Nachdem wir die letzten Tage einige Zeit mit der Suche nach einem neuen Esstisch verbracht haben, muss ich die vielen Eindrücke irgendwie mal in meinem Kopf zusammenführen und sortieren. Als ich aus dem Fenster schaue, sieht es nach Regen aus, aber erfreulicherweise ist es aktuell trocken. Vielleicht würde sich eine Eindrucksortiererei ja bei einem Lauf anbieten? Ich war schon länger nicht mehr einfach so locker laufen. Mit meiner aktuellen Spraydosierung ist das aktuell immer ein Kampf. Also ziehe ich mir mal meine Klamotten an und bereit mich vor. Als ich dann fertig bin, regnet es. Richtiger Fisselregen ist das. Irgendwie war das auch klar. Also hüpfe ich noch mal hoch und schnappe mir eine Regenjacke. Es ist ja nicht so, als hätte ich keine. 

Aktuell regnet es immer noch recht häufig bei uns. Sicherlich für viele ein Graus, weil der Frühling eigentlich mit warmen sonnigen Tagen glänzt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Regen von der Natur weiterhin gut gebraucht und keinesfalls als zu viel eingestuft wird. Ein Regenexperte bin ich aber natürlich nicht. Wie auch immer, ziehe ich mit meiner Regenjacke los. Der Regen ist fisselig. Ob das ein Fachbegriff ist, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich versteht es trotzdem jeder. Richtig dicke Tropfen regnet es nicht, aber nass werde ich eben trotzdem. Ob es für diesen Fisselregen jetzt natürlich eine Regenjacke gebraucht hätte, weiß ich nicht. Aber nass durch die Gegend zu laufen, ist halt auch nicht so toll. 

So richtig gut vorankomme ich heute nicht und ich schnaufe auch ordentlich. Das regnerische Wetter war für meine Lunge bisher immer gut zu verkraften und nicht so anstrengend, wie eine heiße Trockenheit. Aktuell ist ja aber bekanntermaßen der Wurm drin und das zieht sich bei mir irgendwie ziemlich durch. Ich trabe also langsam durch den Fisselregen und schnaufe. Begegnen tut mir keiner, weil der Fisselregen die Leute eben einfach drinnen hält. Eigentlich genau, wie ich es mag. Ich mache im Kopf große Pläne und bin dann doch froh, dass ich nicht links zur langen Runde, sondern rechts, zur deutlich kürzeren Variante abbiege. Manchmal ist die richtige Richtung eben viel wert. 

Mittlerweile ist ein Wind aufgekommen und der Fisselregen kommt nun nicht mehr nur von oben, sondern irgendwie von überall her. So ist das bei so kleinen, zarten Tropfen manchmal. Kein Problem. Ich lache über mich selbst, weil ich zur Sicherheit doch auch eine Sonnenbrille mitgenommen habe und dann sortiere ich im Kopf weiter die Esstischeindrücke. Ein unempfindlicher Tisch soll es werden. Dieses Mal will ich nicht wegen jedem Kratzer Angst haben müssen. So ein Lauf im Fisselregen gefällt mir gut. Nicht nur für meine Esszimmertischentscheidung, sondern auch für mein Gemüt. Wenn mir keiner begegnet, dann finde ich das wirklich top. Die Einsamkeit beim Regenlauf ist kaum zu überbieten.