Der Blick in meinen heutigen Trainingsplan verwundert mich. Eigentlich dachte ich, dass ich ein Intervalltraining absolvieren soll. Allerdings sind die Intervalle 8 Minuten lang. Zählt das dann noch als Intervall. Die Antwort ist wahrscheinlich wie so oft: Es kommt darauf an. Und zwar vor allem auf die gewünschte Leistung, die ich während den Intervallen auf das Pedal bringen soll. Im Trainingsplan ist wieder Leistung und Herzfrequenz angegeben und beides wirkt einfach extrem krass. Aber gut. Mittlerweile habe ich mir abgewöhnt, meine eigenen Gedanken als Maß zu nehmen. Oftmals weiß der Coach so viel besser, was ich leisten kann, als ich selbst. Da machen Selbstzweifel einfach wenig Sinn.
In der guten Gesellschaft von zahlreichen Zoot Teamkollegen bin ich heute beim Radtraining wieder hervorragend abgelenkt. Im Meet-up achte ich beim Einfahren auf den Puls und will so auch die Intervalle und Pausen fahren. Ehrlich gesagt fällt mir keine andere Möglichkeit ein, als so pulsgesteuert unterwegs zu sein. Immerhin wird der Coach sich ja beim Ausrufen der Intervalle in bestimmten Pulsfrequenzen etwas gedacht haben. Ich fahre mich also ein und bin da wirklich locker unterwegs. Die Strecke bin ich in Watopia, einer der virtuellen Welten der Zwift Trainingsplattform, sicherlich schon gefahren. Allerdings war ich in letzter Zeit öfter mal abseits von Watopia unterwegs und so ist das hier mal wieder richtig schön.
Es ist nicht übermäßig viel los auf dieser Strecke. Die Zoot Gruppe zieht sich etwas auseinander. Anscheinend gibt’s derzeit wieder vermehrt Updates, oder WLAN Probleme. Beide Themen führen oft dazu, dass man entweder aus dem Meet-up fliegt, oder sich der Avatar nicht richtig bewegt. Wenn die Technik nicht rund läuft, dann ist das eh immer blöd. Bei Zwift noch gleich zweimal. Bei mir klappt heute alles richtig gut. Also technisch auf jeden Fall. Die Intervalle in der vom Coach gewünschten Herzfrequenz zu fahren, ist nicht so ganz einfach. Es ist aber machbar.
Natürlich ist es machbar!
Obwohl ich daran gezweifelt habe. Da stimmt. Und natürlich ist es auch anstrengend. Allerdings ist es auch ein Training und keine Kaffeefahrt. Der Coach hat sich was dabei gedacht. Und immerhin wird mir das in Duisburg sicherlich auf dem Weg ins Ziel helfen. Hoffe ich zumindest. Die Strecke wird deshalb nicht kürzer, aber ich eben fitter. Durch die Intervalle komme ich überraschend gut durch. Hätte ich nicht gedacht. Der Coach aber bestimmt schon. Ich glaube, auf meinem Plan steht nichts Undurchführbares.

Nach den Intervallen fahre ich mich noch ein bisschen aus und steige nach 70 kurzweiligen Minuten vom Fahrrad. Das war ein anstrengendes Training, aber durch die Konzentration auf meine Pulsfrequenz und die Gesellschaft der Teamkollegen kam es mir gar nicht so krass vor.