Im Yoga klingt alles irgendwie schöner. Außer vielleicht, dass eine Übung Heuschrecke heißt. Aber ich glaube, die heißt auch gar nicht wirklich Heuschrecke, sondern hat bestimmt einen ganz schwungvollen Begriff, wenn man das in der Yoga Sprache Sanskrit ausspricht. Leider spreche ich die Sprache halt nicht und schaffe, auch nach fünf Tagen Yoga mit Mady, nur ein paar Vokabeln. Und dabei ist es auch lediglich so, dass ich die Begriffe grob verstehe, wenn sie im Video auftauchen. Selbstständig verwenden kann ich sie nicht. Das wäre ja auch vermessen, wen ich nach 5 Tagen aktivem Yogidasein schon fließend sprechen könnte. Heute versuche ich mein körperliches Wohlbefinden mit der Ganzkörper Stretching Routine zu steigern. Und vielleicht lerne ich auch gleich wieder ein paar Vokabeln.

Wie in jedem der bisherigen Videos begrüßt mich Mady strahlend und ich würde echt gerne wissen, wie oft die Arme diese Videos drehen muß, um sie so öffentlichkeitstauglich online stellen zu können. Wahrscheinlich ist es immer die erste Aufzeichnung und ich stell mir das viel zu kompliziert vor? Oder sie turnt zu Hause einfach permanent und das wird dann passend zusammengeschnitten. Ein Video, was hinter die Kulissen blicken lässt, wäre hier mal toll. Denn Patzer gibt es hier keine. Das ganze Yoga Programm ist immer flüssig, toll vertont und einfach angenehm zu sehen und anzuhören. Ganzkörper Stretching ist heute das Video, das dran ist und ich finde, schon, dass Stretching Routine gut klingt.

Lange Einheit

Nach dem morgendlichen Lauf durch die Dunkelheit, setze ich mich also auf meine Matte und schon geht’s los. Die Stretching Routine dauert nur 15 Minuten, soll mir aber trotzdem genügend Zeit für die einzelnen Dehnungen geben. Ich bin total sicher, dass 15 Minuten zum dehnen total ausreichend sind! Klar, es geht hier um ein Ganzkörper Stretching, aber 15 Minuten sind wirklich lange! Nun ja. Ich lege also einfach mal los. An Tag fünf wird auf keinen Fall aufgegeben. Aber wirklich was von Durchhalten hat es ja auch nicht.

Bislang hat mir mein Yoga Experiment Spaß gemacht. Und bis auf ein paar Festellungen zu meiner Unbeweglichkeit, komme ich auch gut mit.

Mit der Ganzkörper Stretching Routine geht es im Sitzen los und schon die ersten zwei drei Dehnungen sind bei mir bitter nötig. Was ich währenddessen alles, was Mady sanft ansagt, entspanne. Woher weiß sie denn bloß so genau von dem Punkt zwischen meinen Augen? Der Hinweis, dass ich den entspannen soll kommt genau passend. Überrascht bin ich trotzdem. Anscheinend habe ich also schon reagiert, wie ein normaler Yoga Video Nachmacher! Ist das ein Erfolg? Ich glaube schon. Ich bin offensichtlich also irgendwie im Yoga angekommen.

Realität

Vom Sitzen geht’s in der Stretching Routine dann weiter über die Vierfüßlerstand in den herabschauenden Hund. Wir machen ein paar Übungen, die zusätzlich zum Dehnungspunkt auch noch ganz schön viel Balance erfordern. Spannend, wie ich auf der einen Seite ganz gut die Balance halten kann und auf der anderen Seite immer nachjustieren muß. Und das, wo ich ja dachte, dass Balance seit meinem regelmäßigem Training auf dem Wackelbrett für mich kein Problem mehr ist. Yoga kitzelt da offensichtlich noch etwas mehr heraus?

Absolut geschockt bin ich ja von mir selbst in der Yoga Hocke. Besser gesagt Yoga Squat. Ein bisschen Fachvokabular ist jetzt mittlerweile auch bei mir angekommen. Da hockt die bewegliche Mady vor mir, aufrechter Rücken, beide Füße komplett am Boden. Und dann schau ich so an mir runter und weiß, dass ich auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise so dahocke, wie sie. Meine Fersen berühren nur mit Mühe und Not den Boden. Die Dehnung ist allgegenwärtig. Mein Rücken ist nicht wirklich gerade. Zumindest nicht dauerhaft.

So viele Baustellen in einer einzigen Stretching Routine!

Ich bin wirklich baff, über diese Yoga Beweglichkeit. Also klar ist schon mal, wer regelmäßig dehnt, der ist natürlich auch flexibler und beweglicher. Trotzdem finde ich es heftig, dass so am eigenen Leib zu erfahren ist irgendwie etwas anderes. Nach der Ganzkörper Stretching Routine liege ich, wie zum Abschluss jeder Einheit, noch etwas rum und genieße das. Yoga erdet ungemein und ist im Anschluß auch wirklich angenehm. Zumindest bin ich nun einmal gut durchgedehnt und kann dem langen Arbeitstag voller Tatendrang entgegentreten. Komme da, was wolle!