Bei einer Tour auf Zwift ist es auf jeden Fall ratsam auch die Höhenmeter im Auge zu behalten. Es ist nicht so, als sei es kriegsentscheidend, ob man viele oder wenige Höhenmeter auf einer Tour absolviert. Trotzdem ist es so, dass man eine Tour mit Hilfe der Höhenmeter einfach besser einordnen kann. Also so ist es zumindest, bei den Profis. Bei mir ist das nicht so. Ich suche die Tour für heute Abend aus, die wir beim Meet-up fahren werden. Und mein Kriterium ist der Ironman VR5 und die 40km, die für das virtuelle Rennen zu absolvieren sind. Ich möchte für das Team Zoot Meet-up eine Strecke auswählen, die uns die 40km ohne ständige Runden fahren lässt. Meine Wahl fällt auf die Strecke Muir and the Mountain. Na bravo.
Eigentlich müsste mich „the Mountain“ am Ende ja stutzig machen, aber als ich das Meet-up aufgesetzt habe, tat es das nicht. Erstaunlich. Und ich muß mich darüber auch wirklich selbst wundern. Denn als ich heute auf das Rad steige und die ersten Teamkollegen dazukommen, mache ich mir lediglich Gedanken, über die Distanz. 40km an einem Freitag Abend nach der Arbeit ist für mich schon ein gutes Stück. Ich hatte heute außerdem einen langen Tag, eine kurze Runde wäre mir deshalb auch recht. Allerdings ist der Radpart des Ironman VR5 nun mal 40km lang.
Wenn wir als das virtuelle Rennen machen möchten, dann führt an der 40km langen Radstrecke kein Weg vorbei. Also starte ich den Discord Channel und los geht’s. Zum Ende hin ist ein Countdown ja immer besonders schnell und während alle in die Pedale treten, als wäre der Teufel hinter ihnen her, fahre ich eben auch los. Allerdings natürlich deutlich langsamer, als die Supersportler, die schnell jede Menge Meter zwischen uns bringen. Die Strecke führt erst mal durch den Wald und das ist hier leicht wellig. Andersrum bin ich die Strecke schon öfter mal gefahren, wenn man erst durch die Wüste fährt um dann in de Sequoia Wald abzubiegen, wo die Dinos sind.
Heute beginnt die Strecke also mit der welligen Strecke durch die Sequoias und den viele Dinosauriern. Dann fahren wir aus dem Wald heraus und einer der Topsportler sagt, dass es ab jetzt immer nur Berg an geht. Wie meint er das denn? Berg an? Anscheinend wissen alle über die Strecke bestens Bescheid, außer mir. Nun ja. Berg auf also. Ich kann ja jetzt eh nichts mehr machen. Die 40km absolviere ich heute auf jeden Fall. Ich will ja schließlich das Ironman VR5 Rennen abschließen. Also runter schalten und einfach treten. Es geht hier wirklich ordentlich hoch. Aber die Supersportler sind hoch motiviert und das eingeschaltete Gummiband hilft mir natürlich ein bisschen.
Über Discord unterhalten wir uns, im Zwift Chat wird nebenher noch ein bisschen mit denen geschrieben, die nicht bei Discord dabei sind, und so vergeht die Zeit Berg an richtig schnell. Ich erreiche den Wendepunkt oben auf dem Berg und bin froh, dass es jetzt gute 12km einfach nur noch Berg ab geht. Eine Teamkollegin bekommt durch den Anstieg ihr hart erkämpftes Tron-Bike. Das ist eine Belohnung, die es bei Zwift für besonders viele Höhenmeter gibt. Anscheinend hat dieser Berg ihr die letzten Höhenmeter für dieses Ziel auf die Uhr gepackt.
Nach den 40km steige ich ziemlich fertig und extrem hungrig von meinem Rad ab. Diese Distanz nach einer Arbeitswoche finde ich echt heftig. Ich glaube, so viele Virtuelle Rennen dieser Kategorie werde ich nicht absolvieren. Zumindest nicht an einem Freitag Abend. Aber eigentlich hätte ich ja auch das ganze Wochenende Zeit dafür.