Ich komme gut warm gelaufen nach Hause. Es ist ja auch keine Kunst nach 35 Minuten warm zu sein. Trotz der Pulsvorgabe oder vielleicht auch gerade wegen der Pulsvorgabe habe ich meine Muskulatur richtig gut durch gewärmt. Ich glaube, an meinem Körper gibt es keine unverschwitzte Stelle. Während ich meine Matte ausrolle, brauche ich auf jeden Fall schon mal mein Handtuch. Ob das bei anderen Athleten auch so ist? Die Yogamatte* und das Handtuch im Wohnzimmer? Bei uns ist da eben einfach am meisten Platz. Das heißt nicht, dass wir sonst keinen Platz für eine Matte hätten, aber hier gibt’s eben alles beisammen.
Eine Stunde Athletikprogramm will ja auch eine gewisse Unterhaltung haben. Also bei mir ist das so. Abseits der Matte brauche ich für das Programm meines Coaches keine Utensilien. Die Übungen sind nämlich mit meinem eigenen Körpergewicht, was ja in ausreichender Menge vorhanden ist. Ich vermute, das Training ist schrecklich effektiv. Allerdings habe ich es ja schon einmal durchgeführt und dabei ganz klar festgestellt, dass die Green Machine mich ganz offensichtlich überhaupt nicht leiden kann. Ich mache da jetzt aber auch gar nicht weiter rum und begebe mich zur ersten Übung auf die Matte.
Das Schöne an meiner Yogamatte ist ja, dass sie nicht rutschig wird, egal, wie viel ich schwitze. Das heißt also, auch wenn ich eine Übung halten soll und deshalb das Handtuch nicht schnell genug gepackt bekomme, habe ich einen super Halt auf der Matte. Richtig prima finde ich das und kein Vergleich zu meinen bisherigen Matten. Ich halte, wiederhole, stemme und fluche abwechselnd. Die Übungen sind genauso fies, wie beim letzten Mal und ich bin schon sehr darauf gespannt, wann ich das Programm absolviere und es gar nicht mehr so krass finde. Wahrscheinlich wird das nie der Fall sein, aber für den Fall, dass doch, bin ich auf den zeitlichen Abstand zu heute gespannt.
Allerdings verstehe ich auch zu 100 % warum, das Krafttraining in meinem Trainingsplan drin steht. Und dass ich ganz sicher nicht die einzige Athletin bin, die das absolvieren soll. Wenn ich schon bei meinem eigenen Körpergewicht ohne zusätzliche Gewichte schnaufe… da muss man ja eigentlich keine weitere Erklärung zu finden. Und wenn Bauch- und Rückenmuskulatur gut trainiert sind, dann dürfte glasklar sein, dass ich länger aufrecht laufen und deutlich unangestrengter Fahrrad fahren kann. Und garantiert ist das ganze Thema auch für meine schwimmerische Leistung viel mehr hilfreich, als störend. Da kann man der Wahrheit ruhig ins Auge sehen.
Teilweise muss ich mich wirklich durch die Übungen quälen. So einfach ist das alles gar nicht mit dem eigenen Körpergewicht. Wahnsinn, wie das Andere einfach so können. Wahrscheinlich ist das allerdings dann auch nur das Ergebnis von viel Training? Ich hoffe es mal. Ich werde in diesem Leben nicht mehr zum Kraftsportler, so auf jeden Fall meine Vermutung. Als ich mit dem Kraftprogramm fertig bin und in die Dehnungen übergehe, zittere ich noch immer in manchen Partien. Aber ich habe durchgehalten und das finde ich ziemlich cool. Der Coach wird mich mit seinem Kraftprogramm nicht in die Knie zwingen. Also zumindest nicht heute!