Meine Beine sind von gestern ganz schön schwer. Ist ja irgendwie ein Desaster, denn ich war ja nur 5km insgesamt unterwegs und so wirklich flott war es auch nicht. Aber ich habe alles gegeben und heute bekomme ich dafür eben auch die Quittung. Obwohl Quittung eher negativ klingt, dabei könnte es auch durchaus positiv sein. Es kommt eben -wie so oft- auf die Sichtweise an. Für heute steht in meinem Trainingsplan, den ich publikumswirksam am Kühlschrank platziert habe, 30 Minuten Stabitraining.

Da bin ich nicht besonders kreativ mit den Übungen, obwohl ich garantiert schon zahlreiche, die in diesen Bereich fallen, gemacht habe. Ist Stabi- und Athletiktraining eigentlich das Gleiche? Und Krafttraining ist dann wieder was anderes? Ich glaube, bei mir ist das alles irgendwie ähnlich. Ich bin nicht wirklich athletisch unterwegs, habe kaum Stabilität und keine Kraft. Jede Übung, gleichwelcher Dynamik oder Art und Weise, passt also bei mir um eine Verbesserung herbei zu führen. Oder um mich fertig zu machen. Die Chefin weiß das wahrscheinlich.

Heute macht sie sich einen besonderen Spaß und schreibt unter anderem auch Liegestütz auf den Plan. Herrlich, ich lache laut auf, denn schon eine Liegestütz ist ein Ding der Unmöglichkeit und gleich 30 Sekunden am Stück mehrere dann natürlich ebenfalls. Sie ist aber ziemlich pfiffig und schreibt dazu „mit Kissen unter den Knien“, also gut, dann versuche ich es mal. Zumindest liest sich das jetzt nicht ganz so vernichtend, denke ich mir. Ich beschließe, dass ich es auf jeden Fall probiere. Mein rechtes Knie hat noch immer das Knochenödem von meinem ersten Fahrradunfall, aber mit Kissen wird das schon passen.

Die Chefin hat noch ein paar weitere spektakuläre Übungen auf den Plan geschrieben, die ich teilweise in meinem Übungsbuch nachschauen muß. Aber dafür habe ich es ja. Wenn man schon alles kennen würde, bräuchte man ja solche Nachschlagebücher nicht mehr. Wäre ja also auch witzlos. Und ich kann mir diese ganzen Übungen eh nicht alle merken. Während meines heutigen Trainings lasse ich die Gedanken mal wieder in die Zukunft ziehen. Irgendwie bin ich besonders planungsaktiv, wenn es anstrengend wird, so scheint es mir zumindest.

Welcher Ironman wird es wohl irgendwann werden? Italien? Schweden? Frankfurt? Laufe ich irgendwann mal Marathon? In Frankfurt? Dieses Jahr mache ich mit den Sternenmädels beim Frankfurt Marathon in der Staffel mit. Das ist schon mal deutlich entsprechende Luft schnuppern. Nächste Woche fahren der Zeugwart und ich mal wieder in den Süden, weil wir beim Brauereienlauf helfen werden. Der Zeugwart wird ein Führungsradler, denn wir sind beide lange nicht fit genug, um als Teilnehmer am Start zu sein.

Ein Halbmarathon oder Marathon mit zahlreichen Brauerei– Verpflegungsständen und im weiteren Programm noch ein Bambinilauf und ein 10km Wettkampf mit vorab Kloß mit Soß- und Festzeltparty im Anschluß, das dürfen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Wir sehen zusätzlich zahlreiche Freunde und Bekannte der Tricamp Familie und lernen sicherlich viele neue Leute kennen. Ich bin sehr gespannt, obwohl ich ja gar keinen Alkohol trinke und Bier für mich deshalb nicht ins Beuteschema fällt. Aber natürlich habe ich schon viel vom berühmten Medoc Marathon gelesen und der Brauereienlauf verfolgt ein ähnliches Prinzip. Laufen, Bier probieren, Spaß haben… es kommt nicht nur auf die Leistung an, es kommt darauf an, eine Region kennenzulernen, mit ihren Spezialitäten und Besonderheiten.

Die Fränkische Toskana wird sich am 29. September, das ist nächste Woche Samstag, beim ersten Brauereinlauf in ihrer ganzen Gastfreundschaft zeigen. Die Online Anmeldung hat mittlerweile geschlossen, wer aber doch noch Lust bekommen hat, kann sich über die Email Adresse auf der Kontaktseite schon mal „Vor-“ Nachmelden und dann am Samstag nächste Woche einfach mit dabei sein.

Ich bin heute nach 30 Minuten und unzählbaren verschiedenen Übungen mit dem Training durch. Tatsächlich habe ich auch ein paar Liegestütz hinbekommen. Auf dem Kissen und nicht mit der Nase zum Boden, aber ich glaube, man konnte sie als Liegestütz erkennen. Und das ist ja schon mal ganz gut.