Der Sommer ist da. Mit anderen Worte lässt sich der Hitzeeinbruch mitten im Juni ja einfach nicht beschreiben. Obwohl wir ja auch schon fast Ende Juni haben. Für meine Gefühlswelt ist es mit dem Sommer allerdings noch etwas früh. Irgendwie käme ich auch damit zurecht, wenn jetzt erst April wäre. Aber natürlich verstehe ich, dass wir in 6 Monaten schon Weihnachten haben und dass deshalb nun eben Sommer und Juni ist. Und ob sich das für mich richtig oder falsch anfühlt, ist dem Kalender ja ziemlich egal.

Ich habe für heute von Coach Amy, dem Garmin Trainingsplan, der auf meine Uhr gespielt wird, wieder eine Meile aufgetragen bekommen. Das ist nicht viel, war aber mal eine nur schwer zu bewältigende Distanz. Vor allem trabend war das schwer. Walken war kein Ding, aber Laufen war schwierig. Vor allem am Stück. Heute ist das keine Frage mehr! Ich kann locker eine Meile am Stück laufen. Da komme ich noch nicht mal aus der Puste, es sei denn, ich übertreibe es mit der Geschwindigkeit. Manchmal fühle ich mich so stark, dass ich ganz vergesse, wo ich herkomme.

So ist das ja oft. Sobald etwas gut oder besser läuft, vergisst man, wie es war, als es nicht so gut lief. So wird das zum Beispiel auch mit der Corona Krise sein. Sobald sie überwunden ist, werden wir anfangen zu verdrängen und schon nach wenigen Jahren, wird sie nur noch ganz dunkel in Erinnerung sein. Bei den Anschlägen vom 11. September waren auch alle wie gelähmt und dann erholt sich der Geist und das Gemüt… und alles bleibt eine Geschichte, die es zu erzählen gilt. Meine heutige Meile laufe ich also, als hätte ich nie etwas Anderes gemacht.

Egal ob Algorithmus, oder nicht, der Garmin Trainingsplan ist für mich ziemlich passend. Ich laufe die Meile heute wirklich ziemlich locker, entscheide mich im Wald für eine schöne Strecke und es fühlt sich wirklich ganz prima an. Als wäre eine Meile eben wirklich gar nicht weit und als könnte ich die schon zimmergut laufen. Ganz gleichmäßig bin ich unterwegs, obwohl mir die Uhr zwischen Strasse und Wald deutliche Geschwindigkeitsunterschiede aufzeigt. Die aber in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind. Dieses Gespür habe ich mittlerweile schon sehr verlässlich entwickelt. Gleichmäßig laufen ist wirklich eine Tugend.

Es gab Zeiten in meiner Laufkarriere, da lag mir das gar nicht. Ruhiges Traben? Fehlanzeige. Ich war mal flott, mal langsam unterwegs, von gleichmäßig war keine Rede. Jetzt ist das aber erfreulicherweise anders. Weil man sich offensichtlich alles angewöhnen kann, wenn man eben nur ordentlich dafür trainiert. Morgen steht ein Lauf über 1,5 Meilen auf dem Trainingsplan. Wahrscheinlich mache ich den auch gleich morgen früh, vor der Juni Hitze, die auch für morgen wieder angekündigt ist.