Zweimal am Tag trainieren ist für Triathleten keine Seltenheit. Wahrscheinlich ist das aber auch für andere Sportarten recht normal, wenn der Wettkampf näher kommt. Da muss sich der Triathlet gar nicht als etwas besonderes fühlen. Aber man ist ja immer selbst der Mittelpunkt seiner Welt, also fällt mir das bei Anderen natürlich nie auf. Ich trainiere heute also zweimal. Und damit ich das zusätzlich zu meiner Anwesenheit im Bürogebäude alles unter einen Hut bekomme, ist das erste Training ganz früh. Ich gehe früh laufen und dann später noch schwimmen. Da es heute wieder warm wird, ist eine Abkühlung nach der Arbeit sicherlich willkommen. 

Da meine Arme irgendwie immer noch etwas müde von meinem Armzugtraining vom Mittwoch sind, weiß ich auch noch nicht so genau, wie ich das später umsetzen soll. Am Besten mache ich mir darüber erst dann Gedanken, wenn es soweit ist. Mein heutiges Training findet also richtig früh statt und erfreulicherweise habe ich sogar Begleitung, denn zwei Nachbarinnen laufen mit. Wir laufen also einträchtig durch den frühen kühlen morgen und haben so einen richtig tollen Start in den Tag. Natürlich sind wir unterschiedlich gut trainiert, aber da ich einen langsamen ganz lockeren Lauf machen soll, ist die Geschwindigkeit für mich egal. 

Erfreulicherweise muss ich auch nichts beweisen, sondern kann den frühen Morgen einfach so genießen und mit den Damen dabei quatschen. Wir laufen meine übliche Waldrunde, die aber für die Beiden noch nicht so bekannt ist. Also zeige ich noch ein paar Orientierungspunkte auf und so vergeht die Zeit auch wie im Flug. Wahnsinn, wie viel anders ein Lauftraining ist, wenn man so viel Ablenkung hat. Auf meine Armhaltung und den aufrechten Oberkörper achte ich trotzdem. Und weil die Geschwindigkeit in der wir unterwegs sind für mich auch gar nicht so sehr anstrengend ist, kann ich das auch gut machen. 

Eigentlich hätte ich um diese Uhrzeit mindestens ein Reh erwartet. Allerdings sind wir für diese Sichtung sicherlich mit unserer Unterhaltung einfach viel zu laut. Das Reh und all seine Kumpels hört uns schon aus großer Entfernung und verschwindet im Unterholz, so dass es uns vielleicht beobachten kann, wir es aber auf keinen Fall sehen können. Noch nicht mal ein Hundeführer begegnet uns heute früh. Wir haben den Wald einfach zu dritt für uns, was ganz großartig ist. Nach der Runde, die gute 5 km lang ist, geht’s für mich flott unter die Dusche und dann auf ins Büro. Ich bin froh, dass ich mein Mittagessen und zahlreiche Snacks gestern schon eingepackt habe. So bin ich nach dem Lauftraining wirklich zügig auf dem Weg, was meinem Arbeitgeber natürlich sehr entgegen kommt.