Heute früh fährt das Team Zoot wieder gemeinsam bei Zwift mit dem Fahrrad ins Büro. Wir sind eine übersichtliche Truppe, aber dafür, dass ich ansonsten ja alleine mit dem Rad ins Büro fahren würde, ist die Gruppe perfekt. Wenn ich draußen fahren würde, hätte ich ja auf dem Weg ins Büro auch keine Gesellschaft. Und dafür, dass ich heute wieder ein Programm absolvieren soll, passt mir die Gruppengesellschaft hervorragend. The Wringer ist heute wieder im Trainingsplan und ich weiß nicht, ob ich mich über die Herausforderung freuen soll. 

Immerhin kann einem so eine Aufgabe auch Angst machen. Schon das Einfahren dieser zwifteigenen Trainingseinheit ist eine Aufgabe. Denn man fährt nicht einfach nur so 8 Minuten am Stück. Die Einfahrerei ist ebenfalls gesteuert und ich fahre von ganz einfach zu deutlich merkbar schwer. Pillepalle und locker pedalieren ist heute hier nicht angesagt. Ganz klar. Da gibt’s heute keine Übereinstimmung. Das Training ist nichts, für nur mal ein bisschen radeln. Wir meinen es damit heute ernst. Also der Coach meint es ernst, weil er das Training ja angeordnet hat. 

Ich meine es ernst, weil ich es bestmöglich versuche umzusetzen. Während das Team Zoot also heute gemeinschaftlich ins Büro pedaliert, haben tatsächlich einige von uns den Computerbildschirm vor ihrem Avatar. Die Trainingssaison hat begonnen, ganz klar. Die Coaches teilen mittlerweile wieder mit, was trainiert wird. Die lockere Pedaliererei, das sich treiben lassen und einfach durch die Zwift Landschaft fahren, hat ein Ende. Das Team Zoot ist wieder gesteuert unterwegs. Die nahende Wettkampfsaison wirft ihr Schatten voraus. 

Unsere gemeinsame Fahrt ins Büro führt uns heute durch die einsame Welt von Makuri Islands. Weil die Welt heute nämlich nicht öffentlich zugänglich ist. Sie funktioniert nur für Meet-ups und ist dementsprechend leer. Hier sind heute kaum Avatare unterwegs. Unsere Gruppe hat dafür hier jede Menge Spaß. Wir unterhalten uns gut, über den Chat. Immer dann, wenn mein Training mal eine Pause zulässt und ich tippen kann. Bei den Belastungsspitzen ist das nicht möglich, klar. So geht es den anderen Zootern aber auch. Das ist ganz schön. Jeder trainiert hier für sich genau das, was der jeweilige Coach in den Plan geschrieben hat und doch fahren wir alle gemeinsam. 

Draußen wäre das aus vielerlei Hinsicht unmöglich. Nicht nur, dass schwache Fahrer leicht überfordert sind, wenn starke Fahrer ihr Programm durchziehen. Wir wohnen auch in allen Teilen von Europa und haben uns noch nie gesehen. Es ist also absolut unrealistisch, dass wir jemals mit dem Rad in der Realität zusammen ins Büro fahren werden. Zwift ist deshalb eine absolut prima Alternative und da jeder auch noch seine Trainingseinheit absolvieren kann, natürlich auch super Trainingsplan kompatibel. Besser geht es wirklich kaum. 

Meine Einheit ist heute wieder „The Wringer“, an dem ich kürzlich bereits gescheitert bin. Ich schaffe ein paar der Belastungsspitzen, aber nicht alle. Also längst nicht alle, um mal ehrlich zu sein. Eigentlich schaffe ich nur ein paar Wenige und muss dann bereits die Pausen dazwischen stark verlängern, um überhaupt wieder zu Puste zu kommen. Aber gut. Ich kann auch nicht hexen. Es ist nun mal so, wie es eben ist. Und dass ich überhaupt ein paar von den Belastungsspitzen gefahren bin, könnte ich ja auch als Erfolg werten. 

Ich steige heute nach 45 Minuten vom Rollentrainer* ab und beende mein Training. Mehr steht nicht im Plan und ich muss auch zugeben, dass ich nicht mehr kann. Ich bin einfach müde und geschafft. Das Trainingsprogramm ist kräftezehrend gewesen, keine Frage. Ich bin wirklich baff, wie anstrengend es war. Und das, obwohl ich es ja noch nicht mal komplett absolviert habe. Aber vielleicht schaffe ich es ja auch mal, das durchzuziehen. Das wäre spektakulär. Bis dahin dauert es aber sicherlich noch etwas. Belastungsspitzen hin oder her.