Auf meinem Trainingsplan für heute steht Schwimmtraining. Ich gebe mir deshalb redlich Mühe ein Schwimmbad zu finden, was mir mit seinen Öffnungszeiten in den Tagesablauf passt. Das ist nicht so einfach. Schwimmbäder im Rhein-Main-Gebiet gibt’s zwar einige, aber durch die Coronahygienemaßnahmen, und weil heute der erste Ferientag ist, sind die Kapazitäten begrenzt. Leider hat nicht jedes Schwimmbad eine Auslastungsampel auf der Website. Aber der Hinweis, dass man eben nicht reinkommt, wenn das Bad voll ist. Das bringt mir dann natürlich wenig.  

Vor allem dann nicht, wenn die Zeit begrenzt ist und ich eigentlich durchgetaktet bin. Ein Schwimmbad im Umkreis hat eine Reservierung im Vorhinein, aber nur zwei Zeitfenster am Nachmittag zur Verfügung. Ein anderes hat Vormittags geöffnet, aber keine Auslastungsampel, dafür aber eine Kapazitätsgrenze und keine Duschen geöffnet. Oder zumindest nur eingeschränkt nutzbar. Was soll das denn heißen? Im Zeitalter des Internets würde ich mir da ein bisschen mehr Aussage wünschen. Das stresst mich alles. Ich habe heute einen halben Tag Urlaub und bin ab Mittags bei meinen Eltern. 

Schwimmen gehen schaffe ich, unter diesen Umständen, am Vormittag nicht. Ich bin sowieso mit richtig Kopfweh und Muskelkater aufgewacht. Dazu noch der Schwimmbadstress, der eigentlich nicht sein müsste. Und es liegt sicherlich nicht daran, dass ich mich nicht frühzeitig genug schlau gemacht hätte. Ich war diesbezüglich planungstechnisch engagiert. Nur waren die Zeiten eben gegen mich. Und die Unsicherheit auch. Meinem heutigen Muskelkater hätte ich das Schwimmtraining durchaus zugemutet. Obwohl meine Schultern ziemlich leiden heute früh 

Ich beschließe deshalb nicht zu schwimmen. 

Das ist nicht im Sinne des Coaches, das ist mir klar. Allerdings hat er den Plan auch geschrieben, ohne zu wissen, dass ich heute in eine Planungsmisere komme und zusätzlich Muskelkater habe. Vielleicht ist mein Körpergefühl heute eine gute Schwimmbremse. Es könnte zwar auch sein, dass mir die zeitliche Komponente in die Karten spielt, aber ok. Geschwommen wird heute nicht. Ich widme mich deshalb meiner Yogamatte samt Blackroll und komplettem Dehnprogramm. Das ich unsere Blackroll* Ausstattung, die man ehrlicherweise schon fast als Sammlung bezeichnen darf, nutzen soll, das hat mir die behandelnde Physiotherapeutin empfohlen. 

So wie Physiotherapeuten eben sind. Empfehlungen werden durch recht schmerzhafte Zugriffe untermauert und damit bekommt man mich ja immer. Also sie packt zu und sagt, dass es weniger schmerzhaft wäre, wenn ich die Blackroll für den Muskel regelmäßig nutzen würde. Dann mache ich das auch. Bildliche Therapie könnte man das nennen, oder 4 D Ansatz oder so. 

Wenn der Schmerz lehrt. 

Ich treibe heute also keinen Ausdauersport und gehe nicht schwimmen. Dafür mache ich aber trotzdem irgendwie Sport, wenn auch nicht ganz im Sinne vom Coach. Aber dem tagesaktuellen Körpergefühl angepasst und das ist ja schließlich auch etwas wert. Frisch gedehnt, durchgerollt und punktuell getriggert rolle ich nach 45 Minuten die Matte* zusammen und habe ein partiell schlechtes Gewissen. Meine Muskeln fühlen sich allerdings deutlich besser, als vor dem Dehnen. Das ist prima.