Für das Ironman VR3 muß ich abseits vom Laufen, was ich heute früh erledigt habe, auch radeln. Zu absolvieren sind 20km, maximal darf die Strecke 1km abweichen, damit sie zählt. Da ich nicht draußen radeln, habe ich schon vor dem Athletiktraining festgelegt, dass ich durch Watopia fahre. Die virtuelle Welt von Zwift bietet mir die Möglichkeit vorher festzulegen, dass ich 20km radeln möchte. Und auch die Strecke kann ich vorher festlegen. Natürlich kann ich auch vollkommen frei durch die Welt von Zwift fahren und die Strecke variabel gestalten.

Allerdings gibt es im Programm festgelegte Touren, bei denen man schon vor dem Start weiß, wie weit eine Runde ist und wie viele Höhenmeter es sein werden. Ich mache in den letzten Fahrradtagen davon Gebrauch, weil ich das angenehm finde. So habe ich einfach alles gleich im Blick. Ein bisschen, wie im Trainingslager, wenn der Tonangeber eben eine Fahrt zum Kloster Lluc ausruft oder der Zeugwart eine Strecke rund um den Fuschlsee auf meinen Garmin lädt. Ich weiß, was heute gefahren wird, und wie sich die 20km gestalten werden.

Zur Vorbereitung und weil ich nach dem Athletiktraining ganz schön müde bin, sitze ich erst mal eine Runde auf dem Balkon. Den habe ich heute zwischen Laufen und Athletiktraining ja mit ein paar Pflanzen aufgestockt und kann deshalb alles umso mehr genießen. Die Kapuzinerkresse hat sich bereits ordentlich gemausert, als würde sie selbst beim Ironman VR3 mitmachen und durchstarten wollen. Während ich meine Gedanken über das Virtuelle Rennen und die Kapuzinerkresse so schweifen lasse, meldet sich Lovis und erfragt den Fahrradstatus. Ob ich heute wohl zwifte, will sie wissen und dass der Räuberhauptmann auch was ganz verrücktes vorhat teilt sie mit.

Der Räuberhauptmann soll 31 Kilometer radeln und dann den Rest, bis zur Marathondistanz, laufen. Die Chefin, die seinen Trainingsplan schreibt, hat wirklich Großes mit ihm vor. Ich erstelle ein Meet-up für 20km und wir beschließen, dass der Räuberhauptmann und der Zeugwart da einfach mit machen. Und weil Beide etwas länger unterwegs sein möchten, können die im Anschluß dann einfach weiterfahren. Ich ja nicht, weil das Rad fahren sonst nicht für das Ironman VR3 zählt. Ich mache heute also eine Punktlandung, und dann habe ich das Ironman VR3 in den Büchern. Das sind gute Aussichten!

Wir wählen für die 20km eine flache Runde und es gibt, wie die letzten Touren auch, viel zu sehen. Die Route führt erst mal durch die Wüste und obwohl ich hier schon mit Lovis gefahren bin, stelle ich fest, dass es unentdeckte Sachen gibt, die uns bei der ersten Tour nicht aufgefallen sind. Durch die Gummibandfunktion, die ich heute wieder aktiviert habe, klappt das auch, dass die Herren und ich zusammen fahren, aber jeder eben irgendwie doch seinen eigenen Stiefel fahren kann. Die Route heute führt nicht durch die Sequoias, sondern etwas anders und dafür flach und weil wir eben einfach großartig sind, machen wir auch noch einen Sprint. Immerhin ist das Ironman VR3 ja ein Wettkampf. Irgendwie zumindest.

Als die Runde mit ihren 20km zu Ende ist, fahren die Herren noch weiter. Ich stoppe die Technik und lade alles hoch. Immerhin müsste das Ironman VR3 Rennen ja nun erfolgreich beendet sein. Denke ich mir so. Ist es aber nicht. Das liegt daran, dass ich nicht lesen kann, was ja nun wirklich sehr schade ist. Statt dem einen Kilometer, den ich heute früh abgestoppt habe, hätte ich 1,5km absolvieren müssen. Oh man. Also ist das Ironman VR3 Rennen für mich heute noch nicht vorbei. Den Lauf mache ich morgen.