trainingsgruppe unterhalten wir uns was heute so ansteht und die Zeit vergeht wirklich flott. Auch über die zwei 10 Minuten Blöcke, die zum Ende der Fahrt bei mir in Jon’s Mix noch absolviert werden müssen. Es ist nicht so, als gehen mir die geforderten 125 Watt pro Block leicht von der Hand. Oder vom Bein. Gerade nach den Spitzen vorher ist das lange Halten der Belastung für mich nicht so leicht. Aber der Zwift Workout, den ich im sogenannten ERG Modus absolviere, kennt kein Erbarmen. 

Herzfrequenz und Leistungsdarstellung aus der Garmin App

Wählt man den ERG Modus aus, dann steuert der smarte Rollentrainer* die Leistung so, wie das Programm es vorgibt. Ich muss also nur gegenhalten und nicht über die Schaltung den Widerstand passend einstellen. Das ist eine gute Variante, weil mir das Gegenhalten leichter fällt, als zusätzlich auch noch zu schalten. Gegen Ende der ersten 10 Minuten bin ich schon ziemlich platt. Gut, dass eine kurze Pause ansteht, ehe es zu dem zweiten Block geht. 

Wie lustig, dass ich bei Jon’s Mix dachte, die Spitzenbelastungen sind das Problem und in Wirklichkeit sind es die zwei Belastungsblöcke am Ende. Die, die beim ersten Blick und der Bewertung des Programms gar nicht so krass gewirkt haben. Ich schaffe das Programm komplett heute und bin darauf auch ein bisschen stolz. Vor allem, weil Jon’s Mix wirklich heftig aussah. Zumindest aus meiner Perspektive. Nass geschwitzt steige ich stolz vom Rad und bin nach der Dusche und dem Dehn Programm dann auch gleich am Schreibtisch, um in den Jahresabschluss einzutauchen. Den gibt’s nämlich auch noch.