Diese Woche hatte ich eine Reise nach Finnland geplant, die aber verschoben werden musste. Manchmal bin ich auch nach Jahren im gleichen Unternehmen durch die Geschwindigkeit der mahlenden Mühlen überrascht. Nun ja, ich war mit der Planung also etwas zu ambitioniert dabei. Nun habe ich also eine Woche ohne Abend- oder Morgenplanung geschenkt bekommen, denn ich wäre ja eigentlich gar nicht hier. Perfekt als Trainingswoche möchte man zumindest meinen. Heute gibt es deshalb ein morgendliches Rollentraining statt meiner Finnlandreise. Ich glaube, dass Leia, die Eisenfrau, sich darüber auch ein bisschen freut. Immerhin hat das gemeinsame Rollentraining mittlerweile schon fast Tradition.
Wir verabreden uns schon seit Monaten dienstags zum gemeinsamen Training und mir wird das wirklich nie langweilig. Ich könnte auch ohne Programm mit der Eisenfrau mitfahren, einfach deshalb, weil es für mich oft eine Aufgabe ist in ihrem Windschatten unterwegs zu sein. Mittlerweile klappt das immer regelmäßiger, was richtig toll ist. Seitdem der Coach aber mal anfing, mit einem morgendlichen Programm, scheint dieses Übungsthema Fahrt aufzunehmen. Auch wenn der Coach nicht mit seiner morgendlichen Anwesenheit in unserem Training glänzt, hat Leia für uns einen Programmvorschlag. Jetzt ist es für mich aber nicht klar ersichtlich, ob der Coach sie dazu anstiftet, oder ob Leia selbst kreativ wird. Manchmal glaube ich, dass sie wirklich kreativ ist. Wahrscheinlich hat sie auch schon viele Rollentrainingsprogramme vom Coach vorgesetzt bekommen? Leia, die Eisenfrau, und ich, haben nämlich den gleichen Coach.
Der Coach kann also Eisenfrauen und Neustarter gleichermaßen.
So ein Coach ist eben einfach ein Tausendsassa. Zumindest habe ich bei unserem das Gefühl, dass er einer ist. Die Betreuung ist wirklich extrem individuell, was ich großartig finde. Und ich habe auch das Gefühl, dass der Coach deutlich besser weiß, was ich kann und was mir zuzutrauen ist, als ich selbst. Das heutige Rollentraining hat er nicht durchgeplant. Dafür hat er wahrscheinlich Leia, die Eisenfrau, gebrieft. Oder er weiß, dass wir bestimmt ein cooles Programm fahren werden. Weil die Eisenfrau es eben drauf hat. Und so ist es dann auch.
Erst fahren wir uns ein paar Minuten ein. Dann kommt die Nachricht, dass wir doch eines dieser zwei Programme fahren könnten: 3 x 5 Minuten mit entweder jede Minute Steigerung der Watt pro Kilogramm oder der Trittfrequenz. Also da muss man schon kreativ sein, um auf sowas zu kommen, oder? Mir zumindest fällt sowas nicht ein, ganz klar. Wir machen die 5 Minuten Sache bei Minute 15, 30 und 45 und fahren im Anschluss und dazwischen einfach locker normal. Also ich darf auswählen, ob wir die Wattzahl steigern oder die Trittfrequenz. Ich muss da nicht lange drüber nachdenken.
Als Normalo tritt man immer zu schwer und mit zu niedriger Trittfrequenz. Eine Steigerung der Trittfrequenz ist also immer wünschenswert. Ich wähle deshalb die Trittfrequenzvariante und freue mich über die Abwechslung. Einfach nur an der Eisenfrau dranbleiben ist das Eine. Die Trittfrequenz kontinuierlich zu steigern und dann auch eine Minute lang zu halten ist aber eben doch noch mal was ganz anderes. Ich glaube auch tatsächlich, dass die Übung etwas bringt. Denn beim dritten Durchgang komme ich mit der Trittfrequenz richtig hoch. Nicht so hoch, wie die Eisenfrau, die wirklich ziemlich schnell kurbeln kann, aber auf jeden Fall deutlich höher, als beim ersten oder zweiten Mal. Und darauf kommt es ja an.
Sich mit der Eisenfrau zu vergleichen ist in jeglicher Hinsicht nicht angebracht. Sie ist deutlich besser trainiert. Außerdem ist sie ja eh jemand anderes. Und beim Sport ist es oftmals nicht sehr motivierend sich zu vergleichen. Dafür ist die Gummibandfunktion bei Zwift eben super. Weil wir mit den unterschiedlichen Leistungsniveaus zusammen fahren können. Draußen müsste sie wahrscheinlich ziemlich langsam machen und ich mich sehr anstrengen, um zusammen unterwegs sein zu können. Ich steige heute nach einer sehr guten Trainingseinheit vom Rad ab und absolviere noch mein Dehnprogramm, was im Trainingsplan drin steht. Ein toller Start in den Arbeitstag!
