Um Texas, seinen Stolz und seine Leidenschaft, richtig kennenzulernen reicht es nicht die großen Städte zu sehen. Das richtige Texas findet auch, aber vor allem hauptsächlich, abseits der Metropolen statt. Zumindest kommt es uns so vor. Auf dem Weg von San Antonio nach Austin stellen wir das bereits zum ersten Mal fest. Wird es ländlicher gibt es überall Pferdekoppeln und Rinderweiden, weit, wie der Horizont und im glänzenden Sonnenschein. Und dazwischen immer mal einen Cowboy auf einem Traktor, auf einem Pferd oder an einer Tankstelle, meistens mit Lasso bewaffnet.

Texas ist also mehr

Von Austin geht es für uns heute weiter zum heimlichen Highlight unserer Reise. Obwohl auch der Strand, die hübschen Städte, die Malls, das leckere Essen, der Riverwalk und der Rodeobesuch bereits als Highlights durchgegangen sind. Wir haben bereits tolle Sachen erlebt in diesem Urlaub! Trotzdem steht das eigentliche, lang ersehnte, Highlight jetzt erst auf dem Reiseplan. Wir fahren von Austin gen Norden. Gefühlt einmal von Frankfurt bis nach Hamburg,, ans andere Ende der Bundesrepublik, aber in Texas eben nur 4 Stunden durch das Landesinnere. Kein Grund den Staat zu wechseln. Wir könnten auch 8 Stunden fahren und wären immer noch in Texas. Ein riesiger Bundesstaat.

Es wird ländlicher, schon viele Meilen vor unserem heutigen Ziel. Wir sehen von der Strasse aus viele Eingangsportale zu riesigen Anwesen. Manchmal kann man die Zweckgebundenheit bereits an der hübschen Gatterverzierung ablesen. Rinder, Pferde, jagen oder Gästeranch. Hier wird man fündig. Wir biegen nach vielen Meilen endlich zum letzten Mal ab und der geschotterte Weg führt uns pferdewirksam (weil die Strasse Chestnut heißt, wie das Pferd in der Serie Two Broke Girls) in Richtung Domizil. Wir verbringen ein paar Tage auf der Valley View Ranch.

Valley View Ranch

Der Zeugwart entdeckt das Gatter mit dem Emblem zuerst und so fahre ich gleich ein Stück zurück und biege dann in die Ranch ab. Wir fahren eine gefühlte Ewigkeit den sanft geschwungenen, geschotterten Weg entlang, bis wir drei Blockhäuser, einen Stall bzw. eine Garage und ein größeres Haupthaus sehen. Anreise ist ab 16h und weil wir es pünktlich mögen, sind wir wirklich toll passend da. Wir werden gleich von Petra begrüßt und auch Liz und Mike sitzen gerade –fast wie ein Begrüßungskomitee- bereit. Rocco, der Hund, testet gleich mal, ob meine Hunde und Pferdeallergie wohl auch in Texas gilt und so werden wir wunderbar herzlich empfangen.

Nach einer kurzen Haus- und Hofführung und einigen einleitenden Worten, beziehen wir die Cowboy-Cabin und lassen uns häuslich nieder.

Wir wissen nicht mehr, wer diese Idee hatte, aber ich bin begeistert und voll des Lobes! Falls Daniel der Ideengeber gewesen ist… hoffentlich gibt er diese Idee noch an viele weitere Texasreisende weiter, falls er es nicht war, werde ich ihm den Tipp auf alle Fälle weitergeben! Nur auf unserer Terrasse zu sitzen und den Pferden und Rindern zuzusehen ist für mich wirklich wahrer Urlaub. Der Zeugwart und ich werden hier sofort entschleunigt. Obwohl das Ranchleben für die wahren Cowboys sicherlich nicht nur romantisch und entspannend ist bzw. war, für uns strahlt es erst mal eine wunderbare Ruhe aus. Die paar Stunden auf der Terasse, in der Sonne, mit meinem Buch und den grasenden Tieren drumrum, lassen mich wirklich runterkommen, von den Städten und den Sorgen. Hier gibt es nichts sonst.

Auf dieser Ranch haben sich die Menschen einen kleinen Teil abgezäunt, auf dem sie sich mit ihren Autos bewegen können. Der Großteil der Ranch gehört den Tieren. Natürlich können die Menschen da trotzdem hin und sich frei bewegen, aber der größte Teil hier ist der, auf dem sich die Tiere bewegen können. Die Menschen sind hier großzügig zu ihren Vierbeinern. Vielleicht auch, weil eh soviel Platz hier ist? Der Platz, den Petra und Mike für sich beanspruchen finden ihre Longhorns und Pferde sicherlich ziemlich lachhaft.

Texas ist größer

Um 19h gehen wir in den Dining Room und werden von Petra mit Köstlichkeiten versorgt. Derzeit sind wir die einzigen Gäste, Februar ist definitiv nicht der Hauptreisemonat für Texas. Während des Abendessens planen wir unsere morgigen Abenteuer. Dann werden wir dem Cowboy-sein noch etwas näher kommen.