Nach dem ersten lockeren Lüften während der Mittagspause, ist es nun wieder Zeit, um den ersten Sport nach der Erkältung in Angriff zu nehmen. Irgendwann muß man wieder loslegen und wenn das Abhusten und die kratzige Stimme endlich weg sind, ist es soweit. Zu viel Schonen ist auch nichts und ich glaube tatsächlich, während der Bewegung hole ich mir auch nichts, sondern bei mir ist die Krux im Anschluß an den Lauf.

Ich habe mir heute ein Training auf die Uhr geladen, dass es vermeintlich langsam angeht. Zumindest macht es den Eindruck, als ich es auf der Couch sitzend zusammengestellt und dann auf die Uhr gesendet habe. Jetzt, als ich auf den richtigen Knopf drücke um loszulaufen, habe ich doch irgendwie Bedenken und fürchte mich, vor der eigenen Courage. Den ersten Sport nach der Erkältung gleich so anzugehen… ist das klug? Das werde ich dann im Nachhinein feststellen. Wahrscheinlich schneller, als mir lieb ist.

Angenehmer Novembertag

Die Temperatur ist wirklich total gut für einen Novembertag und es regnet auch nicht, als ich unterwegs bin. Es ist etwas windig, aber dagegen bin ich mit der dünnen Windjacke perfekt gewappnet. Und untendrunter bin ich fast einen Tick zu dick angezogen, mit dem Wintersport. Aber besser eine Idee zu warm, als zu kalt, denke ich mir. Das ist wahrscheinlich für heute tatsächlich deutlich besser. Und da ich windgeschützt unterwegs bin, passiert mir geschwitzt auch nichts. Als Schuhe verwende ich meine Trailschuhe inkl. Einlagen, weil die etwas wärmer sind und gefühlt auch noch top in Schuss.

Ich habe ein paar verschiedene Paar Laufschuhe, aber wenn ich mal ein neues Paar laufe, stelle ich fest, dass es wirklich regelrecht „alte“ Schuhe gibt, die tatsächlich aussortiert gehören. Obwohl ich die die ganze Zeit noch laufen konnte und keinen Verschleiß gemerkt habe, ist es im Vergleich zum neuen Exemplar eben doch spürbar, wenn ein Schuh alt ist. Meine Füße sind eben voller Spürsinn und lassen sich nicht täuschen. Zumindest nicht, wenn sie regelrecht uraufgestoßen werden.

Die Strecke, die ich heute laufe, mit meinen 10 Wiederholungen von den 2 Minuten Laufintervallen, ist eine andere, als sonst. Irgendwie ist mir danach und ich brauche mal etwas Abwechslung vom Feld. Da laufe ich oft und gerne und komme auch gut zurecht, mit der Strecke. Trotzdem sagt der Kopf heute, dass ich etwas anderes zu sehen bekommen soll und so biege ich statt rechts ab, links ab und marschiere in die ganz andere Richtung. Hier dauert es etwas länger, bis ich aus dem Dorf draußen bin, aber dann spaziere ich durch ein wirklich kleines Miniwäldchen und bin auf einem ganz verkehrsgeschützten Weg.

Anderer Blickwinkel

Hier grasen die Schafe und tatsächlich begegnen mir ein paar Spaziergänger, die eben aus dem Nachbardorf zu uns rüber laufen. Ich absolviere meine 2 Minuten Laufintervalle als den ersten Sport nach der Erkältung und die ersten paar klappen auch ganz gut. Dann merke ich, dass ich die Erkältungspause gemacht habe und dass ich eben leider nicht auf eine gute Basis zurückgreifen kann. Ich schaue immer schneller auf die Uhr, weil die Laufintervalle total anstrengend sind und zähle die Sekunden, die es durchzuhalten gilt.

Ich kann nicht komplett durchziehen, aber das wird schon passen, denke ich mir. Immerhin war ich laufen und das Training war auch nicht gerade kurz. Trotzdem sieht die Uhr das anders, denn aus ihrer Algorythmussicht war ich unproduktiv. Das finde ich ziemlich frech, wenn ich ehrlich bin. Es ist doch nicht zu viel verlangt, dass von ihrer Seite nun mal ein bisschen Motivation kommt, oder? Anscheinend schon.