Mit dem Team Zoot Europe machen wir jede Woche Freitag eine Gruppenausfahrt bei Zwift. Das bedeutet, dass sich die Teammitglieder zusammen rotten und Freitags ab 18:30h gemeinsam eine Strecke abfahren. Das Ganze wird als Meet-up organisiert. Immer von einem aus dem Team. Für diese Woche habe ich mich angeboten die Organisation zu übernehmen. Das heißt, ich habe mir die Strecke ausgesucht und dann alle Team Zoot Mitglieder, die ich bei Zwift als Freunde habe, eingeladen. Zugesagt haben unheimlich viele. Es könnte also sein, dass wir heute im Central Park tatsächlich eine ordentliche Gruppe bilden. Allerdings ist immer schnell zugesagt. Ob es dann zeitlich wirklich passt, werden wir ja sehen.

Ich bin heute wieder überpünktlich am Start. Zwift macht bei mir in letzter Zeit nämlich immer ein paar Zicken. Der Beitritt zum Meet-up ist bei mir nicht immer möglich. Anscheinend ein bekanntes Problem nach den letzten Update, denn ich habe das jetzt schon öfter gelesen. Natürlich bringt mir das aber keine Lösung. Ich probiere es also wirklich oft und nach dem 8 oder 9 Mal anmelden klappt es dann auch mit der Teilnahme an meinem eigenen Meet-up. Na, das wäre ja auch noch schöner gewesen! In der Startaufstellung sind schon einige zusammen und pedalieren sich warm.

Als es los geht, sind die Teamkollegen gleich flott unterwegs. Derjenige, der das Meet-up bei Zwift organisiert trägt als Kennzeichnung immer so einen gelben Pfeil. Ich bin also der Anführer heute, trage den gelben Pfeil über meinem Avatar und fahre ganz hinten. Ich glaube, mein absoluter Vorteil heute, gegenüber der Ausfahrt mit den Tricampern am Mittwoch wird sein, dass das Gummiband mich nicht rauswerfen kann. Immerhin bin ich der Anführer, das heißt, die Schnellen werden wahrscheinlich durch mich eingebremst. Oder ich werde tatsächlich endlos angezogen.

Beides wäre mir recht. Es geht ja schließlich um nichts. Wir wollen lediglich zusammen radeln und das Wochenende einläuten. Trotzdem muß es für die fitten, durchtrainierten Teamkollegen komisch sein. Die klotzen da mit 3 oder mehr Watt pro Kilo ran und ich pedaliere ganz locker flockig einfach so mit. Die Route, die ich ausgesucht habe, nennt sich Knickerbocker. Ich habe keine Ahnung warum. Und vom Höhenprofil weiß ich auch überhaupt gar nichts. Der Zeugwart schaut mich zwar ehrfürchtig an und sagt, dass es hügelig wird, aber ich mache mir keine Vorstellung.

Manchmal ist so eine Grundnaivität ja auch ganz gut.

Ob es hilfreich ist weiß ich nicht, aber zumindest gebe ich nicht frühzeitig auf. Ich werde die Runde durch den Central Park schon fahren können. Hügelig oder nicht, ist egal. Ich komme die Berge hoch. Das war bisher zumindest immer so. Dann fahre ich halt langsam, aber immerhin fahre ich. Und dank des Gummibandes, ziehen mich die flotten Männer einfach mit. Das ist ganz schön. In New York geht es wirklich ziemlich hoch und runter durch den Central Park. Und dann hat man in der Phantasiewelt von Zwift noch eine extra Brücke eingebaut, die wie eine zweite Ebene wirkt.

Da muß man erst mal hochfahren. Aber das passt schon. Ich habe das Meet-up heute für 45 Minuten angesetzt. Das habe ich deshalb so gemacht, weil ich nach so einer Woche ziemlich geschafft bin. Da reicht mir die Trainingszeit Abends nach Feierabend locker um im Anschluß auf die Couch zu fallen. Und wer möchte, kann im Anschluß an so ein Meet-up auch einfach noch in der gleichen Zwiftwelt weiterfahren. Das ist natürlich kein Problem. Für mich ist das allerdings heute keine Option.

Ich steige hungrig vom Rad ab, während ich die Nachrichten der Teamkollegen lese. Alle bedanken sich für die schöne Strecke. Nur Emily Erdbeer, die mit mir auf Mallorca nur ganz selten mal in der Cappucinogruppe gefahren ist, sondern meistens bei den Schnelleren war, fragt mich, ob ich wohl närrisch sei. Bin ich natürlich nicht. Ist doch klar.