Bei Zwift gibt es verschiedene Trainingsprogramme, die man abfahren kann. Offensichtlich rechnen die Macher von Zwift ausschließlich mit sehr gut trainierten Menschen, wenn es um die Programme geht. Erst kürzlich hat mich „The Wringer“ ja ordentlich ins Schwitzen gebracht. Der Coach hat mir heute für mein Rollentraining die Wahl gelassen und ich konnte zwischen einfach nur fahren und einem Zwift Workout wählen. In einem Anflug von geistiger Umnachtung zum Jahresende, habe ich mir also ein Workout ausgesucht. Es ist das Workout of the week und ich habe keine Ahnung, auf was ich mich eingelassen habe. Das Rollentraining kann also los gehen.
Workouts bei Zwift beginnen immer recht harmlos. Das ist auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite aber auch eine falsche Sicherheit. Immerhin denke ich deshalb die ersten 15 Minuten meistens, dass es so schlimm ja gar nicht sein kann. Das ist aber tatsächlich ein sehr großer Irrtum, denn jedes Trainingsprogramm auf Zwift ist einfach nur krass. Also zumindest aus meiner Perspektive. Bei Zwift trainieren nur verrückt fitte Menschen, und eben ich. Allerdings eher in der Außenseiterrolle. Offensichtlich.
Das Workout of the Week ist entweder besonders beliebt, oder besonders schwer. Oder beides, weil sich bei Zwift offenkundig nur ziemlich fitte Menschen rumtreiben, die sich gerne quälen. Oder vielleicht ist das Trainingsprogramm für die fitten Zwifter auch gar nicht so verrückt? Ich kann ja nicht von mir auf andere schließen. Schon gar nicht, wenn es um Fitness geht. Das heutige Training ist sehr fordernd, aber auch total kurzweilig. Ich schaue zum ersten Mal nach 40 Minuten auf die Uhr, weil ich so fertig bin, dass ich wissen möchte, wie lange es noch dauert.
Bei diesen Workouts merke ich auch immer, dass ich die Position auf dem Triathlonrad bei Anstrengung nicht nutzen kann. Zusätzlich komme ich, wenn ich mich so anstrengen muss, auch nicht mit der Schaltung zurecht. Ich denke, es ist am besten, wenn ich einsehe, dass ich das Triathlonrad nicht fahren kann, weder im Training auf der Rolle und höchstwahrscheinlich auch nicht im Wettkampf. Wie schade. Aber in aufrechter Position macht das Fahren auf dem Triathlonrad nun wirklich keinen Sinn. Und auf dem Auflieger tut mir nicht nur Handgelenk, Rippen und Schultern weh, ich komme auch kaum voran. So wirklich Sinn ergibt das dann nicht.
Ich habe mir hier vielleicht auch wirklich einen ziemlich heftigen Workout ausgesucht. Aber gut. Im Wettkampf wäre es ähnlich hart, wenn man nicht einfach nur Larifari ran geht. Die Stunde vergeht und nachdem ich das Rad und den Fußboden trocken gelegt habe, verschwinde ich ziemlich geschafft unter die Dusche. Es ist ein bisschen traurig, dass ich nicht fähig bin, mich für das Triathlonrad zu verbiegen. Da hatte ich höhere Ansprüche. Aber hexen kann ich eben nicht. Wahrscheinlich wäre es doch am klügsten, das Rad zu verkaufen?
Nach der Dusche und einem Shake, um ein paar Energiespeicher wieder aufzufüllen, ziehe ich mich regensicher an und gehe noch mal nach draußen. Ich will heute meine Laufstrecke sauber machen. Zumindest eine davon, die mir wirklich mit extrem viel Müll sehr negativ aufgefallen ist. Innerhalb von einer knappen Stunde sammle ich meinen 45 Liter Sack voll und zum Schluss kann ich ihn auch kaum mehr heben. Schon erschreckend, was hier so alles in die Natur geworfen wird.