Die Welt ist anders als letzte Woche. Zumindest für mich ist das der Fall und zwar deutlich. Wenn der Arbeitgeber einem Nahe legt von zu Hause zu arbeiten, wenn die Landesregierung darum bittet soziale Kontakte einzuschränken und wenn dann noch die Bilder aus Italien dazukommen. Dann habe ich eigentlich schon gefrühstückt. Klar, ich mag Homeoffice. Immer mal wieder. Aber doch nicht permanent. Ich mag meine Kollegen! Ich genieße es, mal in die Küche zu gehen und mich auszutauschen. Mit anderen zusammen zu sitzen, an einem Tisch, bringt viel mehr, als zu telefonieren. Ehe sich Covid-19, auch schlichtweg Corona Virus genannt, weiter verbreitet, bleiben wir eben weitgehend daheim.

Arbeiten von zu Hause funktioniert bei mir wunderbar. Auch der Zeugwart kann das in seinem Job gut machen. Die Situation, dass es gewünscht wird finde ich dabei das Befremdliche. Ab und an mal Homeoffice zu machen, kommt mir sogar gelegen, dauerhaft dort wegen gesundheitlicher Gründe arbeiten zu müssen, ändert die Situation komplett. Covid-19 ist für Menschen mit Vorerkrankungen ziemlich gefährlich und diese Ausbreitung per Schneeballprinzip ja auch wirklich deutlich nervig und ohne soziale Einschränkungen auch kaum zu verlangsamen. Eine Situation, die es in Deutschland nie zuvor gab. Eine Situation, auf die ich auch gerne verzichtet hätte.

Nun ist es aber so und da bringt es auch nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Es gibt so viele Möglichkeiten daheim sportlich zu sein. Trotz Covid – 19. Oder gerade wegen? Klar, draußen laufen gehen bietet sich ebenfalls an. Was aber, wenn ich umknicke? Zum Arzt muß? Mich vertrete und deshalb einen Arzt blockiere, der sich um einen Covid – 19 Patienten dringend kümmern müsste? Ich wähle die Rolle. Eine geführte Bewegung und ich wollte ja sowieso für das Trainingslager trainieren! Heute fahre ich mit FulGaz irgendwo in Australien und nach dem Desaster vom letzten Mal, ist der Zeugwart bei den Einstellungen behilflich.

Und natürlich, wie immer, wenn man mit Profis arbeitet, klappt alles. Mit der richtigen Einstellung kann ich nämlich bei 8% Steigung den Berg auch mit 100 Watt hochdrehten, weil eben die Umgebung „ausgeschaltet“ ist. Es zählt dann nur die Wattzahl, die das Training vorgibt. So muß das sein! Ich fahre heute wirklich ganz anders, als beim letzten Mal. Es ist natürlich auch deutlich anstrengend, immerhin ist es ein Bergtrainingsprogramm, aber ich kann die Vorgaben wirklich gut halten.

Angegeben sind immer Trittfrequenz und Wattwerte. Und da die Wattwerte nun nicht mehr umgebungsmäßig angepasst werden, sondern vom Programm über die smarte Rolle gesetzt sind, konzentriere ich mich auf die Trittfrequenz und die Zeiten. Anstrengend, aber super! Und die Umgebung, wo diese Einheit gefilmt wurde, ist auch ganz hübsch. Der Aufnahmefahrer überholt sogar andere Radler am Berg. Und ich deshalb auch.

Eine Situation, die in der realen Welt natürlich nie vorkommt.