Das Wetter bietet sich über diese Feiertage wirklich nicht zum draußen fahren an. Zumindest sagt mir mein Bauch das und auf den kommt es ja nun mal an. Es bringt nichts, das Training als unangenehm zu empfinden, immerhin soll es ja hauptsächlich Spaß machen. Dass aus mir kein Olympiasieger mehr wird, der sich sinnvollerweise bei Wind und Wetter durch den Trainingsplan quält, ist vollkommen klar und so hat die Chefin für heute auch gleich auf den Plan geschrieben, dass ich draußen fahre, wenn es sich anbietet und ansonsten die smarte Rolle nutze.

Die Chefin weiß wahrscheinlich, dass mir die Radlerei bei FulGaz ziemlich viel Spaß macht? Heute wähle ich mir eine relativ flache Strecke aus. Der gestrige Ausflug zum Nürburgring mit seinen heftigen Anstiegen hängt mir noch in den Knochen und ich bin froh, wenn ich einfach nur ein bisschen strampeln kann. Ich bin gespannt, wie gut ich heute durchhalte und merke schon nach wenigen Minuten, dass ich wirklich kaum durchhalten werde. Was bin ich froh, dass ich nicht draußen rumfahre. Das Umziehen hätte wahrscheinlich länger gedauert, als die eigentliche Trainingseinheit.

Ich habe heute wirklich kaum Kraft in den Beinen und strample so total langsam am Meer in Melbourne entlang. Hier fahren unheimlich viele Radfahrer, so stand es zwar auch schon in der Beschreibung der Tour, in der Bibliothek, aber dass es wirklich so viele sind, hätte ich trotzdem nicht erwartet. Dem Kameraradfahrer kommen riesige Gruppen entgegen. Die Anstiege hier halten sich wirklich in Grenzen, ich schaue links auf das Meer und ein paar Autos überholen. Tatsächlich mit einem sehr komfortablen Abstand, das scheint in Melbourne üblich zu sein. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie extra wegen der Aufnahme so viel Platz lassen.

Nach etwas über 30 Minuten steige ich kraftlos vom Rad und beende das Training. Manchmal ist einfach nicht mehr drin. Was bin ich froh, dass ich drinnen gefahren bin. Man muß also einfach immer alle Möglichkeiten vor Augen haben, das wird mir heute klar.