Triathlon Trainingseinheiten in den Tag zu integrieren, ist vor allem auch eine Sache der Organisation. Zumindest ist das bei mir der Fall. Vor allem dann, wenn der Coach mir mehr als eine Trainingseinheit an einem Tag in meinen Trainingsplan schreibt. Für heute steht ein Lauftraining und ein Schwimmtraining im Plan. Das mache ich direkt hintereinander und fahre deshalb ganz schön bepackt zum Schwimmbadparkplatz. Hier lege ich mein Basecamp an. Aus dem Kofferraum, der bei meinem Auto ja recht übersichtlich klein ist, nehme ich mir dann zuerst mal alles, was ich zum Laufen brauche. 

Das klingt jetzt sehr umfangreich und irgendwie ist es das auch. Ich nehme meine Sportkopfhörer, meine Handschuhe, die LaufMaus und meine Laufweste. Dann starte ich Komoot und lasse mich über das unbekannte Terrain leiten. Ich war hier natürlich schon öfter, aber eben nicht zum Laufen und auch nicht überall. Deshalb wollte ich heute ja mal die Abwechslung nutzen. Wenn man immer nur die gleichen Strecken läuft, dann wird’s irgendwann öde. Einfach mal woanders laufen, kommt einem da wirklich gut entgegen. So bleibt der Geist wach und es ist nicht immer der Einheitstrott. 

Wenn man sich nicht wirklich gut auskennt und sich nur durch Komoot leiten lässt, ohne auf die Karte zu schauen, dann kann so ein Lauf schon auch zum Abenteuer werden. Zwar bin ich nicht so schnell, dass die Ansagen mich nicht mehr erwischen, aber wenn man in einen mini-kleinen Trampelpfad geschickt wird, dann kann einem das schon komisch vorkommen. Ist zumindest bei mir so. Hier ist außerdem auch gar kein Weg. Zumindest sieht alle gleich grasig bewachsen aus. Wenn hier mal ein Weg gewesen ist, dann hat ihn sich die Natur bereits ziemlich gut zurückgeholt. Aber da ich mich nicht auskenne, laufe ich den Ansagen von Komoot erst mal nach. 

Allerdings mache ich das nicht mit der kompletten Wegführung. Soll die App doch sehen, wie sie die Wegführung anpasst oder umplant, durchs Dickicht laufe ich garantiert nicht. Da biege ich lieber einfach mal ab und nutze einen richtigen Weg. Einen, den man auch erkennt und der entsprechend gut zu betreten ist. Ein Spießrutenlauf ist nicht notwendig. Manchmal kann ich mich über das, was Komoot als Weg ausweist, wirklich nur wundern. Aber, wie bei jedem Navi ist es eben auch bei Komoot notwendig den eigenen Verstand trotzdem weiterzunutzen. Ich laufe also eine andere Strecke, aber eben so ungefähr da entlang, wo ich es geplant habe. 

Hier ist keine Menschenseele. Liegt vielleicht an der Uhrzeit? Oder daran, dass es eben eine sehr einsame Strecke ist. Ich mag es ja einsam. Deshalb finde ich die fehlenden Menschen auf dieser Laufstrecke gar nicht schlecht. Ich trabe also durch den Wald, über neue Felder und einen Teil dann wieder asphaltiert, bis zum Schwimmbad zurück. Die Strecke, die ich geplant habe, passt für die Trainingseinheit perfekt. Ich habe das wirklich gut eingeschätzt. Der Lauf war jetzt nicht sonderlich anstrengend, aber ich merke ehrlich gesagt schon, dass ich was gemacht habe. 

Jetzt noch schwimmen gehen, fühlt sich unwirklich an. Ich habe außerdem ganz schön hunger. Allerdings, und das, obwohl Walter Mitty mir dazu heute auf der Arbeit noch seine Erfahrungen und Tipps gegeben hat, habe ich gar nichts dabei. Wie bescheuert. Ich halte mich also an einem Iso Sportgetränk fest und hoffe einfach das Beste. Die Laufweste lege ich ab, denn die kann im Auto bleiben. Meine coole Laufjacke ziehe ich auch aus und lasse sie im Auto. Dafür ziehe ich mir meine richtige Jacke an. Die Laufjacke ist später nach dem Schwimmen nämlich einfach zu kalt. Dann schnappe ich mir hoffentlich alles, was ich zum Schwimmtraining brauche und spaziere zum Hallenbad.