Nachdem ich meinen Sonntagslauf von Coach Jeff auf den gestrigen Montag verlegt habe, steht heute der erste Übungslauf für diese Woche im Plan. Der, den ich gestern gemacht habe, ist also von letzter Woche, der heutige ist für diese Woche. Leicht zu verstehen und der Heutige ist auch lockerer als der Gestrige, das habe ich gestern schon geprüft. Heute werde ich allerdings diesbezüglich überrascht. Und zwar ziemlich. Nachdem ich das Lauf ABC gestern mit „leicht“ als Belastung nach dem Training eingestuft habe, hat America’s Coach das Training heute angepasst. Flexibilität scheint hier das Zauberwort zu sein.

Nach jeder Trainingseinheit stufe ich die gefühlte Belastung an der Uhr ein, ehe ich die Einheit speichere. Danach wird sie  automatisch in die App übertragen. Meistens sieht meine Einstufung gleich aus. Ich empfinde die Trainings als mäßig anstrengend, das ist genau die Mitte zwischen zwei leichten Belastungkriterien und zwei Schweren. Meistens bin ich auch wirklich nur mäßig angestrengt und es sind eher die äußeren Umstände, als die Trainingseinheit an sich, die es anstrengend machen. Oder leichter. Im Sommer hängt das bei mir eben auch mit der Temperatur zusammen. Da ist in Deutschland ja viel Flexibilität angebracht, von absoluter Hitze, bis regnerischer Kälte ist ja oft alles dabei.

Die heutige Übungseinheit hat Coach Jeff also schlichtweg angepasst. Ich fühle mich, wie ein Profisportler im Team von Dan Lorang. Über den habe ich nämlich mal gelesen, dass manche seiner Athleten erst am frühen Morgen erfahren, mit was sie in den Tag starten. Und dann, nach der ersten Einheit, erfahren die Athleten ob und wenn ja mit was es im Anschluß weitergeht. Auf diese Art und Weise konzentriert sich der Athlet immer vollumfänglich auf die aktuelle Trainingseinheit. Und weil er oder sie nicht weiß, was kommt, kann auch keine Energie zurückgehalten werden. Wenn man weiß, dass man später noch Energie für einen 10km Lauf braucht, dann trainiert es sich ja ganz anders. Als wenn man das eben nicht auf dem Schirm hat.

Und so fühle ich mich heute. Ich ziehe mich um, prüfe die Aufgabenstellung und merke eben, dass Coach Jeff das Lauf ABC nach meinem gestrigem Lauf angepasst hat. Ich absolviere heute das gleiche Programm, das ich auch gestern gemacht habe. Eigentlich standen da weniger Wiederholungen drin. Aber gut. Ich bin mir sicher, dass das kein Problem sein wird. Und Coach Jeff hat da ja offensichtlich auch keine Fragezeichen dahinter.

Um auch in diese Übungsläufe etwas Abwechslung zu bringen, laufe ich heute eine andere Strecke entlang. Auf zu einem anderen Feld. Erfreulicherweise am frühen Morgen kein Problem, weil die Sonne zwar schon aufgegangen ist, aber noch keine wirkliche Hitze ausstrahlt. Es fühlt sich auf jeden Fall noch richtig frisch an hier draußen. Vielleicht ist das auch der direkte Vergleich zu Innen? Wer weiß das schon?

Die 10 Minuten einlaufen gehen mir leicht von der Hand bzw. von den Füßen und dann geht’s auch schon los mit den Schrittfrequenzübungen. Ich würde mich da fast schon als routiniert bezeichnen. Die gewünschte Schrittfrequenz, die natürlich wieder per Tacho auf der Uhr angezeigt wird, absolviere ich wie gewünscht. Und auch die Sprints, die von langsam zu schnell und zum gehen angesagt sind, klappen gut. Viel zu flott bin ich mit dem Training durch. Das ist wirklich verrückt. Bei frischer Luft und ohne die krasse Hitze geht mir das Übungstraining fast schon zu flott vorbei.