Nach dem wirklich sehr entspannten Wellnessaufenthalt mit Lovis im Reischlhof, geht es diese Woche für mich wieder zurück in den Alltag. Ich muss normal arbeiten, wenn auch nur vier Tage, und muss sicherlich auch viel aufräumen und Emails weg sortieren. Heute hatte ich also noch mal frei. Eigentlich war der freie Tag zum Koffer auspacken und Wäsche waschen gedacht. Allerdings mache ich nichts. Ich hänge einfach einen weiteren Wellnesstag an, bewege mich ein bisschen, lese und genieße das gute Wetter. Und ich gehe zum Hatha Yoga. Zu dieser Yogapraxis habe ich mich nämlich vor einiger Zeit angemeldet. 

Hatha Yoga sagt mir nichts, aber ich will es einfach mal ausprobieren. Ob etwas gut ist oder nicht, kann man ja manchmal von weitem schon entscheiden, ohne Berührungspunkte. Allerdings ist das beim Yoga für mich nicht so leicht. Beim Yoga Nidra war ich mir sicher, dass ist nichts für mich und dann fand ich es top. Und auch beim Yin Yoga war ich skeptisch. Christine von YogaZeit in Obertshausen hat es allerdings bisher immer geschafft, dass mir ihre Yogastunden gut gefallen haben. Nach so einem freien Tag noch mal rauszugehen ist für mich eine Überwindung. Ich könnte nämlich auch ganz hervorragend auf der Couch sitzen bleiben.  

Das Gefühl kennt jeder, denke ich. Ich bin also alleine deshalb heute schon mal ziemlich motiviert unterwegs, weil ich mich überhaupt anziehe und zum Yoga fahre. Heute Mittag war ich schon 7 km spazieren, weil das mit meinem Hüftbeuger ok geht, da bin ich gespannt, wie das Yoga im Anschluß funktioniert. Hatha Yoga kann ich eben noch nicht einschätzen. Christine hatte das in unserer letzten Yoga für Sportler Einheit zwar noch erklärt, aber so richtig kann ich mir unter „fließenden Asanas“ eben noch nichts vorstellen. Ich ziehe mich heute Abend also yogatauglich an und beschließe gleichzeitig, mal in eine Yogahose zu investieren. Die hat nämlich keinen Bund zum schnüren und man liegt deshalb dann auch nicht auf einer Schnur, sondern eben einfach ohne Druckpunkt flach auf der Matte. 

Wie so oft, wenn ich zum Yoga gehe, bin ich früh da. Man soll 5 Minuten vor der Zeit auf der Matte sein, aber ich bin lieber 10 Minuten vorher da. Ich brauche auch nach dem Kurs immer ein paar Minuten länger, als die anderen Teilnehmer. Yogaisten kommen einfach schnell zur Sache, so scheint es mir? Ich wähle heute die Fensterseite, da liegt eine Matte weniger und ich habe das Gefühl, dass ich mehr Platz habe. Außerdem liege ich am offenen Fenster, und frische Luft ist heute auf jeden Fall angenehm. 

Hatha Yoga im Kurs

Der Hatha Yoga Kurs beginnt mit einer Entspannung im Liegen. Das finde ich ungewöhnlich, aber angenehm. Ich brauche danach aber ein bisschen, um wieder in die turnerischen Gänge zu kommen. Die Atemübungen klappen gut, die Abfolgen im angesagten Rhythmus schaffe ich nur bedingt. Ich meine, wir sprechen hier von Yoga, wie kompliziert kann das bitte sein? Offensichtlich sehr kompliziert. Zumindest für mich. Christine macht die Übungsroutine und spricht dabei und um mich rum wird alles 1:1 mitgemacht. Da zögert keiner. Die Yogaisten auf ihren Matten sind offensichtlich routiniert und besser, als jede Tanzformation. Wahnsinn. 

Sonnengruß

Da wir die gleiche Abfolge gleich noch mal und dann noch mal und noch mal durchgehen, komme ich auch immer besser mit. Aus der Formation falle ich aber trotzdem jämmerlich raus. Und beim schnellen Aufrichten wird mir auch noch schwindelig. Ich bin immer noch beim Yoga. Wow. Tatsächlich haben wir hier wohl eine Übungsabfolge absolviert, die man im Yoga den Sonnengruß nennt. Den gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen, so erfahre ich, und das heute war eben eine davon. Im Hatha Yoga geht’s auf jeden Fall schwer zur Sache, finde ich. 

Das ich auf keinen Fall so atmen kann, wie Christine es während der Abfolge von Yoga Asanas ansagt, versteht sich von selbst. Also für mich versteht sich das von selbst. Christine erklärt aber noch mal, dass es im Endeffekt darauf hinauslaufen sollte, wenn man dann ein Yoga Experte ist und die Übungen der Atmung oder umgekehrt anpassen kann. Es ist erfreulicherweise kein Problem, dass es bei mir aktuell ganz anders ist. Allerdings schaffe ich es oft, dass ich ausatme, wenn sie es sagt. Obwohl ich dazwischen auch schon dreimal aus- und eingeatmet habe. 

Dieses Hatha Yoga ist wirklich anstrengend für mich. Ich komme ganz schön ins schwitzen und bin auch froh, dass hier im Kurs immer Wasser bereitsteht. Nach der eigentlich Übungspraxis gibt es noch eine Schlussentspannung und die wird von einem Gong begleitet, was ich ziemlich cool finde. Und als die 90 Minuten um sind bin ich tatsächlich auch wieder etwas langsamer im Zusammenpacken, als meine Mitstreiter. Zumindest verlasse ich als Letzte den Kursraum und verabschiede mich. Jetzt habe ich mir die Couch aber wirklich verdient. Und vorher auch noch ein Abendessen. Hatha Yoga macht offensichtlich hungrig. Also mich zumindest.