Deerfield Beach – die Meile

Ich glaube, ich habe selten so viele Schritte an einem Tag gemacht, wie heute! Wie geplant sind wir nämlich von Florida City über die Sawgrass Mills Mall nach Deerfield Beach gefahren und haben in der Mall natürlich einen Stop eingelegt. Überall beschrieben, als eine der größten Malls der USA, müssen wir, als Shoppingexperten, natürlich schauen, ob das stimmt. Die Mall ist tatsächlich unglaublich groß und ich könnte mir vorstellen, dass sie der Mall of America in Minnesota fast den Rang abläuft.

Als wir am späten Nachmittag dann in Deerfield Beach ankommen, ist der Zeugwart geschafft, und ruht sich erst mal aus. Und ich beschließe eine Runde laufen zu gehen, weil es noch hell ist. Und weil die Temperatur ganz angenehm ist, hier am Strand. Da weht nämlich eine ordentliche Brise übers Wasser, und lässt die Schwüle etwas verschwinden. Beim Laufen kann man sich außerdem ganz gut umsehen, was bei einer Ankunft in einem neuen Ort ja ganz hilfreich ist.

Neues Outfit

Ich ziehe mich also um und weil es auch recht dunkle Wolken am Himmel hat, schnappe ich mir auch meine neu erstandene Laufjacke von Asics. Wenn es in Florida regnet, dann tut es das ja recht ordentlich und ziemlich tratschend. Ich wäre dann also recht flott nass bis auf die Haut. Und wo ich diese schicke Jacke im Asics Outlet ja nun schon mal gefunden und geschossen habe, wäre es ja recht dämlich, sie nicht mitzunehmen.

Unser Hotel liegt nur knapp einen halben Block vom Strand entfernt und ich laufe auf dem Boardwalk entlang, der um diese Zeit noch voller Menschen ist. Hier zu joggen ist nicht gerade einfach. Der erwartete Regenguss schafft mir dann etwas Platz und ich kann auch die Jacke gleich mal ausprobieren. Wie üblich in Florida regnet es ein paar Minuten und schon eine Minute nach dem Regen ziehe ich die Jacke gleich wieder aus. Dafür ist der Dezember hier einfach doch zu warm.

Ich werde mich nächste Woche, wenn wir wieder zurück in Deutschland sind, sicherlich ganz schön umschauen, was die Temperatur und das Wetter angeht. Aber für den Moment genieße ich die Wärme und die Sonne und bin gleichermaßen froh darüber, wenn mal Wolken am Himmel stehen und ich nicht nach kurzer Zeit erneut Sonnenschutz auftragen muß. Bisher bin ich damit in diesem Urlaub ganz gut gefahren und ein Sonnenbrand blieb aus. Ich bin ja mittlerweile auch wirklich alt genug und sollte eine gewisse Routine drin haben.

Strandläufer

Ich laufe auf der Promenade entlang, Wechsel mal kurz an den Strand und stelle dann aber ziemlich flott fest, dass der Strand auf der Atlantik Seite Floridas, wo wir jetzt sind, deutlich lockerer ist, und die Wasserlinie viel mehr abfällt als an der Golfseite. An der Wasserlinie laufen ist nur barfuß möglich, oder, wenn man nichts gegen nasse Schuhe hat. Am Strand bin ich hier also mit Schuhen eher schlecht unterwegs. Im tiefen Sand komme ich nämlich auch kaum voran.

Morgen, so überlege ich mir, während ich vom Strand wieder auf die Promenade wechsle, könnte ich herlaufen, und dann im Sand Lauf ABC machen. Während ich mich jetzt gegen den aufkommenden Wind, der vom Meer her aufzieht und den der Regen anscheinend mitgebracht hat, stemme, klingt das nach einer tollen Idee. Ich bin gespannt, ob ich das morgen noch genauso sehe.

Laufschuhe

Mein größtes Thema beim Barfuß Lauf ABC hat auch gar nichts mit dem Lauf AbC zu tun. Ich muß meine Schuhe und Socken ja ausziehe und irgendwo hinstellen. Erfreulicherweise glaube ich nicht, dass die jemand mitnimmt und klaut, weil sie dafür einfach eine zu unpopuläre Größe haben. Und wenn sie geklaut würden, hätte ich außerdem einen Grund mir eines dieser schicken Exemplare zu kaufen, die ich in der Mall gesehen, aber nicht mitgenommen habe. Denn Laufschuhe habe ich wirklich genug. Leider.

Meine Sorge beim Lauf ABC ist eher… wie bekomme ich die Füße dann wieder trocken und sandfrei, damit ich die Schuhe und Socken zum auslaufen wieder anziehen kann? Ich bin manchmal einfach so unbeholfen… na ja. Das kann ich mir ja für morgen dann immer noch überlegen. Jetzt stemme ich mich weiter gegen den Wind und entdecke auf der Promenade von Deerfield Beach, den Hinweis, dass es eine exakt abgemessene Meile ab hier gibt.

Die genaue Meile

Was würde es auch bringen, einen Hinweis für eine Circa Meile hier anzubringen? Gar nichts. Also Exakt vermessen. Gut. Ich laufe also diese Meile und weil es ja dann auch irgendwie sinnvoll ist, wieder zum Hotel zurückzukehren, werde ich sie auch wieder zurück laufen. Zumindest weitestgehend. Der Abzweig zum Hotel ist nicht ganz beim Meilenbeginn. Der Amerikaner rechnet auch in Bruchteilen von Meilen und so ist nach einer Viertelmeile, nach einer halben Meile und nach einer Dreiviertelmeile ein gut sichtbarer Hinweis auf der Promenade angebracht.

Nicht zu übersehen und für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Ich muß mich darum kümmern, dass meine Kappe bei dem Wind nicht wegfliegt und freue mich, wenn ich gleich umdrehe, weil ich dann etwas mehr Rückenwind habe, als jetzt. Obwohl der Wind vom Wasser her kommt und damit natürlich viel mehr von der Seite, als von hinten oder vorne. Aber gut. Man kann ja hoffen.