Wenn das Herz schwer wiegt, viel Arbeitsbelastung dazu kommt und es dann auch noch eine komische vor-Regen-Stimmung draußen ist, könnte man sich auch einfach hinsetzen und ausruhen. Wenn Coach Amy allerdings einen Lauf auf den Plan drauf schreibt, dann ist hinsetzen ja auch irgendwie keine Lösung. Der Plan hat, obwohl er von einem Computer zusammengestellt wurde, ja sicherlich trotzdem einen Hintergedanken. Also einfach so, wird da nicht einfach etwas reingeschrieben. Es geht immer um eine gewissen Be- und Entlastung und natürlich auch um verschiedene Laufdistanzen. Distanz ist überhaupt ein gutes Thema.

Meine Distanz hat Coach Amy  für heute wieder mit einer Meile angegeben. Einerseits bin ich froh darüber, weil ich mich überhaupt nicht fit fühle, sondern müde und ausgelaugt. Andererseits bin ich traurig, dass sie für heute nur so einen kurzen Lauf eingeplant hat. Denn beim Laufen kann ich mittlerweile oft einfach die Gedanken auf Distanz bringen. Ich entferne mich dann nicht nur schrittweise von daheim, oder vom geparkten Auto, ich laufe auch der Welt davon. Kurzfristig. Das hat die Tage schon ganz gut geklappt. Einfach, weil Laufen mittlerweile nicht mehr so super anstrengend ist, wie es sich lange Zeit angefühlt hat, sondern, weil es eben läuft. Es ist zur Routine geworden.

Plan geht auf

Mittlerweile ist also genau das passiert, was ich mit diesem Garmin Trainingsplan geplant hatte. Einfach eine Regelmäßigkeit rein bringen, in das Läuferleben und dadurch wieder eine Routine schaffen. Die „ich gehe mal eine Runde laufen“ Thematik soll für mich eine angenehme Sache sein. Einfach, weil ich gut trainiert sein möchte und deshalb gut mal eine Laufrunde einstreuen kann. An Wettkämpfe denke ich derzeit gar nicht. Auch wenn der Garmin Plan 5km am 1. August vorsieht. Allerdings stehen für Sonntag 4,8km im Trainingsplan, da weiß ich nicht, ob ich den Plan nicht einfach die paar Wochen verkürze und mir einen neuen Plan such?

Wenn ich am Sonntag 4,8km am Stück trabe, dann hänge ich die 200m auf jeden Fall mit dran! Piepton zum Intervallwechsel  hin oder her. Die Meile, die heute auf dem Plan steht ist wirklich Pillepalle. Auch so müde und geschafft, wie ich mich heute fühle. Es ist wirklich so, dass ich auch anfangs kaum von der Stelle komme. Und leider wird eine Meile ja nicht kürzer, wenn man langsamer läuft. Die Distanz ist gleich, egal wie schnell man unterwegs ist. Ich bin aber heute wirklich am Schleichen. Gefühlt zumindest. Vor allem merke ich, dass mir -im Gegensatz zu sonst- die 2 Minuten Eingehen zu kurz sind. Ich hätte gut noch 400m dranhängen können im Kriechschritt.

Schleichmeile

Aber natürlich trabe ich los, als die Uhr das Intervall mit ihrem Pieps und Vibrationsalarm ansagt. 1,6 Kilometer werde ich ja wirklich schaffen. Der Himmel zieht sich bedrohlich zu. Ich werde doch wohl nicht schon wieder nass werden? Meine Meilenläufe mit Coach Amy sind ja nicht immer mit Gut-Wetter-Garantie, ich hatte ja auch schon Regenläufe. Und bei einer Meile kann man auch wirklich gut nass werden. Es kommt natürlich auf die Regenintensität an, aber es ist durchaus im Bereich des Möglichen, bis auf die Haut nass zu sein im Anschluß.

Erfreulicherweise ist die Schleichmeile dann auch irgendwann vorbei. Ich fühle mich einfach die ganze Zeit total ausgelaugt. Die Meile passte deshalb heute doch perfekt in den Plan, auch wenn ich dachte, länger wäre besser. Der Computer Algorithmus von Garmin kann mich anscheinend doch besser einschätzen, als ich dachte. Hoch hinaus, länger und weiter mache ich dann beim nächsten Lauf. Da sieht die Welt sicherlich auch schon wieder etwas anders aus. Und wenn nicht, dann kann ich vielleicht etwas besser damit umgehen. Manches liegt ja auch im Auge des Betrachters.