Neben dem Kraftprogramm regelmäßig zu dehnen, ist auf keinen Fall eine schlechte Idee. Um es mir damit möglichst einfach zu machen gehe ich zum Yoga. Bei YogaZeit wird regelmäßig Yin Yoga angeboten und das bietet sich für ein komplettes Dehnprogramm ja ganz hervorragend an. Natürlich kann ich auch alleine dehnen. Im YogaZeit Yin Yoga muss ich mich aber um nichts, außer um das Dehnen, kümmern. Wenn ich komme liegt sogar schon die Matte bereit. Das Dehnprogramm stellt Christine zusammen und es gibt sogar währenddessen noch Musik und entspannende Worte. Außer, dass ich zu YogaZeit kommen muss und das umständlicher ist, als daheim zu dehnen, ist alles großartig. 

Heute hatte ich einen stressigen Tag auf der Arbeit und bin deshalb später dran, als sonst. Die Zeit fehlt mir, das merke ich, als ich auf der Matte sitze und es gleich losgeht. Ich bin langsamer in solchen Dingen, als anderen Menschen, so scheint es mir. Zum runterkommen oder ankommen, zum Alltag hinter mir lassen und mich auf Entspannung und Yoga zu konzentrieren, brauche ich Zeit. Gut, dass Christine heute zum Anfang etwas länger was zur Atmung erklärt. Das gibt mir noch etwas Zeit. Trotzdem muss ich unbedingt beim nächsten Mal wieder früher da sein, das ist klar. Mit der Hummelatmung, bei der man brummend ausatmet, komme ich ganz gut klar, obwohl mir Geräusche machen im Yoga immer etwas suspekt ist. 

Sanftes Brummen

Wie angekündigt ist die Geräuschkulisse aber ganz cool und mir hilft die Hummelatmung auch dabei runterzukommen. Obwohl ich immer noch an den verrückten Tag denke. Da war heute aber auch ordentlich was los, ganz krass. Nach der Hummelatmung erwähnt Christine bei den Dehnungen immer mal wieder, dass wir im hier und jetzt sind und nichts anderes gerade anliegt. Das mag sich esoterisch lesen, aber für mich sind diese Hinweise und Erinnerungen Gold wert. Ich merke nämlich erst, wenn Christines Hinweis kommt, dass ich gedanklich abschweife und das zu Anspannungen führt. Zwar erwähnt sie heute nicht, dass ich meine Stirn von innen glatt streichen soll, aber ich denke selbst dran, als sie sagt, dass ich meinen Unterkiefer entspannen soll. 

Loslassen und ganz auf der Matte ankommen ist beim Yoga üblich, für mich allerdings heute fast eine Kunst. Während wir uns langsam von Dehnung zu Dehnung bewegen und dabei gut gestützt und ganz entspannt unterwegs sind, entspannt auch mein Kopf. Und irgendwie gehört zum Yin Yoga beides. Körper und Geist. Vor allem nach dem gestrigen Krafttraining kommen mir heute die Schulterdehnungen sehr gelegen. Und auch an die Beine wird gedacht. Eine hervorragende Mischung, die Christine da heute zusammengestellt hat. Und das, obwohl sie ja vom Krafttraining und der damit verbundenen Belastung für meinen Oberkörper nichts weiß. Manche Zufälle passen eben hervorragend zusammen.  

Als Christine die Schlußentspannung ansagt und ich. mich auf den Rücken lege, fühle ich mich sehr gut. Alles an meinem Körper fühlt sich lockerer und angenehmer an, als vorhin. Mein Geist ist auch freier, als zu Beginn der Yoga Praxis. Zwar schweife ich auch jetzt immer mal wieder ab, aber im Grunde hat Christine immer recht, wenn sie sagt, dass es gerade nichts weiter zu tun gibt. Darauf könnte man auch selbst kommen, aber das wäre wirklich zu viel verlangt, oder? Wenn es so einfach wäre, dann würde es jeder machen und es würde auch immer klappen. Und so ist es ja nun auch nicht. Heute verlasse ich die Yoga Praxis sehr zufrieden und freue mich auch jetzt schon auf Sonntag. Da komme ich wieder her.