Mein Feierabend auf der Rolle

Mittwochs steht in meinem Trainingsplan von Coach Amy nie etwas drin. Es ist der auserkorene Ruhetag beim Lauftraining und wird deshalb in der Zeitplanung des Algorithmus einfach ignoriert. Diese Woche, die letzte Woche in meinem 16 wöchigen Trainingsplan für die 10km, gibt es nur noch ein weiteres Training, ehe es am Wochenende an die finalen 10km geht. Dieses eine weitere Training ist am Donnerstag. Heute ist also Trainingsfrei was das Laufen angeht. Deshalb gehe ich auf die Rolle. Zum draußen radeln ist es mir nach Feierabend schon viel zu dunkel. Ich würde wahrscheinlich ähnlich lange brauchen um mich anzuziehen, wie ich dann draußen unterwegs sein würde. Das ist nicht so, wie ich es mir vorstelle. Also gehe ich auf die Rolle. Mal sehen, wie lange ich es durchhalte.

Für das Training auf der Rolle treffe ich immer allerlei Vorkehrungen. Allerdings bin ich noch nicht so geübt darin alles beisammen zu bekommen, wie das beim Laufen der Fall ist. Wahrscheinlich, weil ich deutlich öfter laufen gehe, als auf die Rolle. Das Rollentraining ist für mich wirklich eine Alternative, wenn es draußen kalt, mit viel Wetter und vor allem dunkel ist. Bei bestem Wetter und Helligkeit würde ich nicht darüber nachdenken auf der Rolle zu fahren, wenn ich mit dem Gravelbike durch den Wald fahren kann.

Rollentaugliches Wetter

Heute ist vor allem Wetter und Dunkelheit der Auslöser für das Rollentraining und ich bin flott umgezogen. Außerdem denke ich auch, dass ich alle technischen Utensilien beisammen habe. Zumindest lässt mein Sammelsurium darauf schließen. Rolle fahren geht nur über den Laptop. Den vergesse ich also logischerweise nicht. Zusätzlich brauche ich ein paar Anschlüsse, weil meine Herfrequenz an den Laptop gesendet werden muß. Was ich für heute schlichtweg vergesse, sind meine Kopfhörer. Der Zeugwart aktiviert dann erfreulicherweise unsere Bluetooth Box, allerdings ist das wahre Musikdoping über meine Kopfhörer doch effektiver. Ein bisschen la la la über eine Box ist nette Unterhalten, motiviert mich aber kaum.

Meine Strecke suche ich einfach spontan aus. Bei Zwift kann ich immer zwischen mindestens drei verschiedenen Welten wählen und  ich entscheide mich heute für die Hauptphantasiewelt Watopia. Hier gibt es ein ordentliches Streckennetz und zusätzlich zu vorgefertigten Strecken, wo ich mich nicht mehr um die Streckenführung kümmern muß, habe ich auch immer die Möglichkeit an jedem Abzweig spontan doch abzubiegen. Da kann man im Feierabend doch noch kreativ werden. Meine ausgewählte Strecke verändere ich aber nicht. Ich fahre die ausgesuchte Strecke und die geht erst mal ein gutes Stück flach. Um diese Zeit sind viele andere Zwifter unterwegs.

Vulkan voraus

Wahrscheinlich ist das zu jeder Tageszeit so? Natürlich fällt es mir nur zu den Zeiten auf, in denen ich unterwegs bin. Auf meiner Strecke ist aber wirklich viel Betrieb. Die Avatare, die durch die Watopia Welt von Zwift radeln, berühren sich ganz selten mal. Auch Abbiegemanöver passieren, wie von Zauberhand, immer ohne Unfall. Ab und zu fährt mal ein Fahrer durch mein Avatar durch, aber das passiert echt so gut wie nie. Wahrscheinlich ist es dann einfach zu voll um noch vorbei zu kommen? Keine Ahnung, wie das programmiert ist.

Ich fahre heute durch, um und auf den Vulkan, der im Nordwesten von Watopia kontinuierlich Feuer speit. Die Lava wird um die Straße herum geleitet und innen im Vulkan kann man die unterschiedlichen Lavaseen anschauen, während man mitten durch auf Straßen unterwegs ist. Eine Fantasiewelt eben. Außen um den Vulkan herum führt ein Weg, der sich bis zum Vulkangipfel hochzieht. Hier gibt’s eine King of the Mountain Wertung. Ich verstehe das erst so rund 1km vor dem Gipfel, aber auch, wenn ich es vorher verstanden hätte, wäre ich nicht nennenswert schneller gewesen, soviel ist mal sicher. Von denen die innerhalb der letzten Zeit hier hochgefahren sind, bin ich aber nicht die Letzte, was ja schon mal ganz schön ist.

Die Fahrerei hier bei Zwift ist für mich heute wirklich kurzweilig. Nach einer Stunde steige ich ab, weil ich Hunger bekomme. Es kam mir aber gar nicht so lange vor. Ziemlich cool.