Am Wochenende habe ich den schweißtreibenden Sport sausen lassen und der Zeugwart und ich waren statt dessen mit Madita und Lisabeth wandern. Wandern mit Abstand, Begrüßung per Fußabklatschen, kein Körperkontakt, Platz machen und Andere Wanderer vorbei lassen, statt dicht gedrängt… so groß ist der Corona Unterschied dann doch nicht. Wenn man ihn nicht groß werden lässt. Nur die Begrüßung fällt normalerweise anders aus. Ganz anders. Aber das passte für das Wochenende total gut. Und was tut man nicht alles, dafür, dass man sich auch in diesen wilden Zeiten wenigstens mal zu Gesicht bekommt. Wilde Zeiten. Wirklich.

Der Montag war geprägt von lernen, organisieren und Gesetzestexten. Zusätzlich habe ich die Wanderkilometer noch gemerkt, denn meine Schuhwahl ist nicht perfekt gewesen. Aber was ist schon perfekt? Wilde Zeiten erfordern besondere Vorkommnisse, so einfach ist das. Und weil es regnerisch war, hab ich zu den Gore Tex Schuhen gegriffen. Die sind aber Strecken über 10km einfach nicht gewöhnt und meine Füße fühlen sich dann einfach geschlaucht. Wenn ein Schuh nicht genug Training hat, ist das eben einfach nichts. Schuhe sind da offensichtlich wie Menschen? Ich bin zumindest für das heutige Athletiktraining per Videoschalte sicher, dass ich alles barfuß durch turne.

Barfuß ist ja sowieso nie verkehrt beim Athletiktraining. Wilde Zeiten hin, oder her. Es gibt ja sogar barfuß Läufer und Leute, die das tagtäglich machen, da kann ich ja auf die Schuhe beim Athletiktraining mal locker verzichten. Zumal ich mich ja sowieso zum Hauptteil auf der Matte herumwälzen werde. Die Stabiübungen, die mir schwer fallen, und die ich deshalb zu Hauf im Trainingsplan drinnen habe, sind meistens in Bodennähe. Die Videoschalte macht mir wirklich viel Freude. Heute backe ich nämlich vorher noch flott einen Kuchen und würde das Athletiktraining, wenn ich es nur für mich machen würde, immer weiter nach hinten schieben. Und schlußendlich garantiert nicht machen.

Mit Gesellschaft ist das etwas Anderes. Ich organisiere den Zeugwart, der die notwendigen Ofenumstellungen vornimmt, während der Kuchen darin verweilt und während ich turne. Und so kann ich das Athletiktraining, in Bodennähe, vollständig mit turnen und der Kuchen backt munter vor sich hin. Die Gesellschaft ist grandios. Wie immer freue ich mich riesig, die Freunde zu sehen. Und zusätzlich stelle ich heute fest, dass mir einige der Übungen schon fast leicht fallen und ich darüber nachdenken könnte, mehr Wiederholungen oder eine schwerere Ausführung in den Plan zu schreiben.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Wilde Zeiten also. In jeder Hinsicht.

Das bodennahe Turnprogramm für heute absolvieren wir in knappen 30 Minuten. Meine Pläne werden immer besser sortiert und so machen wir erst alles, wo wir stehen und dann geht’s auf die Matte. Die ersten Programme waren noch mehr mit rauf und runter. Jetzt bin ich sortierter, wenn ich die Trainings zusammenstelle. Ob das besser ist, oder nicht, weiß ich aber nicht. Immerhin bin ich kein Profi.

  1. Wand sitzen – 2x 45 Sekunden
  2. Kniebeugen 10 Stück/ Pause / 10 Stück
  3. Ausfallschritte mit Knie zum Boden / Standbein (vorne) auf Balancepad oder Kissen (wackeliger Untergrund),  10 Schritte nach hinten pro Seite
  4. Vierfüsslerstand, ein Bein angewinkelt hinten hochheben (gut für den Po)
  5. Bein anheben (sitzen, Beine gerade nach vorne, heben) – 10 Stück pro Seite
  6. Liegend seitlicher Beinheber mit Gummiband – 10 Stück pro Seite
  7. Unterarmstütz – 1 Minute halten
  8. Brücke (Rückenlage, Beine anstellen, Gummiband um Knie, Po anheben – 10 mal
  9. Rückenlage, Bein rechter Winkel oben, Fuß heben vom Bodenbein, 1-3kg Gewicht mit Bodenbein- Arm stemmen / 10 pro Seite 
  10. Seitstütz 1 Minute halten pro Seite
  11. Unteres Bein anheben im seitlichen Liegen, oberes Bein anwinkeln, Kopf aufstützen
  12. Sit-up mit 1-3kg Gewicht/ 10 pro Seite
  13. Bauchlage, Füße hoch, Arme vor, Ball rumreichen / 8 pro Seite
  14. Crunches 30 Stück
  15. Russian Twist im sitzen mit Gewicht (5-8kg), Beine anheben
  16. Rumpfpower, Seitenlage, Arm unter den Kopf, anderer Arm senkrecht nach oben, beide Beine vom Boden abheben, 1 Minute halten

Im Anschluß dehnen wir alle noch ausgiebig. Obwohl ich das Gefühl habe, dass wir nie genug dehnen. Ich könnte immer noch deutlich länger. Aber dann wird’s auch zu spät. Dank der Eisheiligen, muß ich mich nach dem Training sofort in eine warme Trainingsjacke hüllen. Ich bin nass geschwitzt und bei uns ist es seit gestern wirklich richtig kalt geworden. Es heißt deshalb also, keine Zeit verlieren, um nicht zu frieren. Ich freue mich schon auf das nächste Mal mit den Freunden, per Videoschalte.