Eine Meile – kaum nennenswerte Distanz

Was ist schon eine Meile? Mittlerweile ist das eine erfreulich geringe Distanz. Zwar lohnt sich das Anziehen für den Lauf einer Meile in meinem Kopf nach wie vor, aber es erfordert deutlich weniger Vorbereitung. Nicht, dass ich mich sonst großartig anders anziehe. Aber wenn ich länger unterwegs bin, brauche ich natürlich einfach ein bisschen mehr Zeit. Das heißt auch, dass sich das Anschlußprogramm dann entsprechend nach hinten verschieben würde. Heute muß ich allerdings pünktlich zurück sein, weil wir uns heute Abend wieder zum gemeinsamen Krafttraining per Videoschalte verabredet haben. Die Meile, im heutigen Plan, ist also wirklich die perfekte Distanz für heute.

Das Feierabendwetter heute ist grandios. Der richtig warme Sommertag geht heute total angenehm temperiert zu Ende. Wenn man ohne Jacke oder Weste in kurzer Hose einfach lostraben kann, ist das schon ein absoluter Vorteil. Oftmals ist es dann allerdings für Viele zu heiß zum überhaupt rausgehen. Es hat eben alles seine zwei Seiten. Ich genieße die heißen Tage und finde auch etwas positives an kühlen Sommertagen. Zusätzlich weigere ich mich vehement den Sommer im Moment schon als Spätsommer zu bezeichnen. Dafür habe ich noch mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Wochen Zeit. Spätsommer ist Mitte September. Wir sind immer noch am Anfang des Monats!

Geplant war ursprünglich, dass wir den September in den USA verbringen. Erst in New York City und dann eine Rundreise zu den Niagarafällen und nach Washington unternehmen. In New York war ich schon ein paar Mal, aber die anderen Stationen wären neu gewesen. Natürlich fliegen wir nicht, keine Frage. Wir verbringen unseren Urlaub und damit seit Jahren auch den September hier zu Hause. Die Niagarafälle müssen wir uns dann einfach ein anderes Mal ansehen. Wer weiß auch, wofür es gut ist? Meistens haben die Dinge dann ja doch einen tieferen Sinn und wenn es nur der ist, nicht krank zu werden.

Die Meile geht mir heute richtig leicht von den Beinen. Ich wähle eine andere Strecke, als ich es sonst für die Meile tue. Allerdings ist das mehr unabsichtlich. Ich trabe einfach los, lasse die Gedanken um den Feierabend und den anstehenden Urlaub schweifen, und bin dann eben einfach ganz woanders entlang als erst gedacht. Manchmal passiert das mittlerweile und das ist ein großartiges Zeichen und ein tolles Gefühl. So gut trainiert zu sein, dass die Gedanken der Fokus sein können, und nicht die Atmung, der Kniehub oder der Fußauftritt ist einfach prima.

Für Coach Amy absolviere ich die Distanz von einer Meile heute wieder ausgezeichnet. Die Garmin App bewertet die Umsetzung des Trainings immer im Anschluß und je besser man die Vorgaben einhält, desto größer wird wohl auch das Lob. Wobei ich es noch nie über ein „ausgezeichnet“ geschafft habe und ehrlich gesagt auch gar nicht weiß, ob es noch eine höhere Stufe gibt? Im Grunde ist es ja auch wurscht. Wieder zurück zu Hause rolle ich erst mal meine Matte aus und lege alles zurecht, was ich für das gemeinsame Krafttraining gleich im Anschluß brauche.