Dieses Wochenende habe ich fast sportfrei, weil wir eigentlich andere Pläne hatten als das, was wir dann tatsächlich umgesetzten konnten. Aber ein sportfreies Wochenende kann ich auch wirklich ohne besondere Pläne mal nutzen. Einfach mal die Seele baumeln lassen, ohne Stress für die Woche vorkochen und lesen. Für heute steht ein Athletiktraining auf dem Trainingsplan. Ich komme, trotz fehlender Pläne für das Wochenende, erst jetzt, am Sonntagabend dazu, die Matte auszurollen und die Übungen zu machen. Ehrlich gesagt hatte ich das Wochenende zwar als nicht ganz sportfrei abgespeichert, aber die Athletikeinheit war dann doch zu unbedeutend. 

Also zumindest auf dem Plan sah sie so unbedeutend aus, dass ich sie nicht als wirklichen Sport wahrgenommen habe. Das ist ein grober Fehler. Zumindest, wenn man den Coach kennt. Der ist nämlich der Ansicht, dass man auch aus 20 Minuten Athletiktraining viel rausholen kann und stellt mir in den Trainingsplan die Übungen ein, die ich absolvieren soll. Nicht direkt auf die Startseite, sondern ich muss reinklicken und dann öffnet sich das Spektakel. In 20 Minuten kann das nicht so krass sein, denke ich mir immer. Weil ich auch einfach nichts dazu lerne. Den Zeitraum mit anstrengenden Übungen zu füllen, ist nämlich überhaupt kein Problem. 

Wahrscheinlich liegt das vor allem daran, dass der Coach ein Profi ist und dass ich beim Athletiktraining nichts kann. Diese Kombination ist für Anstrengungen ja wirklich recht vielversprechend. Die Übungen sind im Trainingsplan beschrieben, bebildert und in Sätzen und / oder Wiederholungen angegeben. Einen Ausweg aus der Misere gibt es nicht. Die Übung steht im Plan, dann wird sie auch gemacht. Ich quäle mich also am Sonntagabend regelrecht durch das Programm auf der Matte und kann mich wirklich nur wundern. Und zwar vor allem darüber, dass es offenbar tatsächlich Menschen gibt, die die Übungen gut durchführen können. 

Immerhin müssen die Bilder ja auch irgendwie entstanden sein. 

Es gibt also deutlich besser trainierte Menschen, als ich. Das wusste ich natürlich. Man muss mir das nicht mit so einem Training vor Augen führen. Mir ist klar, dass da durchaus Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind. Allerdings erreiche ich natürlich mit dem Training auch schon etwas. Nur vielleicht etwas langsamer, als wenn alles so, wie vor den Unfällen wäre. Aber ich habe ja bis zum Start beim IRONMAN 70.3 Duisburg auch noch etwas Zeit. Schleifen lassen kann ich es jetzt trotzdem nicht. Das ist auch klar. 

Nach den 20 Minuten Athletiktraining hänge ich noch ein paar Minuten Blackroll und Dehnen dran. Das tut gut und hilft meinem Athletinnenkörper auch entsprechend weiter. Langsam, aber stetig.