So schnell ist das manchmal, wenn etwas erwartet wird. Ich mache mir viele Gedanken und dann zack, alles in Order. Alles ganz einfach und logisch und im Fall des täglichen Laufes im Januar, habe ich es einfach gemacht. Ohne groß nachzudenken, habe ich am 1. Januar die Laufschuhe geschnürt und damit den #rwjanuarstreak begonnen. Einfach so. Und wenn man schon startet, dann wäre es ja auch blöd, an Tag 2 nicht weiterzumachen. Ich hatte das Finale immer im Blick, aber es erschien mir die ganze Zeit wirklich weit weg. Tag 5 hat mir ein bisschen klar gemacht, dass es schon etwas Besonderes ist, Teil einer Bewegung zu sein.

Was ist wichtig?

Und vielleicht wurde mir da auch schon klar, dass nicht jeder täglich die Zeit finden kann, oder finden möchte. Denn im Januar habe ich auch meinen absoluten Lieblingsspruch gekürt:

Wir haben alle die gleiche Zeit am Tag zur Verfügung und sind dafür verantwortlich sie uns einzuteilen. Was mit meinen 24 Stunden passiert, bestimme ich.

Das ist so wahr, dass es mich schon fast schüttelt. Die Ausrede, dass jemand zum täglichen Laufen, oder für was auch immer keine Zeit hat, ist damit weitestgehend hinfällig. Wenn etwas wirklich wichtig ist, dann nimmt man sich die Zeit. Wenn etwas nicht so wichtig ist, dann natürlich nicht. Und wem der Sport nicht so wichtig ist, für den ist es total in Ordnung, wenn man sich die Zeit dafür nicht nimmt. Seine kostbare Zeit mit etwas zu verbringen, was man nicht mag, wäre auch ziemlich verloren.

Finale. Heute.

Ich möchte heute den letzten Lauf des Runner’s World #rwjanuarstreak in meinem Tag unterbringen und jongliere dafür etwas mit meiner Zeit. Zu beachten ist, außer dem Arbeitsvolumen, in dem auch die Vorbereitung meiner Geschäftsreise nächste Woche untergebracht wird, auch der Verkehr. Im Rhein-Main-Gebiet ist der ja bekanntlich immer Murks. Also muß ich genau planen, wie der sich entwickelt und entsprechend fahren. Ansonsten verbringe ich das Leben auf der Autobahn, was beknackt wäre, denn ich bin ja kein Fahrer von Beruf.

Aber um erneut etwas Abwechslung rein zu bringen, mache ich es heute mal ganz anders. Ich ziehe mich zum Laufen um, packe eine Tasche mit arbeitstauglichen Klamotten und fahre ins Büro. Dort angekommen, drücke ich auf meine Uhr und laufe los. Statt mich also an den Schreibtisch zu setzen und mit der Arbeit zu starten, trabe ich in Richtung Feld. Es ist wunderbar und fast schon frühlingshaft. Die ersten Meter in meinem ganz persönlichen Januar Finale sind noch ziemlich glitschig, weil der Weg richtig angematscht ist, dann wird’s besser.

Die großen Pfützen kenne ich mittlerweile und balanciere langsam, aber recht trittsicher, drumrum. Ich glaube, das Lauf ABC hilft schon ein bisschen! Auch beim Finale des Januarstreaks. Ich schaffe es, mir heute die nassen Füße zu ersparen und trabe die meiste Zeit. Mit Rückenwind würde ich dann sogar sagen, ich laufe. Richtig! Ich mache die Chefin nach, in ihren Schritten. Zumindest mache ich es mit meinen Füßen so, dass ich glaube, ich laufe wie sie. Wirklich leichtfüßig ist bei mir natürlich nichts, das ist mir auch klar. Ich habe ja einen Spiegel daheim. ;-)

Genießen

Während ich also den Rückenwind knallhart ausnutze und so auch heute ein paar Kilometer auf meine Garmin Bewegungsstatistik packe, freue ich mich des Lebens, dass ich die Lauferei so machen kann und über den grandiosen Start in den Tag. Ich merke natürlich, als ich abbiege, dass ich wieder deutlich langsamer werde, aber das ist vollkommen egal. Es kommt bei meinem Finale heute nicht auf die Geschwindigkeit an. Es kommt einfach nur darauf an, dass ich 31 Tage am Stück gelaufen bin und eine großartige Zeit dabei hatte.

Nichts ist wichtig, außer, dass es mir gut geht.

Keine Couch der Welt kann mir diese Bewegungsfreiheit geben. Kein Fernseher schafft es, dass meine Gedanken so positiv sind. Keine Autofahrt bringt mir dieses Glücksgefühl. Ich kann laufen! Meine Lunge schafft das prima. Mein Knie ebenfalls. Ich laufe seit 31 Tagen, habe keine Schmerzen und keine Probleme im Bewegungsapparat. Ich schlafe jede Nacht durch und wache erholt auf. Was will ich eigentlich mehr?

Klar, ich träume vom Ironman. Ich will richtig fit sein. So gerne würde ich trittsicher eine längere Laufrunde drehen können. Ich würde gerne mal mit dem Abenteurer auf seinen Brocken laufen und den gemeinsamen Lauf posten. Ich würde die Chefin und den Tonangeber gerne mal auf einen Trailrun begleiten, weil sie immer so toll davon erzählt. Mit Wonder Woman würde ich gerne einen Disney Halbmarathon laufen. Ich möchte unbedingt wieder über den Zauberteppich laufen! Ein 70.3 Start würde mich so unfassbar flashen, dass ich mir das derzeit kaum vorstellen kann.

Ob das alles jemals geht? Träumen ist auf jeden Fall erlaubt.

Im Moment ist mein nächstes Ziel das Laufen von 7km am Stück, damit ich die in Luxembourg wieder mitlaufen kann.

Und wie geht es jetzt, nach dem Finale weiter? Na ganz bestimmt mit einem Lauf morgen. Es soll ja ziemlich frühlingshaft werden, da wäre es ja geradezu bescheuert, nicht zu laufen.