Wieder mal der hohe Norden und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo das Wetter echt mies werden soll. Kalt und regnerisch soll es sein, sagt der Wetterbericht und, obwohl der Trainer weiß, dass ich in Hamburg bin, geht er davon aus, dass ich auch bei schlechtem Wetter trainieren werde. Da bei einem Arbeitstrip das Mitführen eines Fahrrades eher schlecht und das Aufsuchen eines Schwimmbades ziemlich zeitaufwendig ist, plant der Trainer Laufeinheiten ein. Das führt dazu, dass mein Koffer die 8kg Grenze für Handgepäck überschreitet, aber egal.  Wenn es auf dem Plan steht, dann wird es gemacht.

Morgenlauf

Der Tagesplan meiner Konferenz lässt ausschließlich Frühsport zu. Ich bin von 8:15h – nach dem Abendessen verplant, und die Pausen, die angesagt sind, reichen weder zum laufen, noch zum richtigen Luft schnappen. Ein straffes Programm erwartet mich. Aber, da das Laufzeug ja jetzt schon mal mitgeflogen ist, wäre es frevelhaft, es nicht zu benutzen. Ich bringe ja jetzt kein frisches Laufzeug wieder mit nach Hause!

Der Wecker klingelt also um 5:45h, und um 6h laufe ich los, rein in den Hamburger Morgen, hin zur Elbe. Mein Hotel liegt gute 2km von der Elbe entfernt. Der Weg hin ist zwar mit einigen Straßenüberquerungen gespickt, aber um diese Zeit ist auch in Hamburg noch kaum Verkehr, so dass ich keine langen Ampelstehereien einlegen muß. Meistens habe ich sogar eine grüne Welle und die paar roten Ampeln über  kleine Strässchen sind gut abzuschätzen. Und da ist sie schon… die Elbe.

Hamburg

Am Fluß habe ich einen tollen Blick über die Schiffe und den Hafen. Hier ist tatsächlich auch um diese Uhrzeit einiges los. Eigentlich könnte ich hier rumstehen und nur beobachten. Dann würde mir allerdings kalt, denn bei knappen 2°C ist geschwitztes Rumstehen einfach nicht ganz das Passende. Ich biege also ab und laufe noch ein bisschen an der Elbe entlang. Richtig schön ist es hier und der Weg auch ziemlich läuferfreundlich ausgebaut. Vorbildlich. Kein Wunder, dass Hamburg nicht nur einen Marathon, sondern auch noch ein großes Radrennen und den größten Triathlon der Welt ausrichtet… ganz offensichtlich eine sportliche Stadt.

Regen

Auf meinem Rückweg beginnt es, wie insgeheim auch irgendwie erwartet, zu regnen. Das war mir klar, schon als ich meinen Koffer für Hamburg mit Laufzeug gepackt habe. Ich bin also gerüstet und laufe sowieso mit Regenjacke. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn der Regen sich noch etwas Zeit gelassen hätte. Heute gibt es aber, wie auch angesagt, immer mal wieder einen entsprechenden Regenschauer, und danach scheint gleich wieder die Sonne. Aprilwetter eben. Mehr kann man dazu nicht sagen. Und weil ich jetzt halt im hohen Norden bin, regnet es eben nicht bei 12°C, sondern bei 2°C. Was es nicht besser macht, aber anders.

Laufen
Beide Bilder gefunden bei Pixabay…

Der Rückweg zum Hotel ist deshalb mal nass, mal trocken, aber mit herrlichen Hamburg Ansichten und toll um die Seele baumeln zu lassen. Perfekt um einen straff durchgeplanten Arbeitstag zu starten.

Meine Sachen hänge ich im Zimmer zum trocknen auf und meine Schuhe stelle ich an die Heizung. Die Luftfeuchtigkeit wird über den Tag hier etwas ansteigen, nehme ich an. Nach einem guten Frühstück geht es zu Fuß ins Büro und der Arbeitstag kann beginnen.