Unser Samstag ist heute ein bisschen so, wie es vor der Pandemie war. Wir erledigen einige Sachen und sind im Anschluss einfach platt. Das liegt nicht nur an unseren Erledigungen, ich glaube auch, dass wir einfach herrlich Pandemie entwöhnt sind. Und das finde ich gar nicht mal schlecht. Weniger Stress und mehr Entspannung sind auf jeden Fall ein ganz prima Nebeneffekt der Pandemie gewesen. Die ist ja nun aber auf absolute Eigenverantwortung herabgestuft. Wahrscheinlich genauso lange, bis festgestellt wird, dass es damit nicht so weit her ist. Nachdem wir uns heute ein bisschen erholt haben, geht’s noch mal auf die Laufstrecke. 

Der Coach hat für heute einen Kraftausdauer-Lauf in den Plan geschrieben. So einen gemeinen Lauf hatte ich schon mal auf dem Trainingsplan und im Anschluss hatte ich von den Ausfallschritten und den Kniebeugen ordentlich Muskelkater. Ein bisschen Bedenken habe ich also, als ich mich zum Laufen umziehe und mir die LaufMaus schnappe. Ist das Leiden, dank der Ausfallschritte, für morgen vorprogrammiert? Wahrscheinlich schon. Und die Einheit, die der Coach mir für morgen in den Plan geschrieben hat, die sieht auch nicht gerade super locker aus. Ich vermute aber, dass der Coach mal wieder deutlich besser einschätzen kann, was bei mir gut klappen wird und was eben nicht. Deshalb laufe ich einfach los.

Meine Vorausplanung, wie weit ich in 15 Minuten einlaufen komme, ist Mist. Ich laufe viel weiter als gedacht. Deshalb plane ich mal wieder alles spontan um. So ist das manchmal. Spontan kommt mir beim Laufen ja oft und dann biege ich rechts oder links ab. So nach Bauchgefühl laufen ist wirklich nicht schlecht. Heute gibt’s also wieder eine spontane Anpassung der Laufstrecke und nach 15 Minuten bin ich tatsächlich ganz woanders, als ursprünglich angenommen. Jetzt laufe ich 5 Minuten deutlich flotter, um dann gleich im Anschluss auf menschenleeren Wegen die Ausfallschritte und die Kniebeugen zu absolvieren. Wow. Das ist eine ganz schöne Aufgabe für meine Oberschenkel. 

Weiter geht’s mit 5 Minuten flottem Lauf und dann wieder Ausfallschritte und Kniebeugen. Das Programm mache ich insgesamt dreimal. Wie schön, dass die Uhr für mich mitzählt und mir dann auch sehr verlässlich sagt, dass ich abschließend ganz langsam wieder heim laufen soll. 15 Minuten ist das Auslaufen lang und meine Streckenalternative passt da ganz gut ins zeitliche Bild. Verrückt, wie anstrengend so ein Kraftausdauertraining ist. Also für mich. Vielleicht ist das für Andere kein Problem? Meine Oberschenkel wissen auf jeden Fall jetzt sehr gut, was sie gemacht haben. Ich bin gespannt, wie das Training morgen werden wird. 

Erstaunlich finde ich, wie wenig angestrengt meine Hände sind und auch mein Nacken und die Schulterpartie. Dabei halte ich die LaufMaus* ja irgendwie fest. Anscheinend aber so locker, dass es ein richtiger Unterschied zu meiner normalen Lauferei zu sein scheint. Solche Eindrücke sind ja total subjektiv und vielleicht ist es auch einfach nur so, dass ich glaube, es ist anders, weil ich ja etwas anders mache? Verkrampfte Hände sind auf jeden Fall bei mir kein Programm mehr im Moment. Und weil die LaufMaus so ein Handgelenksband angebracht hat, kann ich sie auch einfach mal loslassen und sie fällt nicht weit. Das mache ich aber zum Beispiel nur mal, um die Uhrenknöpfe zu drücken. Ansonsten halte ich die LaufMaus einfach locker in der Hand. Als wäre es schon immer so gewesen.