Der letzte Tag im Jahr – Silvester. Das ging aber ganz schön flott jetzt irgendwie. Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu und ich muß heute tatsächlich mal innehalten und überlegen, was so alles passiert ist und ob das alles soweit gepaßt hat. Und wann kann man das besonders gut? Seele pflegen und Gedanken schweifen lassen? Beim Laufen. Also zumindest bei mir klappt das für Gewöhnlich hervorragend und so trifft es sich hervorragend, dass der Frankfurter Verein Spiridon heute seinen jährlichen Silvesterlauf ausrichtet. Ich bin nicht angemeldet, also sind wir heute frühzeitig vor Ort, damit ich mich noch nachmelden kann.
Silvester
In der Wintersporthalle am Frankfurter Waldstadion ist bereits Stunden vor dem Start viel los. Allerdings liegen genügend Nachmeldeformulare inklusive Stifte bereit und so bin ich tatsächlich blitzschnell angemeldet. Für den Hauptlauf, obwohl der freundliche Herr an dem Nachmeldeschalter mich tatsächlich ermutigen möchte beim Elitelauf zu starten. Auf die letzten Stunden im alten Jahr haut er einfach noch mal ein paar Komplimente raus, das finde ich echt nett von ihm.
Wie in jedem Jahr sammeln wir ein paar Starter aus dem besten Verein der Welt zusammen und zusätzlich gibt es ein paar tolle Unterstützer an der Strecke. Das ist das tollste an unserem Verein, dass es immer ein paar Leute gibt, die auch zum puren Anfeuern den Weg an die Strecke finden, selbst wenn sie mal nicht selbst mitmachen. Echt klasse.
Startaufstellung
Der Flitzer inklusive Orange Hat, damit der auch einen würdigen Jahresabschluss erleben kann, beordert uns fürs Gruppenbild in der Startaufstellung zusammen.
Und nachdem sämtliche Läuferuhren (auch die um uns rum) ihr GPS Satelliten, trotz stark bewölktem Himmel, gefunden haben, gibt es auch schon den Startschuss und wir sind unterwegs. Erfreulicherweise gibt es erst ein paar leichte Bergabpassagen, bei denen wir es locker rollen lassen können. Da wird nicht nur von uns ordentlich gequatscht und jeder sucht sich seinen Tritt.
10km
Für mich ist das heute der erste Lauf über 10km seit meinem Fahrradunfall. Gerade an Silvester, zum Jahresabschluss, soll sie also fallen, die magische Grenze der 10km. Ob das Knie das mitmacht? Reicht mein Training bisher? Kann ich mich morgen überhaupt noch rühren? Die Gedanken schweifen ab und, wie erwartet, fliegen die ersten 4 Kilometer nur so an mir vorbei. Ich bin damit beschäftigt in der Nähe der Teamkollegen zu laufen und lasse das zu Ende gehende Jahr Revue passieren. So ein Lauf an Silvester ist dafür wirklich unschlagbar.
2015
Mein Jahr war ein gutes Sport – Jahr. Das kann man wirklich sagen. Der Duathlon auf dem Hockenheimring mit einer neuen 5km Bestzeit obwohl im Anschluß noch Radeln und ein weiterer Lauf auf dem Plan stand. Der hat wirklich Spaß gemacht und ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich habe außerdem in diesem Jahr wieder bei einem Triathlon mitgemacht. Der City Triathlon in Hanau war die Sprintdistanz der Wahl und eine gute Entscheidung. Trotz echtem Mistwetter habe ich meine Zeit für die Distanz um fast 15 Minuten verbessert, hatte wirklich viel Spaß und bin mit der Feststellung ins Ziel, dass Triathlon einfach genau der Sport ist, den ich machen möchte. Und dass ich an meiner Schwimmfertigkeit was tun muß. Dringend.
Anstrengung
Alles nach Kilometer 5 fällt mir schwer heute. Mein Schweinehund fragt sich, warum wir nicht längst eine Gehpause machen und meine Lunge kann nicht richtig ausatmen. Die Kondition ist für 10 Kilometer anscheinen noch nicht wieder perfekt hergestellt. Aber ich werde mir heute ja wohl nicht den Zieleinlauf von meinem Schweinehund verderben lassen.
Ich schaffe es tatsächlich jede Gelegenheit für eine Gehpause wegzudenken und die Atmung weitestgehend unter Kontrolle zu bringen. Besonders hilfreich dabei sind mir die Vereinsmädels, die wirklich unermüdlich in meiner Nähe laufen und so als Oranger Lichtblick im Wald immer da sind. Einen Anstieg marschiere ich zügig hoch, laufe oben dann aber gleich wieder an. Immerhin geht es auch gleich wieder runter. Es ist wirklich anstrengend. Aber es ist ja auch ein Wettkampf. Paßt also. Und dass ich mich an die Mädels hängen kann, im wahrsten Sinne des Wortes, hilft mir ungemein. Ich habe heute also auf den letzten Kilometern im alten Jahr gleich zwei Hasen. Danke nochmals dafür!
Auf ins Ziel
Irgendwie ist es bei 10 Kilometern wie bei jeder Distanz… irgendwann lohnt sich eine Gehpause sowieso nicht mehr, weil man gleich im Ziel ist. Und so mache ich mir die letzten 3 Kilometer mit genau dieser Erkenntnis zu Freunden. Wegen 3, 2 oder gar dem letzten Kilometer noch nachlassen wäre jetzt wirklich ziemlich blöd.
Ich setze also ein Lächeln auf und spreche mein „laufen, laufen, laufen“ Mantra. Erst laut und dann einfach im Geiste, wenn es nötig ist. Und ich laufe durch. Bis ins Ziel. Sogar mit einem kleinen Schlußsprint, aber immer mit den Mädels.
An der Handhaltung läßt sich sicherlich noch etwas arbeiten im neuen Jahr… da geht jede Menge Energie verloren.
Sportlicher Jahresabschluß
Wir laufen geschlossen als Team alle zusammen ins Ziel und zwar nach 1:02 Stunde. Das ist für mich auch noch eine neue Bestzeit über 10 Kilometer. Das Jahr 2015 findet in diesem Spiridon Silvesterlauf tatsächlich einen sehr würdigen sportlichen Jahresabschluss. Silvester sei Dank!
Für das neue Jahr habe ich mir ja bereits ein großes Ziel gesetzt: ich möchte beim Ironman 70.3 Kraichgau an den Start gehen und gesund und zufrieden ins Ziel laufen. Ich habe außerdem einen Marathonstart im Kopf, der aber derzeit hinter der Mitteldistanz zurück steht und erst entschieden wird, wenn der Trainer und ich nach der Mitteldistanz besprochen haben, wie es weitergeht. Die Gesundheit steht auf jeden Fall im Vordergrund!
Es gibt 4 Kommentare
Liebe Claudi,
na das nenne ich mal einen würdigen Abschluss :-)
Gratuliere zur neuen Bestzeit und ich werde gespannt hier lesen wie es weiter geht.
Schade das wir nicht zusammen beim Moret Triathlon starten, aber du bist ja trotzdem dabei, das heißt, wir sehen uns :-)
Und darauf freue ich mich schon
Liebe Grüße und noch die Allerbesten Wünsche für 2016
Helge
Liebe Helge,
Du wirst viel mehr von mir haben, wenn ich nicht in Moret starte sondern Euch anfeuere! Ich freue mich schon so! Wahrscheinlich habe ich dann noch immer meine Kraichgau Medaille um, wenn ich ins Ziel dort komme.
Viele Grüße!
Claudi
Hallo Claudi,
das hört sich doch alles sehr gut an. Mit einer Bestzeit ins neue Jahr zu gehen, ist doch super.
Ich wünsche Dir, dass es so weiter geht und Du eine verletzungsfreie Vorbereitung auf Dein großes sportlich Ziel 2016 hast.
LG Frank
Hallo Frank!
Vielen Dank für die guten Wünsche. Ich bin auf das Jahr 2016 gespannt.
Dir wünsche ich auch alles Gute… auch Du hast in diesem Jahr viel vor!
LG
Claudi
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