Nachdem der Zeugwart und ich heute beim Bogenschießen eindeutig festgestellt haben, dass ich kein Talent und dafür einen blauen Arm habe, ging es zum Tennis. Wir haben einen Anfänger Tenniskurs belegt und darin heute nicht nur gelernt, wie man einen Schläger hält, sondern sogar auch ordentlich Bälle geschlagen. Zugegebenermaßen der Zeugwart mehr als ich, bei mir ist das Treffen des Balles auf jeden Fall noch eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
Damit der Tag für mich aber heute nicht nur von Talentfreiheit geprägt in das Urlaubserlebnis einfließt, gehen wir heute am späten Nachmittag noch mit den Landsportverantwortlichen des Club Med laufen. Wieder sind 35-45Minuten und 5-6km angesagt, was dem Trainer sicherlich hervorragend in den Kram passt.
Heute führt ein anderer Landsportverantwortlicher die Gruppe an, die sich im Gegensatz zu vorgestern deutlich in ihrer Zusammensetzung geändert hat. Lediglich vier Läufer, davon sind zwei der Zeugwart und ich, sind der Gruppe erhalten geblieben, der Rest ist neu. Wieder ist eine Gazelle am Start, die heute allerdings bereits nach den ersten Metern ganz vorne Tempo macht, weil sie (O-Ton) auf keinen Fall Letzte sein möchte. Ahja, gut zu wissen. Der Rest, inklusive uns, dachte ja, wir machen einen schönen Trainingslauf, dass es dabei um Plätze geht war uns allen nicht klar.
Unser heutiger Vorläufer umrundet die Hotelanlage in die andere Richtung und ab geht’s in die Berge direkt dahinter. Vor dem Club liegt das Meer, dahinter liegt das Gebirge… man hat also nicht wirklich viel Auswahl. Entweder schwimmen, oder Berglauf. Oder so, wie beim letzten Lauf, aber die gleiche Strecke möchte der Vorläufer nicht wählen. Heute steht deshalb ein Berglauf an. Wir finden schnell unser Tempo und halten es auch ganz gut, außer natürlich, dass ich am Berg nachlasse und nur noch knapp bei 6:50min/km bin. Früher wäre das undenkbar gewesen. Überhaupt hätte ich vor meinem Radunfall diese Geschwindigkeit oder den Lauf mit flüssiger französischer Unterhaltung niemals hinbekommen. Bemerkenswert.
Wir laufen heute fast 6km mit ordentlich Höhenmetern für meine Flachlandtiroler Gefühle. An der Bar wird dann noch angestoßen und schon geht’s unter die Dusche, dann zum Abendessen und auf in Richtung eines neuen Tages. Aus dem Relaxurlaub wird anscheinend doch noch eine Art Trainingslager.
