Meine müden Beine wollen bewegt werden. Es ist jetzt nicht so, als würde ich sie bei den Yoga Einheiten nicht bewegen, aber laufen ist dann doch noch etwas Anderes. Draußen ist es heute kalt, aber nicht so extrem, wie es der Wetterbericht vorausgesagt hat. Angeblich soll es ja schneien, bis in die Niederungen. Hier ist davon nichts zu merken. Also vielleicht schneit es ja in anderen Teilen der Bundesrepublik. Immerhin schwärmen die Menschenmassen ja auch in die Skigebiete, aber hier ist alles grün. Mir gefällt das ehrlich gesagt auch ganz gut. Ich mag mal Schnee, aber ich bin auch immer ganz zufrieden, wenn der dann wieder weg ist. Heute laufe ich also ohne Schnee.

Und im Dunklen. Ich dachte ja, die Tage werden wieder länger, aber so wirklich ist das noch nicht der Fall. Ich schnüre die Laufschuhe und es ist tatsächlich noch stockdunkel draußen, als ich die Straße betrete. Hätte ich mir da mal besser eine Lampe mitnehmen sollen? Die Straßenbeleuchtung sollte ausreichen. Ich will mich ja nur ein bisschen bewegen und keine ewige Strecke laufen. Dafür reicht die Zeit auch gar nicht. Warum ist es denn überhaupt um diese Uhrzeit noch so dunkel draußen? Wird es nur später dunkel und bleibt es dafür länger? Dann würden die Tage ja gleichlang bleiben. Das macht also auch keinen Sinn.

Ich trabe durch unseren Ort und bin ganz alleine im Schein der Straßenlaternen. Dank des Lockdowns arbeiten sicherlich viele von daheim und die Schule sind auch nicht nicht wieder geöffnet. Die, die zur Arbeit fahren müssen, sind bestimmt heute früher los gefahren, als sonst. Wegen der Schneeaussichten. Im Rhein-Main Gebiet ist es ja so, dass der Verkehr recht verlässlich zusammenbricht, wenn eine Schneeflocke auf eine der zahlreichen Autobahnen fällt. Die Autofahrer drehen dann regelrecht durch und ich verstehe total, dass man lieber mit ordentlich Zeitpuffer unterwegs ist, als zu spät ins Büro zu kommen. Und ich habe wirklich schon viel Lebenszeit auf der Autobahn verschwendet. Anders kann man die Stausteherei ja leider nicht bezeichnen.

Ganz alleine trabe ich also durch das sanfte Licht der Straßenlaternen und lasse meine Gedanken schweifen. Zum Beispiel zur heutigen Yoga Einheit. Die nennt sich Ganzkörper Stretching und ich bin gespannt, was sich dahinter verbirgt. Im Grunde kann Ganzkörperstretching ja alles sein und wir können uns da auch in unfassbar vielen Versionen nähern. Und sind im Anschluß alle irgendwie ganzkörpergestrecht. Also bin ich neugierig, wie das im heutigen Yoga Video von statten gehen wird. Im Gegensatz zu den letzten Läufen, drehe ich heute wirklich nur eine kleine Runde. Ich bin einfach zu neugierig, wie es mit dem Yoga Stretching Programm wird.