Nachdem mein Montag wirklich anstrengend war, will ich heute früh gleich eine Runde Yoga einschieben. Draußen ist es eiskalt, windig und immer noch dunkel. Ich muß wieder früh am Schreibtisch sitzen, also bietet sich laufen gehen für mich irgendwie nicht an. Draußen ist es außerdem etwas gepudert und glatt. Also egal, wie ich es drehe, jetzt will ich nicht laufen gehe. Aber ich möchte mir etwas Gutes tun. Mein Gefühl steht auf Yoga und ich wähle ein Video von Mady, dass auch in der aufgerufenen Time to Shine Challenge dran kommt. Es verspricht Yoga für Beweglichkeit und Entspannung. Das klingt doch perfekt.

Mady sitzt in dem Video in einem großen Innenhof und ich bin gespannt, wann da der Erste im Hintergrund durchläuft. Als Hilfsmittel wird mir heute eine Blackroll vorgeschlagen. Wie cool, die hab ich ja sogar. Yoga Klötze habe ich noch keine, aber die sind natürlich schon auf meinem Plan. Ich hoffe sehr, dass ich mir heute den Stirnabdruck ersparen kann, den mir die Blackroll bei der letzten Zweckentfremdung zugefügt hat. Heute scheint es aber so zu sein, dass ich nur darauf sitzen soll. Das ist kein Problem und auf der Rollenfläche ist die Rolle ja auch nicht mit Schrift versehen. Also alles in Butter.

Wir legen dann auch gleich los und kümmern uns mit einigen Übungen um einen gesunden Rücken. Außerdem bringen wir Dehnung in den ganzen Körper. Das tut mir richtig gut, auch, wenn ich nicht jede Übung angenehm finde. Mady dehnt heute zum Beispiel die Handgelenke. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, warum ich die dehnen sollte und ob ich das überhaupt schon jemals gemacht habe. Es ist auf jeden Fall deutlich unangenehm und wenn ich mir so betrachte, was Mady macht, dann muß ich einmal mehr feststellen, dass ich es prima finde, dass es beim Yoga nicht um Vergleiche geht. Was Mady da auf die Matte bringt ist das Eine, was mein Körper auf die Matte bringt, sieht anders aus.

Allerdings ist das nicht schlimm. Wir machen keinen Wettbewerb.

Den würde ich ja sowieso verlieren. Immerhin ist Mady eine ausgebildete Yoga Lehrerin und ich mache seit 26 Tagen mit. Das ist ja eine recht übersichtliche Trainingszeit. Da sollte man seine Ansprüche eh nicht so hoch ansetzen. Und immerhin habe ich ja mittlerweile schon den herabschauenden Hund verstanden und mich auch mit Katzen und Kühen angefreundet. Nicht, dass das Überwindung gekostet hätte. Aber es ist immerhin neu gewesen. Wir strecken uns in jede Richtung und auch in diesem Video soll ich wieder ein Bein von hinten zwischen meine Hände nach vorne auf die Matte stellen. Natürlich. Das scheint eine sehr oft gemachte Bewegungsabfolge zu sein?

Je öfter man etwas macht, desto eher wird es ja auch besser. Trainingseffekt quasi. Bei mir tut sich nur etwas auf der linken Seite. Da komme ich immerhin in die Nähe der Hände. Wenn auch nur, weil ich natürlich sehr genau hinschaue. Auf der rechten Seite kommt mein Fuß irgendwo unter meinem Bauch zum stehen. Da haben Mady und ich aber noch sehr viel Spielraum, bis ich da in die Nähe meiner Hände komme. Ich bin zwar ziemlich klein, aber mein Bauch und meine aufgestützten Hände liegen eben doch ein richtig großes Stück weit auseinander.

Besonders gut tut mir heute auch wieder der tiefe Ausfallschritt. Ich glaube, als Läufer und Radfahrer ist diese Dehnung immer gut. Und auch immer angebracht. Unter uns gibt’s ganz sicher nur einen ganz minikleinen Prozentsatz Athleten, die den Hüftbeuger nicht verkürzt haben. Die Einheit Beweglichkeit heute tut mir wirklich richtig gut. Ein prima Start in den Tag. Ob ich später noch raus gehe zum Lauftraining, das schau ich mal. Derzeit fühle ich mich nicht nach Kälte und Glätte. Da ist mir die Unfallgefahr auch einfach etwas hoch. Ich ziehe mich jetzt erst mal an und gehe ins Büro. Und dann schauen wir mal, was der Tag so bringt.