Wie es der Verkehr am Montag morgen so will, brauche ich heute wieder Ewigkeiten ins Büro. Also strukturiere ich meinen Tag gleich früh morgens flott um. Manchmal ist Flexibilität eben alles und nichts, wenn man alles unterbringen möchte. Vor allem, wenn es mit einfach nur laufen gehen oder arbeiten, eben nicht getan ist. Zum Laufen gehört auch immer das Umziehen und später die Dusche und das Anziehen. Beim Arbeiten ist auch noch die Anfahrt mit drin.

Flexibilität ist hier wirklich das Zauberwort. Und weil eben heute früh gleich absehbar ist, dass ich ewig im Stau stehen würde, wenn ich pünktlich zu normalen Zeiten im Büro sein will, mache ich es anders. So einfach ist das. In der heutigen Zeit sicherlich trotzdem noch ein Luxus. Wie viele Jobs gibt es, wo man eben nicht einfach von daheim aus loslegen kann. Lovis zum Beispiel steht regelmäßig im OP. Das wäre ja was, wenn sie da zu Hause schon mal beginnen würde! Ich nutze also meine Freiheit heute mal wieder richtig aus. Weil ich es kann.

So eine Work-Life-Balance ist heutzutage ja wichtiger denn je. Wir hatten schon Bewerber, die beim Gedanken daran, dass man auch mal länger im Büro sitzt, weil man mit den Amerikanern und damit mit Zeitverschiebung, telefoniert, das Weite gesucht haben. Der Job sei zwar interessant, aber die Freiheit ihre Nachmittage daheim zu gestalten, hätten sie schon gerne. Man kann nun mal nicht alles haben. Allerdings kann man die Flexibilität, die eben gut möglich ist, ja auch vollumfänglich nutzen.

Ich ziehe mich zum Laufen um, nachdem ich die ersten Emails beantwortet habe. Manchen meiner Kollegen fällt ja sogar am Wochenende etwas ein. Faszinierend. Ich hatte am Wochenende ja so viel Regentanz, dass ich an Emails gar nicht gedacht habe. Eigentlich genau, wie es eben sein sollte. Work-Life-Balance halt. Draußen ist es heute nicht so kalt und ich spaziere sogar ohne Stirnband, Mütze oder Kapuze raus. Das war allerdings nicht geplant.

Schlimm ist es aber nicht. Und unangenehm auch nicht. Es weht zwar ein laues Lüftchen, aber das ist wirklich kaum der Rede wert, im Gegensatz zu dem kalten Regenwetter vom Wochenende. Das mir ja zusätzlich noch ordentlich um die Ohren geweht hat. Ich entscheide heute bereits ehe ich die Straße betrete, dass ich mich eine kurze Runde eintrage und dann Lauf ABC mache. So kann ich das erste Mal diese Woche schon mal abhaken, was der Chefin sicherlich nicht unrecht ist, und mir ebenfalls nicht.

Lauf ABC ist immer so ein Tagesprogramm, was ich regelrecht vor der Brust habe. Einfach locker rumtraben ist dagegen nicht der Rede wert. Aber beim Lauf ABC kommt es eben auf die richtige Ausführung an und das macht es gleich anstrengend. Mittlerweile kann ich nämlich das aufrechte Laufen beim kontinuierlichen Trab, das ich aus dem Technikcamp im Mohrenwirt mitgenommen habe, schon dauerhaft halten. Richtig anstrengend wird es nur, bei längeren Strecken.

Nachdem ich das Lauf ABC absolviert habe, trabe ich wieder heim. Und zwar auf kurzem Dienstweg. Mittlerweile weht es nämlich recht ordentlich und an den Ohren habe ich ja nach wie vor nichts. Und zusätzlich will ich mich auch noch mal auf die Matte legen und die Faszienrolle benutzen. Es gibt eine weitere Challenge, natürlich. So zum Jahresanfang ist davon ja eh alles voll. Im Februar wird bei der Runner’s World auf jeden Fall fleißig über die Faszien gerollt. Und weil das nicht schaden kann, mache ich da einfach auch ein bisschen mit.