Mein Lauftraining mache ich heute auf den Teutoschleifen, weil wir zu Besuch bei meinem Patenkind sind. Der Coach hat Laufen auf den Plan geschrieben, weil sich das auch in fremder Umgebung immer ganz gut anbietet. Selbst wenn man sich gar nicht auskennt, kann man einfach die Hälfte der Zeit in die eine Richtung laufen und dann eben umdrehen und wieder zurücklaufen. Zur Not lotst mich ja auch die Uhr* zurück zum Startpunkt, das ist auch immer recht praktisch, wenn man sich nicht auskennt. 

Hier in der Nähe von Osnabrück rund um die Sloopsteenen kenne ich mich mittlerweile aber ganz gut aus. Ich komme hier regelmäßig her, seit dem ich 18 Jahre alt bin. Das ist eine ganz schön lange Zeit. In den letzten 8 Jahren haben der Zeugwart hier auch immer mal wieder Trainingseinheiten absolviert. Wir waren also hier auch schon mit den Rädern unterwegs. Für dieses Wochenende haben wir die allerdings daheim gelassen. Im Trainingsplan steht laufen und das wird auch gemacht. 

Das ist ja das Schöne, wenn man einen Coach hat, der den Trainingsplan schreibt. Er bastelt die benötigten Trainingseinheiten so, dass sie zielführend sind, auch wenn ich meinen Alltag eben trotzdem mache. Wahrscheinlich kommt es im Moment auch noch nicht so explizit darauf an, was genau in welcher Intensität und in welchem Umfang trainiert wird? Ich weiß das nicht. Aber ich kann mir das gut vorstellen. 

Für das neblige Novemberwetter habe ich die perfekten Klamotten dabei und so ziehen der Zeugwart und ich uns um die Mittagszeit um und gehen hinaus in die Kälte. Auf meinem Trainingsplan steht ein ganz langsamer Lauf über 40 Minuten. Wir traben los. Ich achte auf meine Armhaltung. Bei langsamen Läufen muss ich mich nicht so sehr auf die Atmung oder den Weg konzentrieren, deshalb kann ich mal wieder einen Fokus auf meine Armhaltung legen. Die, die ich ja demnächst gerne mal wieder mit Iris verbessern möchte. Vorher sollte die Armhaltung aber ein bisschen mehr in Fleisch und Blut übergegangen sein. 

Das ist zumindest mein Anspruch. 

Ich muss die Armhaltung nicht perfekt und immer machen. Aber ich will wenigstens so weit daran gewöhnt sein, dass ich das Gefühl habe, die Arme sind in 8 von 10 Läufen nicht mehr boxend vor meinem Körper. Dann werde ich mich wieder mit Iris treffen und weiter machen. Denn ich bin mir sicher, nach einem weiteren Treffen kommt auf jeden Fall wieder etwas zum Üben dazu. Und ehe ich zu viel zum Üben auf der Platte habe, mache ich lieber erst mal eines so, dass ich es auch recht verlässlich kann. Und dann kommt was Neues dazu. 

Bei unserem Lauf zu den Sloopsteenen traben wir durch den feuchten Herbstwald und ich habe bei dieser ganz langsamen Geschwindigkeit die perfekte Übungsumgebung. Bei den leichten Berg-auf Passagen nutze ich meine Arme richtig gut und die Beine machen einfach so mit. Genau, wie es eben sein soll. Das freut mich. Ich habe heute auch tatsächlich den Eindruck, dass da viel automatisch passiert. Also, dass ich nicht erst merke, dass ich boxe, um dann die Armhaltung anzupassen und mit besserer Armhaltung unterwegs zu sein. 

Wir erreichen die Sloopsteenen im bunten Wald und liegen perfekt in der Zeit. Ich soll heute 40 Minuten laufen. Da ich die Strecke ein bisschen kenne, kann ich abschätzen, wie sich der Lauf so von der Entfernung her macht. Vermutlich machen wir eine Punktlandung, was die zeitliche Komponente angeht. Was so ganz extra langsame Läufe für meinen IRONMAN 70.3 Duisburg Start tun, weiß ich übrigens nicht. Denn ich laufe wirklich ganz ganz langsam. 

Aber dafür habe ich ja den Coach. Der weiß, wie das klappt in Duisburg.