Für den Zeugwart steht radeln bei Zwift auf dem Trainingsplan. Da ich keinen Trainingsplan habe, steht auf meinem auch nichts drauf, was aber nicht heißt, dass ich nicht trainiere. Es heißt einfach nur, dass ich keinen Plan habe. Das kann schlecht sein, muß es aber nicht. Es kann auch befreiend sein. So bin ich ohne Druck. Aber natürlich auch nicht sicher so erfolgreich, wie mit Plan. Manchmal wird der Erfolg aber nicht in Leistung gemessen, sondern in anderen Werten.

Einen Trainingsplan zu befolgen macht in der Vorbereitung auf einen Wettkampf auf jeden Fall Sinn. Meiner Meinung nach zumindest. Und weil mir Bewegung ja nicht schadet und mein Knie sogar regelrecht nach Bewegung lächzt, denn im Anschluß fühlt es sich immer besser, radel ich auch. Der Trainingsplan des Zeugwarts ist damit auch meiner. Zumindest für heute. Deshalb geht’s für uns beide heute ab auf die Rolle. Der Zeugwart fährt eine Tour bei Fulgaz, ich starte das radeln bei Zwift und stelle fest, dass eine Gruppenausfahrt in rund 3 Minuten beginnt.

Unter dem Namen Team ZF fahren heute über 250 Radler gemeinsam. So kann man seinen Samstag auch verbringen. Zwift ist eine internationale Plattform, das heißt, um mich rum reihen sich gerade Fahrer aus allen Herren Ländern auf. Das erkennt man gut an den Länderflaggen neben den Namen. Die kann man sich allerdings selbst aussuchen, das bedeutet, dass ich auch Frankreich nehmen könnte, oder Australien. Aber im Grunde gehe ich jetzt mal davon aus, dass jeder Zwifter sein eigenes Land auswählt.

Um einem Trainingsplan zu folgen, kann man die Gruppenfahrten bei Zwift ja nach Schwierigkeitsgrad auswählen, passt also alles. Ich radle heute bei Zwift eine Ausfahrt, die mit 1,4-1,8 Watt / Kg angegeben ist. Allerdings habe ich ja bereits vor einigen Fahrten mal festgestellt, dass diese Angaben durchaus variabel sind und es auch nicht immer so ist, dass sich jeder daran hält, auch wenn es so geschrieben steht. Bei über 250 Teilnehmern kann man das auch irgendwie nicht erwarten. Auf einer Autobahn fährt ja auch nicht jeder 100, nur weil 100 auf dem Schild steht.

Zwiften bekommt meiner Motivation ganz gut. Ich weiß nicht, wie dieses Programm das macht. Ich versuche an der Gruppe dran zu bleiben, immer nah am Guide zu fahren und zwischendurch probiere ich auch noch allen Kommentaren zu folgen. In der Zwift Companion App kann ich auch selbst mitschreiben. Die wildfremden Radler um mich rum tauschen sich über ihre Mahlzeiten aus, sie schreiben, was sie gerade für Musik hören und sind auch ansonsten in Plauderlaune.

Ich teile also mit, dass ich zur Musik von Snap unterwegs bin und weil Snap anscheinend international nicht so bekannt war, vertreibt es mir und einigen anderen die Zeit zu erklären, wann Snap gesungen haben, was das für eine Band ist und welche bekannte Lieder sie hatten. Und schwups, sind wir schon wieder eine Ecke weiter. Das ist sehr kurzweilig. Bei dieser Gruppenausfahrt werden jede Menge Ride Ons vergeben. Ein Daumen Hoch, ähnlich wie dem Facebook Like oder den Kudos bei Strava. Aus welchen Gründen die vergeben werden, das weiß ich allerdings nicht. Es scheint, man lobt einfach die Radler um einen rum. Radeln bei Zwift bekommt auf diese Weise etwas gemeinschaftliches.

Über die Zwift Companion App kann ich das auch machen, allerdings ist es wirklich nicht so einfach. Zumindest auf die Art und Weise, wie ich es mache. Ich muß mir einfach mal die Zeit nehmen, mich genauer mit dem Programm auseinander zu setzen. Aber daran denke ich immer erst, wenn ich auf dem Rad sitze. Nun gut. Dann kann es auch nicht so wichtig sein.

Als ich heute vom Rollentrainer absteige gibt mir Zwift noch die wertvolle Information, dass es eine FTP Verbesserung erkannt hat. Grandios. Auch wenn ich leider gar nicht so genau weiß, was das bedeuten soll. Auch das sollte ich bei Gelegenheit vielleicht mal nachlesen.  Aber so lange da Verbesserung steht, ist das sicherlich etwas Gutes. So viel sollte klar sein.