Nach dem gestrigen Fahrradausflug nach Alpe d’Huez um die FulGaz Tour of Europe zu beenden, habe ich heute ein bisschen Muskelkater. Nicht krass, aber doch genug, um mir den ganzen Tag zu überlegen, ob ich heute Abend wohl athletiktrainingstauglich bin. Im Grunde ist man ja nie wirklich tauglich, es sei denn, man ist ein Cross Fit Athlet. Dem macht es nichts aus, auf Boxen zu springen, oder eben 4 Minuten zu Planken. Heute bin ich mit den Mädels verabredet. Wir wollen um 18h Sport machen, jeder für sich daheim, aber wieder mit Videounterstützung. Ich schaffe die Uhrzeit aber nicht, weil es im Büro noch Dinge zu erledigen gibt. Also hänge ich mich an das nächste Angebot ran. Das Corona Fit Live Programm mit Tricamp.

Im Angebot

An Sportangeboten mangelt es in dieser Corona Krise ja nun wirklich nicht. Das Gymondo Rückenfit Programm und zahlreiche andere Online Fitnessstudios, die ihr Programm kostenfrei zur Verfügung stellen. Tägliches Schwimmtraining auf dem Trockenen von Sailfish, Fitnesseinblicke in das Athletenleben von einigen Profiathleten und natürlich das tägliche Sportprogramm des Bornheimer Turnvereins im Hessenfernsehen, alles im Angebot. Die Welt tut wirklich alles dafür, dass ihre Bewohner nicht einrosten und nicht zu Couchbesetzern werden. Und weil das anscheinend auch ein Anliegen der Chefin und des Tonangebers ist, findet heute ein Corona Fit Live Programm statt. Online.

Ich schaffe es also nach dem Bürofinale heute noch mich umzuziehen und bin dann eine Minute zu spät bewaffnet mit Matte, Gewicht und Sportklamotten vor dem Computer. Mir ist total klar, dass ich nicht alle Übungen mitmachen kann. Die Beiden müssen hier schließlich eine ziemlich lange Brücke spannen. Teilnehmer sind erfahrene Ironman Athleten, der Abenteurer, der jeden Morgen mal auf den Brocken im Harz hinaufrennt und eben jemand, wie ich. Ich habe allerdings alternative Übungen im Kopf, wenn ich eben die Übungen vom Bildschirm nicht mit turnen kann. Madita und Lisabet haben mir ihre Sportübungen ja auch gesendet und so habe ich wirklich genügend Auswahl.

Keine Müdigkeit vorschützen

Beim Tonangeber und der Chefin wird auch sofort volle Kanne losgelegt. Im Grunde kann ich nach dem Warm machen schon aufhören. Das erste Mal bin ich auf jeden Fall schon durchgeschwitzt. Aber natürlich haben die Vorturner überhaupt kein Mitleid. Im Grunde ist es wie auf der Finca, nur jeder für sich. Die Chefin und der Tonangeber turnen mit, was das Zeug hält und abseits von 50 Kniebeugen oder 30 Ausfallschritten (pro Seite!) schaffen es die gut trainierten Tricamp Athleten auch noch nebenher Nachrichten im Chat der Onlineplattform zu verfassen. Ich komme natürlich nicht richtig mit. Aber ich finde für die Übungen, die ich nicht mitmache oder die ich abbrechen muß, prima Alternativen.

Statt zum Beispiel gestresste Verbindungen von Unterarmstütz, Liegestütz, Strecksprung und Haltearbeit, planke ich einfach am Stück. Einen Unterarmstütz dauerhaft zu halten trainiert sicherlich etwas Anderes, als die Kombination von den verschiedenen Übungen. Aber es ist besser als nichts zu machen, während alle beim Corona Fit Live Programm schwitzen und die Koordination versuchen.

Ich bin mir nicht sicher, wie oft ich so ein Programm durchhalten würde. Aber tatsächlich gibt’s Tricamp Athleten, die ganz offenbar in der Krise deutlich unterfordert sind und deshalb vom Tonangeber und der Chefin entsprechend sportlich beschäftigt werden müssen. Ich arbeite mich heute durch die vorgeturnten Übungen durch, mache zahlreiche zusätzlich und einige als Alternative. Zum Abschluss muß ich ausgiebig dehnen, aber das macht die Sache zum Ende hin wieder angenehm. So bin ich also doch noch in den Genuss des Videosports heute gekommen, auch wenn ich die Mädels verpasst habe.