Für gewöhnlich essen wir Sonntag Morgens die Brötchen, die wir Samstags beim Bäcker geholt haben. Gestern haben wir es aber nicht zum Bäcker geschafft. Und weil ich mir die Temperatur für heute irgendwie denken kann, habe ich mir den Wecker ganz früh gestellt um vor der Hitze laufen zu gehen. Statt dass ich nun also die von Coach Amy aufgerufenen 4,83km laufe und der Zeugwart gleichzeitig oder zumindest nur leicht zeitversetzt zum Bäcker fährt, mache ich das in einem Schwung. Ich laufe also zum Bäcker heute früh. Der hat ja zu nachtschlafender Zeit schon geöffnet und deshalb passt das ganz gut mit meinem Training bei angenehmen Temperaturen.

Früher Morgen

Immerhin sind es heute früh nur 19°C, als ich mich zum Lauftraining umziehe und der Himmel ist auch bewölkt. Ich habe also eine gute Chance, dass mein Durchhaltevermögen heute deutlich besser ist, als bei meinem letzten Lauf. Allerdings sollte man natürlich den Tag nicht vor dem Abend loben. Und einen Lauf auch nicht, vor seinem Ende. Ganz klar. Ich schnappe mir zusätzlich zum normalen Laufoutfit und dem Zecken- und Mückenabwehrspray nun auch noch einen Beutel, um die Brötchen später ordentlich heim zu transportieren. Auch mein heutiges Garmin Training befindet sich glücklicherweise bereits auf meiner Uhr. Wo es bei Garmin selbst ja weiterhin ein wesentliches Server – Online – Thema gibt. Manchmal öffnet die App, zeigt aber eine Fehlermeldung. Manchmal geht sie gar nicht auf.

Die Welt der Garmin Benutzer ist weiterhin ziemlich aus dem Ruder. Die Meldungen überschlagen sich. Nicht die von Garmin, sondern die von denen, die etwas dazu gehört oder gelesen haben. Aus verlässlicher Quelle natürlich. Ich spekuliere nicht und ich rege mich auch nicht auf. Immerhin bin ich sicherlich die Letzte in der Schlange der Garmin Benutzer, die bei diesem Thema behilflich sein kann. Von Computern, Onlinekriminalität oder Verbindungsthemen zwischen verschiedenen Geräten, habe ich halt einfach keine Ahnung. Ich weiß aber, dass ich meine letzte Trainingswoche höchstwahrscheinlich selbst gestalten muß, weil ich keinen Zugang auf das System haben werde.

Natürlich gefällt mir das nicht. Immerhin habe ich jetzt 11 Wochen mit Plan trainiert und nun ist absehbar, dass Woche 12, also das Finale, ohne konkrete Anleitung von statten gehen wird. Jeglicher nichtsnutziger Belohnungsbatch wird mir wahrscheinlich ebenfalls nicht ausgehändigt, weil ja kein Trainingslauf absolviert wird. Läufe, die nicht im Coach- Trainingsmodus gestartet werden, zählen nicht für die Planerfüllung. Ich werde das auch so schaffen! Da bin ich sicher. Laufen gehen kann ich auch ohne Uhr und ohne Anleitung. Ich laufe dabei zwar Gefahr, dass ich zu wenig mache, weil mein Zutrauen in meine vorhanden Fähigkeiten nicht so groß ist, wie das des Computers, aber wird schon passen.

Nüchtern?

Heute stehen 4,83km auf dem Trainingsplan und weil die Uhr den noch kennt, starte ich das Training vor der Haustür und trabe los. Nüchtern. Immerhin laufe ich ja zum Brötchen holen, weil wir im Anschluß frühstücken wollen. Ob das klug ist? Ich meine, ich laufe komplett nüchtern. Ich habe noch nicht mal einen Schluck getrunken. Warum eigentlich nicht? Wahrscheinlich, weil ich Angst hatte, zu spät beim Bäcker zu sein und dann nichts mehr zu kriegen? Eine höchstwahrscheinlich total unbegründete Sorge. Nüchtern ist für meinen Kopf anfangs ein Thema, aber dann läuft es gut und ich mache mir auch keine weiteren Gedanken darüber.

Meistens steckt mein Kopf ja die Grenzen fest. Selten sind es die Beine, ab und zu ist es mal die Lunge. Die macht mir bei den Temperaturen und der frischen Luft heute keinerlei Probleme. Großartig ist das. Ich trabe durch den Wald und über die Felder zum Bäcker und freue mich über meine Konsequenz. Einfach machen ist ja oftmals nicht so leicht. Für mich passt das aber. Auch wenn mir das Aufstehen heute früh schwer gefallen ist, so war das eine prima Entscheidung. Die Temperatur ist einfach perfekt zum Laufen.

Beim Bäcker gibt es noch eine gute Brötchenauswahl und nachdem ich die Brötchentüte gut verstaut habe, trabe ich zurück nach Hause. Mit Brötchen ist die Lauferei gleich ein gutes Stück unangenehmer, aber natürlich zu schaffen. Das wäre doch gelacht. Den Lauf habe ich gut in der Tasche und das anschließende Frühstück schmeckt natürlich umso leckerer.