Die langen Stadtbesichtigungsmärsche stecken mir ganz schön in den Knochen, aber tatsächlich nur wegen des Muskelkaters. Die Bandage hat es wirklich geschafft, dass ich genau da, wo der Athletenkörper nun verstärkt arbeiten soll, Muskelkater habe. Die Beweisführung also, dass die Arbeit auch dort passiert, wo sie passieren soll. Total verrückt, aber sehr schön, dass mal etwas genau so funktioniert, wie geplant. Der Oberschenkel katert also ordentlich. Das Knie hingegen nicht. Trotzdem denke ich natürlich an die Übungsroutine, die regelmäßig ansteht.

Das Knie fühlt sich prima und ist praktisch beschwerdefrei. Natürlich ist es noch leicht schwammig, es ist auch noch ordentlicher gepolstert, als die linke Seite, aber es ist weit entfernt vom mittlerweile fast normalen Druckgefühl und den Schmerzen. Eine Sensation! Anders kann ich es nicht sagen. Klar, wenn die Kniescheibe richtig gerückt wird und so alles in seinen normalen Bahnen fließen kann, dann staut sich nichts. Total logisch und einfach. Heftig, dass da erst nach so vielen Jahren jemand darauf kommt. Es ist halt immer eine Sache des Glücks, wie so vieles.

Glück am Start

Sorteira und der König können eben einfach die bildgebende Diagnostik lesen und ziehen die richtigen Schlüsse daraus. Es ist wirklich sehr viel Wert, wenn man sich mit Profis umgibt, das stelle ich immer wieder fest. Nichts können tun ja viele, deshalb sind die Guten auch immer schwer zu finden. Mit dem König scheine ich arzttechnisch da aber tatsächlich einen Wurf gelandet zu haben. Zumindest ist die Diagnose gut erklärt worden und die Therapie verstehe ich auch. Und tatsächlich scheint die sportlich bewanderte Bandage, inklusive der mitgelieferten Übungsroutine, ja auch genau das Richtige zu sein.

Sonst würde sich das Knie ja nicht so gut fühlen, obwohl es stundenlang und viele Kilometer durch Barcelona marschiert ist. Damit es also genau so positiv weiter geht, wie ich in die Bandagentherapie gestartet bin, mache ich heute auf dem Hotelzimmer die entsprechenden Übungsroutine aus der Trainingsbeilage und aus meinem mittlerweile angewachsenen Erfahrungsschatz. Wenn man regelmäßig turnt, dann prägen sich einfach bestimmte Übungen ein, die immer gehen. Irgendwie bekomme ich so immer eine Übungsroutine zusammen, die ich überall durchführen kann. Sogar im Hotelzimmer, ohne Matte.

Wo ein Wille ist, ist eben auch ein Weg.

Ganz einfach. Das Terraband, was bei der Bandage ja ebenfalls mitgeliefert wird, hat es selbstverständlich auch in den Koffer geschafft und kann so beim Athletiktraining ebenfalls zum Einsatz kommen. Und erfreulicherweise hat der Innenausstatter des Hotels mit dem Bett auch dafür gesorgt, dass ich die wesentliche Übung auch tatsächlich prima durchführen kann. Das Bett hat nämlich einen Bettpfosten und ist zusätzlich so hoch, dass ich bequem darauf mit baumelnden Beinen sitzen kann. Perfekt für das Training.

So trainiere ich also heute vor der Arbeit einmal die Oberschenkelmuskulatur, so dass die genau weiß, was Sache ist und wie genau die Sache zukünftig auszusehen hat. Vielleicht geht’s ja auch irgendwann mal ohne Bandage? Kaum vorstellbar und für meinen ursprünglichen Orthopäden ja auch eh nur ein fiktives Spektakel, aber da ja bekanntlich alles möglich ist, bleibe ich offen und auf alles vorbereitet. Und weil Planken ja bekanntlich auch immer geht, mache ich das auch noch. Vielleicht freut sich die Chefin ja darüber? Wer weiß.