Heute Nacht war es eiskalt und als ich aufstehe, sind es immer noch nur 2°C. Ich habe mich die letzten Tage nicht fit gefühlt und mich selbst nicht wirklich leiden können. Wahrscheinlich war es einfach unklug am Sonntag den langen Lauf zu machen und dann Montag gleich noch einen drauf zu setzen? Manchmal ist das Körpergefühl eben doch deutlich besser, als ein Trainingsplan. Und auf seinen eigenen Körper zu hören ist immer noch das Beste. Vielleicht habe ich auch einfach nicht genügend gegessen? Auf jeden Fall war ich ein paar Tage total überfahren. Ich habe, abseits vom Arbeiten, gegessen und geschlafen. Etwas anderes habe ich nicht gemacht. Für heute steht wieder ein Lauf im Trainingsplan und ich fühle mich deutlich besser.

Also will ich natürlich auch unbedingt laufen gehen. Trotz der Kälte. Ich kann natürlich auch heute in der Mittagspause laufen gehen, oder am Nachmittag oder heute Abend. Und dann kommt doch wieder etwas dazwischen und ich schaffe es nicht. Es ist also deutlich geschickter heute früh laufen zu gehen. Trotz dass es weiterhin eiskalt ist, weil es gerade erst dämmert, als ich auf die Straße trete. Ich habe mit meinem Spray heute früh etwas experimentiert, weil kalte Luft das Spray recht flott verfliegen lässt. Luftfeuchtigkeit und Kälte findet das Medikament einfach nicht so gut und macht sich deutlich schneller aus dem Staub, als bei warmen Wetter.

Ich hoffe einfach mal, dass die Schlappheit nicht spontan zurück kommt und dass das Spray seine Wirkung entfalten kann. Manchmal klappt sowas ja auch mit positiven Gedanken etwas besser, als mit Sorgen. Also denke ich positiv, starte die Uhr und trabe los. Es ist noch recht dunkel, aber die Sonne geht schon hinter dem Wald auf. Ich habe deshalb kein Licht dabei, bin aber dank Reflektionsstreifen an Knöcheln und Armen trotzdem besser zu sehen, als nur mit Laufklamotten. Es ist wirklich eiskalt heute früh. Das ging jetzt auch flott finde ich.  Auf einmal zack wurde es richtig kalt. Und nachts sogar fast schon mit Frost. Das gehört zwar irgendwie zum November dazu, trotzdem scheine ich jedes Jahr auf’s Neue überrascht, dass es so ist.

Coach Amy hat für heute 5km in den Trainingsplan gestellt. Langsam starten und schneller werden ist noch als Hinweis im Plan eingetragen. Als ich starte erst mal langsam und dann kann ich ja schauen, ob da eine Steigerung drin ist, oder nicht. Vorher weiß ich ja eh noch nicht, was der Lauf tatsächlich bringt. Und ich weiß auch nicht, wie es sich anfühlen wird. Also abwarten. Ich trabe toll. Es fühlt sich einfach großartig an. Nicht super schnell, aber ich soll ja auch langsam starten. Ich schau die ganze Zeit nicht auf die Uhr, sondern setze einfach einen Fuß vor der Anderen.

Und schon piepst die Uhr ihren Countdown und ich soll umdrehen, weil die Hälfte meines Laufes schon wieder um ist. Das ist doch der Knaller. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist und dass ich schon hier bin, kam jetzt auch irgendwie plötzlich. Nach dem Umdrehen trabe ich zurück und es fühlt sich weiterhin total locker an. Die Atmung klappt auch super. Anscheinend habe ich mit dem Spray genau richtig dosiert vorhin. Super! Hoffentlich kann ich mir das für den Winter merken und noch öfter anwenden!

Ich bin viel schneller als erwartet wieder zurück zu Hause und ich fühle mich ganz wunderbar! Jegliche Schlappheit und die Müdigkeit der letzten Tage ist wie weggeblasen. Das liegt sicherlich nicht nur am heutigen Lauf. Natürlich ist es ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren, positiv auffallen tut es mir aber trotzdem. Die Zeit für diesen Lauf interessiert mich nicht. Ich bin langsam gestartet und habe dann die Geschwindigkeit angezogen. Das ist alles, was von Coach Amy für heute gefordert war.