Weil Lovis heute in Kemmern in ihren Geburtstag reinfeiert, geht es für uns selbstverständlich zeitig ins schöne Franken. Nachdem ich gestern erst spät aus Mallorca zurückgekommen bin, muß ich zugeben, dass wir etwas später als „zeitig“ loskommen, aber das passt schon. Für den Zeugwart, der mittlerweile wieder nach einem Trainingsplan trainiert, steht heute laufen auf dem Plan und so habe ich die Idee, das nach Franken zu verlegen. Am Besten auf den 7 Flüsse Wanderweg der direkt am Main entlangführt.

Freunde in Franken

Zusätzlich bietet laufen in Franken jede Menge andere Vorteile, die wir natürlich ausnutzen können, wenn der Zeugwart dort läuft und ich dann eben auch. Ich weiß, dass ich keinen Trainingsplan habe, aber ich weiß auch, dass ich immer noch unheimlich gerne in Forchheim laufen würde und lang ist es bis dahin nicht mehr. Und die Vorteile liegen einfach auf der Hand. Es ist nämlich, bis wir in Franken sind, ganz bestimmt wärmer als die 2°C, die es heute früh hat. Zusätzlich bringt das Laufen in Franken etwas Abwechslung und dem Zeugwart zusätzlich Gesellschaft.

Der Rocker, den er eigentlich nur nach einem Streckenvorschlag gefragt hat, bietet nämlich spontan an, mit ihm eine gemeinsame Runde zu laufen. So sind die Herren also prima verabredet und ich beschließe, dass ich dem 7 Flüsse Wanderweg heute einfach alleine einen Besuch abstatte. Der führt wunderbar am Main entlang und ist nicht nur gut beschildert, sondern bietet auch sehr schöne Ausblicke auf den hier noch sehr schmalen Main und die umliegenden Felder und Hänge.

Tugend beim Beschildern

Da wusste einer ganz genau, warum er diesen 7 Flüsse Wanderweg ausgeschildert hat. Wissen was gut ist und es dann noch teilen und für Andere, Ortsfremde, zugänglich machen, ist ja eine Tugend. Ich verlaufe mich etwas, auf dem Weg zum Main und frage deshalb zwei andere Läufer nach dem Weg. Der Main ist gleich hier runter und zack, sind die Läufer weg und ich abgebogen. Die zwei rennen in einem ordentlich Tempo. Respekt. Bei immerhin 7°C laufe ich also nach meiner Dorfschleife nun endlich am Main entlang. Der 7 Flüsse Wanderweg trägt viele Schilder und der Main zieht ganz ruhig seine schmale Bahn.

Ganz anders, als bei uns, wo der Main deutlich breiter ist und zahlreiche Schiffe transportiert. Der erste Kilometer war etwas holprig, weil ich mich verlaufen habe und das eben einfach doof war, dann aber läuft es locker und wie von selbst. Ich jogge einfach. Ohne Pause. Der 7 Flüsse Wanderweg, der sich in eine Reihe von Wanderwegen in Franken einreiht, hat hier, wo ich laufe, wirklich schöne Ausblicke, die sich lohnen. Und er ist weitestgehend flach und gut ausgebaut, so dass ich trittsicher durch die schöne Gegend komme.

Der Plan war, dass der Zeugwart und der Rocker mich dann hier auf meinem Rückweg einsammeln, weil sie eine etwas größere Runde drehen, als ich. Beide sind ja auch viel schneller unterwegs. Und tatsächlich kommen sie an mir vorbei, als wir schon fast wieder zurück am Hotel sind. So langsam war ich dann also doch nicht. Cool. Wir beenden den Lauf gemeinsam und dann springen der Zeugwart und ich flott unter die Dusche und machen noch etwas Pause, ehe es am Abend zu Lovis‘ Mottoparty geht.

Helden meiner Kindheit und Jugend

Feiern können die Franken und so spazieren wir alle ordentlich verkleidet und teilweise maskiert zu Lovis Feier, für die sie sich das Motto „Helden meiner Kindheit und Jugend“ ausgesucht hat. Es geht also darum, dass möglichst viele Kindheitshelden den Weg zur Party finden und ich habe tatsächlich lange darüber nachgedacht, wer ich denn sein könnte.

Bis in den frühen Morgen feiert Rotkäppchen mit Eddy the Eagle, Arielle, der Meerjungfrau und mit Maverick von TopGun. Zu Gast sind die Feuersteins, Axl Rose von Guns n‘ Roses, Biene Maja mit Willi, Tina Turner, Spiderman, Super Mario & Luigi sowie der Zeugwart als Legomännchen und ich als Sissi. Die Party ist rauschend, das Essen lecker und meine Erkenntnis, dass Mottoparties eben immer was ganz Besonderes sind, neu. Wir fallen todmüde ins Bett, allerdings als Zeugwart und ich selbst.