Heute früh checke ich glücklicherweise meinen Arbeitskalender, ehe ich mich anziehe. Manchmal mache ich das nicht und ziehe mich dann noch mal um, heute mache ich es einfach gleich richtig. Ich muß zwar nicht schick hin, wegen des heutigen Termins, aber ich kann natürlich, wenn ich möchte. Und ich möchte. Manchmal kann man seinen Standpunkt einfach besser klar machen, wenn die Kleider zur Situation passen und wenn man dem Spruch „Kleider machen Leute“ etwas Beachtung schenkt.

Eigentlich bin ich davon kein Freund. Ich bemühe mich selbst, möglichst wenig Urteil zu fällen, wenn jemand in Jeans und Kapuzenpulli vor mir steht. Trotzdem bin ich im Kopf einfach unheimlich alt und offenbar höchst konservativ, denn es funktioniert nicht immer. Heute paßt also ein Kleid und Pumps zu meinem Tag, denn ich will den Bewerber nicht im Regen stehen lassen. Es ist ja irgendwie selbstverständlich, dass man zu einem Bewerbungsgespräch nicht in Jeans und T-Shirt erscheint und wie fühlt der Arme sich denn bitte, wenn ich wie ein Schluri vor ihm sitze? Total overdressed. Das muß nicht sein.

Fotograf: Monicore (Pixabay)

Das bedeutet allerdings auch, dass ich -wenn ich nicht gerade konzentriert am Schreibtisch sitze- mit Absätzen unterwegs bin. Manchmal macht mir das was aus, dann tun mir die Waden weh, wenn ich Abends heim komme. Absatzrache nenne ich das dann. Manchmal ist es aber so, wie heute und alles paßt. Dann kann ich keinerlei Wadenprobleme abends verzeichnen und arbeite mich munter durch mein Athletikprogramm, ohne dass etwas zwickt.

Der Trainer schreibt weiterhin regelmäßig Athletiktraining in meinen Plan, und wenn es im Plan steht, wird es auch abgearbeitet. Natürlich ist vollkommen klar, dass ich ohne, dass es der Trainer in den Plan reinschreiben würde, niemals auf den Gedanken käme, Athletiktraining zu absolvieren. Obwohl ich weiß, dass es sinnvoll ist. Hilft aber nichts. Während die Isländer den Engländern heute also historisch wirkungsvoll eins auf die Mütze geben, turne ich mit dem Ball dem Zeugwart vor der Nase herum. Ich baue außer dem normalen Athletiktraining auch noch die Übungen des Physiotherapeuten mit ein. Vorsicht ist besser als Nachsicht und wo ich den nächsten 70.3 ja bereits stark im Blick habe, gilt es den Körper stark zu machen. In allen Bereichen.