Heute erwache ich muskelkaterfrei vor dem Wecker. Das ist erstaunlich, denn ich habe den Wecker für heute sehr früh gestellt. Trotzdem bin ich vorher wach und schon beim ersten pieps drücke ich ihn aus. Ich glaube, ich habe diesen Wecker seit dem ich 10 Jahre alt bin und die Schule gewechselt habe. Da gab es den bei Tchibo. Wahnsinn, dass der immer noch funktioniert. Wie auch immer, ich hätte ihn heute nicht gebraucht. Aus Zeitgründen und einfach auch, weil ich es möchte, laufe ich heute früh vor 6h durch die Nebelschwaden los. Um 7h bin ich zum Stabitraining verabredet und im Anschluß laufen finde ich weniger attraktiv, als davor.

Gestern Abend habe ich mir schon mal die Klamotten zurecht gelegt, damit ich heute früh nicht auch noch anfangen muß, etwas zusammen zu suchen. Allerdings schnappe ich mir schon noch eine Jacke, denn bei nur 8°C draußen, sind mir kurze Ärmel dann doch etwas frisch. Es ist schon richtig hell draußen und so entscheide mich für die Runde über das Feld. Da hängen zwar dicke Nebelschwaden drüber, aber das wird schon passen. Die Uhr hat den neuen Plan von Coach Amy schon drauf und ich drücke Start. Wie jede Einheit startet auch diese hier mit eingehen. Ich könnte auch locker traben, so steht es auf meinem Display. Allerdings will ich nichts riskieren.

Der Laufpart ist nämlich verlängert, das heißt, dass ich heute keine 5 Minuten laufen soll, sondern 7 Minuten. Und wenn ich dann jetzt den 5 Minuten Gehpart auch schon trabe, dann halte ich die 7 Minuten vielleicht nicht durch? Das ist zwar ein konditionelles Trauerspiel, aber die Realität. Einfach durch traben ist eben nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt. Zumindest nicht für mich. Die ersten Nebelschwaden verschlucken mich und ich stelle fest, dass ich im Prinzip jetzt nur noch Feld sehe. Der Nebel ist dicht und die Häuser vom Dorf sind einfach dahinter verschwunden. Vereinzelt kann ich mal eines erkennen, weil die Sonne hinter dem Wald aufgeht. Aber auch nur, wenn ich mich bemühe.

In 5 Minuten Gehen komme ich ganz schön weit. Ich bin gespannt, wie weit ich dann erst in den ersten 7 Minuten joggen komme. Die Feldrunde wird mir dafür nicht reichen, denn diese beiden Intervalle soll ich heute früh gleich drei mal absolvieren. Das fühlt sich auf jeden Fall machbar an. Allerdings muß ich die Strecke um kalkulieren. Ich dachte eigentlich, dass ich so rund 3km weit komme. Aber das ist ja gar nicht weit genug. In den 7 Minuten traben bin ich ja schon bei rund 3km plus / minus. Aber dann kommen ja noch jeweils 5 Minuten Gehpause dazu, die ich ja nicht auf der Stelle tretend verbringe. Da walke ich ja stramm.

Nicht ganz so stramm, wie beim Wings for Life oder beim Women’s Run, aber natürlich wird auch nicht locker rumspaziert und pfeifend Löcher in die Luft geschaut. Ich komme schon ordentlich weit in den 5 Minuten. die Feldrunde ist also definitiv zu kurz. Ich bin heute nur wenige hundert Meter von zu Hause weg, als das Garmin Programm vorbei ist. Alle Nebelschwaden haben sich mittlerweile verzogen, die Stimmung ist nun ganz anders. Die treffsichere Ankunft daheim war also zufällig. Ein absoluter Treffer, diese erweiterte Runde. Man muß auch mal Glück haben. Ich bin dann auch genau passend für das Dienstags Stabitraining zu Hause. Da ich heute Abend unterwegs bin, habe ich das nämlich auf heute früh gelegt.

Wir wollen um 7h loslegen.